Der Autohersteller Toyota will den Weg ebnen für einen nachhaltigeren Schienenverkehr: Der Mobilitätskonzern hat jetzt die ersten von sechs Brennstoffzellenmodulen für einen emissionsfreien Zug ausgeliefert. Ein entsprechender Prototyp mit bimodalem Hybridantrieb wird derzeit im Rahmen des europäischen „FCH2RAIL“-Projekts entwickelt, an dem sich neben Toyota verschiedene internationale Partner aus Deutschland, Belgien, Spanien und Portugal beteiligen.
Der von der spanischen Staatsbahn Renfe zur Verfügung gestellte Nahverkehrszug erhält ein sogenanntes „Fuel Cell Hybrid Power Pack“. Das bimodale Antriebssystem kombiniert die elektrische Energieversorgung aus der Oberleitung mit einem wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen– und Batteriesystem. Toyota steuert dabei jene Brennstoffzellenmodule bei, die bereits aus der zweiten Modellgeneration der Limousine Mirai bekannt sind. Sie weisen Toyota zufolge mehr Leistung und eine höhere Dichte in einem kompakteren Paket auf; in der flachen Konfiguration lassen sie sich zudem problemlos in das Dach des Zuges integrieren.
Die jetzt an das spanische Wasserstoff-Forschungszentrum Centro National de Hidrogeno (CNH2) gelieferten Brennstoffzellenmodule werden demnach genauso wie die Batterien zunächst auf dem Prüfstand getestet. Anschließend baut der spanische Zughersteller CAF die Module als Teil des Hybridantriebs in den Zug ein. Sobald die Integration abgeschlossen ist, will das Konsortium mit den ersten Funktionstests und Probefahrten für das Zulassungsverfahren auf spanischen und portugiesischen Strecken beginnen.
Gefördert wird das Projekt von der Technologie-Initiative „Fuel Cells and Hydrogen 2 Joint Undertaking“ (FCH 2 JU). Das Ziel: eine zuverlässige und sichere emissionsfreie Alternative für den Schienenverkehr zu finden. Auf rund jeder zweiten Bahnstrecke in Europa sind noch dieselbetriebene Züge unterwegs. Die Umstellung auf einen nachhaltigeren Antrieb hat großes Potenzial, die CO2-Emissionen deutlich zu senken und so zur Klimaneutralität beizutragen.
Quelle: Toyota – Pressemitteilung vom 18.01.2022