Toyota rechnet weiterhin fest mit Wasserstoff

Cover Image for Toyota rechnet weiterhin fest mit Wasserstoff
Copyright ©

Toyota

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Der japanische Autobauer Toyota hält sich bei den Antrieben für Pkw und Nutzfahrzeuge alle Optionen offen – neben Elektroautos also auch Brennstoffzelle, Wasserstoff-Verbrenner, E-Fuels oder Bio-Fuels. Auch Verbrennerfahrzeuge mit Hybridmotoren sollen noch eine ganze Zeit lang angeboten werden – komplett CO2-neutral will Toyota erst spätestens im Jahr 2050 unterwegs sein. „Toyota gibt keiner Technologie den Laufpass“, resümierte zuletzt auch die Automobilwoche.

Dort erläuterte Stephan Herbst, technischer Leiter des Herstellers für den Wasserstoffantrieb in Europa, weshalb Toyota weiterhin an die Zukunft der Brennstoffzellentechnologie glaube, auch wenn der von vielen erwartete oder zumindest herbeigesehnte Durchbruch weiter auf sich warten lässt, ja vielleicht sogar etwas ferner zu sein scheint als noch vor wenigen Jahren. „Wasserstoff hat das Potenzial zu null Emission über die gesamte Wertschöpfungskette“, sagt Herbst. Wasserstoff benötige zudem keine Ladeinfrastruktur und sei auch über sehr weite Strecken gut zu transportieren und universell einsetzbar – auch in der Industrie.

Dass grüner, also aus rein erneuerbaren Energien gewonnener Wasserstoff heute noch sehr teuer sei, sei nur eine Momentaufnahme. „Wir gehen aber davon aus, dass der Preis für den Transport eines Kilogramms Wasserstoff über 1000 Kilometer relativ bald bei nur noch 16 Cent liegen wird„, sagt Herbst. Damit würde H2 für viele Mobilitätsanwendungen in Zukunft die kostengünstigste Option sein, „und für einige sogar schon in der laufenden Dekade“.

China als entscheidender Markt?

Da China inzwischen massiv in Wasserstoff-Infrastruktur investiere, werde ein großer Markt entstehen – ganz unabhängig davon, ob alle Regionen der Welt diese Entwicklung mitgehen würden oder nicht. Und auch für mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge würde dementsprechend die Nachfrage steigen, ist man sich bei Toyota sicher. Der Autobauer will 2026 die dritte Generation seines H2-Antriebsstranges auf den Markt bringen, deren Brennstoffzelle dann 20 Prozent kostengünstiger, aber dafür 20 Prozent effizienter sein soll. „Ab 2030 sollen die Kosten dann sogar nochmals um 50 Prozent sinken“, heißt es in der Automobilwoche – sofern Toyota bis dahin das eigene Ziel erreicht, 200.000 Brennstoffzellenfahrzeuge weltweit zu verkaufen. Zur Einordnung: 2022 hat Toyota weltweit insgesamt 9,5 Millionen Fahrzeuge verkauft, davon waren lediglich 3900 (0,041 Prozent) mit Brennstoffzelle ausgestattet.

Kürzlich hatte Toyota bereits bekanntgegeben, die Arbeit an Brennstoffzellenfahrzeugen auf neue Beine stellen zu wollen – vor allem mit der Ausweitung des Angebots auf kommerzielle Lastkraftwagen, aber auch mit der Erzeugung von industriellem Strom. Die eigenen Werke werden nach und nach auf Wasserstoff als Energieträger umgestellt. Im Mai wurde zudem bekannt, dass Toyota mit Daimler Truck in Japan in Sachen Wasserstoff-Mobilität kooperiert.

Quelle: Automobilwoche – „Technologieoffenheit: Toyota setzt weiter auf die Brennstoffzelle“

worthy pixel img
Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Wolfbrecht Gösebert:

… Deutschland wird immer ein Energieimportland bleiben

Nur weil ein Heinz das glaubt, muss es noch lange nicht so kommen!

Heinz:

Refire, Grove, Great Wall, …
Nur weil Willy sie nicht kennt, heißt das gar nichts.
Deutschland wird immer ein Energieimportland bleiben. Und dabei wird Wasserstoff die entscheidende Rolle zukommen.,

Spiritogre:

Loser wird mit einem o geschrieben. Aber tröste dich, dass kriegen nicht mal einige Amis auf die Reihe.

Daniel W.:

FCEV-Auto

H2-Tanks wiegen etwa 80 Kg
Kleinere Brennstoffzelle inkl. Nebenaggregate 200 kg
Die Batterie als Puffer und für zusätzliche Reichweite mit 30 kWh rund 200 kg
Macht zusammen etwa 480 kg

Toyota Mirai (FCEV)

H2-Tanks wiegen etwa 80 kg
Brennstoffzelle inkl. Nebenaggregate 200 bis 250 kg
Batterie nur 1,25 kWh (Leistungsabgabe 31,5 kW mal zehn Sekunden) 45 kg
Macht zusammen etwa 350 kg

Toyota spart extrem bei der Batterie, vermutlich um noch unter 2 Tonnen zu bleiben.

Für 500 kg (350) gäbe es etwa 82 (57,5) kWh (Akasol 2023 Nachfolger) mit etwa 400 (280) km realer Reichweite.

Es soll mir keiner nachsagen, dass ich bei den FCEV-Autos das Gewicht zu negativ berechne.

—————————————————-

Beim Preis sieht die Sache anders aus.

Solo-Bus:1 BZ — 100.000 Euro

Lkw: 2 BZ ———- 200.000 Euro

Wasserstofftank H2 Speicher 5 kg 12.900,00 €* inkl. MwSt.

Gesamtmasse: 150 kg

H2 Speichermenge 5 kg / 350bar

Druckstufe: bis 350 bar

Druckbehälter: Komposit Stahl Karbon

(Quelle: ladeengel.de)

Der Hyundai FCEV-Lkw hat 2 BZ, das wären 200.000 Euro plus H2-Tanks und 72-kWh-Batterie zusammen geschätzt 280.000 Euro.

Akkupacks mit 700 kWh (400 bis 500 km real) würden etwa die Hälfte kosten.

Frage: Gibt es andere Zahlen für den Vergleich von FCEV und BEV?

Dodo:

Interessant wie die H2-Fanboys aus Löchern gekrochen kommen. Tja, das tut schon weh, wenn man sich den jetzigen Bestand an H2 Individualverkehr mal anschaut, nicht wahr? Aber gut, bis 2075 wird das noch…..

Willy:

Ja sicher, China als entscheidender Markt. Mir ist kein FCEV-Hersteller aus China bekannt. Da werden die Chinesen sicher voll auf FCEV setzen. Langsam werden die Argumente von Toyota echt dünn. Es ist allerdings schön zu lesen, dass China eine Wasserstoffinfrastruktur aufbaut. Die wird für die Dekarbonisierung der Industrie dringend benötigt.

Sledge:

Keine Angst Jakob, FCEV werden sich auch 2027 nicht durchsetzen, und auch 2030 wird sich daran nichts ändern.
Keinem FCEV wird es jemals gelingen die Physik zu überlisten.

Es ist müßig, wieder und wieder all die Gründe aufzuführen die gegen H2 im PKW sprechen.
Ganz einfache Frage. Fährst du, Jakob Sperling ein FCEV, oder ist das alles graue Theorie was du hier verbreitest?

Daniel W.:

Zum Thema FCEV-Lkws und -Busse mal hier meine Kommentare dazu lesen

>> https://wp.elektroauto-news.net/news/isuzu-honda-wasserstoff-lkw

Sledge:

Wenn dein Textverständnis ein bisschen besser wäre, dann hättest du verstanden, dass nicht ich den CEO von BMW kritisiert habe, sondern Thomas Ingenlaht CEO von Polestar.

Lesen und verstehen, sooo wichtig

Jakob Sperling:

Stimmt. Das sollte sich Tesla zu Herzen nehmen.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Cadillac Optiq: Der elektrische Großstadt-Cowboy im Test

Cadillac Optiq: Der elektrische Großstadt-Cowboy im Test

Wolfgang Gomoll  —  

Der Cadillac Optiq setzt nicht auf brachiale Gewalt, sondern Lounge-Atmosphäre und erstklassigen Sound. Allerdings zeigt er Schwächen bei der DC-Ladeleistung.

Cover Image for Verkehrswende-Radar: Autoverkehr stagniert, ÖPNV legt kräftig zu

Verkehrswende-Radar: Autoverkehr stagniert, ÖPNV legt kräftig zu

Michael Neißendorfer  —  

Während das Pkw-Aufkommen auf den Straßen leicht zurückgeht, gibt es deutliche Zuwächse im ÖPNV.

Cover Image for Renault Twingo Electric kann ab sofort reserviert werden

Renault Twingo Electric kann ab sofort reserviert werden

Michael Neißendorfer  —  

Mit dem Einstiegspreis von weniger als 20.000 Euro unterstreicht der neue E-Twingo die Ambitionen von Renault, Elektromobilität erschwinglicher zu machen.

Cover Image for Weshalb der Plug-in-Hybrid-Boom bald enden könnte

Weshalb der Plug-in-Hybrid-Boom bald enden könnte

Daniel Krenzer  —  

Inzwischen liegt der Anteil von Plug-in-Hybriden bei den Neuzulassungen bei 12 Prozent, bis Jahresende dürfte der Wert weiter steigen – und dann wieder fallen.

Cover Image for Leapmotor B10 Fahrbericht: Elektro-SUV ab 29.990 Euro

Leapmotor B10 Fahrbericht: Elektro-SUV ab 29.990 Euro

Vanessa Lisa Oelmann  —  

Schickes Design, viel Platz und moderne Technik – der Leapmotor B10 mischt das Kompakt-SUV-Segment auf. Warum er mehr bietet, als sein Preis vermuten lässt.

Cover Image for Stellantis investiert 11 Milliarden Euro in den USA

Stellantis investiert 11 Milliarden Euro in den USA

Sebastian Henßler  —  

Stellantis investiert rund 11 Milliarden Euro in seine US-Produktion. Es entstehen neue Modelle und Antriebe. Über 5000 Jobs werden geschaffen.