Wie Toyota eine Kreislaufwirtschaft für E-Auto-Batterien aufbauen will

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Michael Neißendorfer
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Der Autohersteller Toyota setzt verstärkt auf das Prinzip der Kreislaufwirtschaft: Auf dem Weg in die Klimaneutralität arbeitet der Mobilitätskonzern an einem Kreislauf-Ökosystem für die Batterien seiner elektrifizierten Fahrzeuge, was mit deren zunehmender Verbreitung umso wichtiger wird.

Toyota konzentriere sich hierfür auf drei Säulen, die nach den englischsprachigen Begriffen als „Battery 3R“ zusammengefasst werden: Reduzierung, Wiederaufbereitung und -verwertung sowie Recycling. Diese Aspekte werden einer aktuellen Mitteilung zufolge bereits in der Fahrzeugentwicklung berücksichtigt – von der Konzept- und Designphase bis zum Lebenszyklusende.

Die Maßnahmen, die auch noch die Sammlung und Entgiftung von Altbatterien umfassen, sind Teil eines Aktionsplans, der zur Umsetzung der Toyota Environmental Challenge 2050 beiträgt.

Reduzierung des Ressourcenbedarfs

Im ersten Schritt geht es um die Reduzierung des Ressourcenbedarfs („Reduce“): Hierfür werden möglichst ressourceneffiziente und langlebige Batterien entwickelt, mit denen Kunden über die gesamte Nutzungsdauer ihres elektrifizierten Fahrzeugs unbesorgt unterwegs sein können.

Das Unternehmen feilt bereits an Batterien der nächsten Generation, die neue chemische Eigenschaften und neue physikalische Strukturen aufweisen. Eine höhere Energiedichte flüssiger Lithium-Ionen-Batterien und die Einführung bipolarer Strukturen in Hybrid-, Plug-in- und Elektroautos sollen Haltbarkeit, Kosten und Wahlmöglichkeiten optimieren.

Bestehende Elektroautos wie der Toyota bZ4X sollen von sukzessiven Verbesserungen profitieren, wie geringeren Verbräuchen, einer optimierten Klimatisierung und einer verkürzten Ladezeit durch Batterien, die rechtzeitig auf Betriebstemperatur gebracht werden.

Wiederaufbereitung und Wiederverwendung

In der zweiten Phase geht es um die Wiederaufbereitung und Wiederverwendung („Rebuilt und Reuse“): Nach dem Einsatz in elektrifizierten Toyota Modellen werden die Batterien in automobilen oder nicht-automobilen Anwendungen eingesetzt – zum Beispiel als stationärer oder mobiler Energiespeicher.

Mit verschiedenen Partnern hat Toyota bereits entsprechende Initiativen gestartet. Während gemeinsam mit Jera ein Energiespeichersystem mit großer Kapazität entstanden ist, wurde mit der Tokyo Electric Power Company (TEPCO) ein stationäres Batteriespeichersystem mit einem Megawatt Leistung und drei MWh Kapazität entwickelt. Es kommt in japanischen Windparks zum Einsatz.

Toyota bereitet unter anderem auch gebrauchte Nickel-Metallhydrid-Batterien aus Hybridfahrzeugen auf. Diese werden bereits seit 2013 als stationäre Batterien wiederverwendet, seit 2014 kommen sie auch in Fahrzeugen zum Einsatz.

Recycling

Abschließend werden die Batterien recycelt, um möglichst viele Materialien und Ressourcen nochmals zu verwenden. In Nordamerika ist Toyota beispielsweise eine erweiterte Recycling-Vereinbarung mit Redwood Materials eingegangen. Gesammelt werden unter anderem aktives Kathodenmaterial (CAM) und Anodenkupferfolien, die sich für neue Batterie nutzen lassen.

Quelle: Toyota – Pressemitteilung vom 21.11.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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