Das „E-Auto fürs Volk“ von TOGG startet erst in Q4/2022 in Serienfertigung

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TOGG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Schon länger ist bekannt, dass die Türkei ihr eigenes „E-Auto fürs Volk“ plant. Bereits gegen Ende 2017 hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan angekündigt, das Land wolle bis zum Jahr 2021 eine neue Automarke zum Leben erwecken. Doch ganz so schnell geht es dann eben doch nicht. Der erste Stromer von TOGG – ein SUV mit einer Reichweite von bis zu 500 km – wird wohl erst in Q4/2022 in Serienproduktion starten.

TOGGs Pläne wurden im Juni 2018 konkreter und erfuhren im April 2019 bereits eine Schärfung, nachdem zuvor nur wage Informationen bekannt waren. Zuletzt standen äußerst leistungsstarke, günstige Hanf-Batterie zur Debatte, welche im Stromer zum Einsatz kommen sollen. Doch es kommt anders und das E-Auto von TOGG bezieht seine Energie aus Batterien aus Deutschland. Besser gesagt aus chinesischen Batterien, welche in Deutschland gefertigt werden. Denn der chinesische Batteriehersteller Farasis, der derzeit Kunden für sein zukünftiges Werk in Bitterfeld-Wolfen sammelt, wird die Lithium-Ionen-Akkus für das türkische Elektroauto liefern. Allerdings ist Farasis nicht nur Zelllieferant von TOGG, sondern auch Partner für die Montage der Batterien. Nahe des TOGG-Werks errichtet Farasis derzeit die dafür notwendige Batteriemontage.

Ab 2022 soll das E-Auto offiziell in den Verkauf gehen. Nicht nur im eigenen Land, sondern auch in Deutschland. Fünf inländische Unternehmen – Anadolu Group, BMC, Kök Group, Türkcell und Zorlu Holding mit jeweils 19% der Anteile und die Union of Chambers and Commodity Exchanges of Turkey (TOBB) mit 5% der Anteile – leiten das Gemeinschaftsunternehmen TOGG (Automobile Joint Venture Group) der Türkei gemeinsam.

Unternehmenschef Gürcan Karakas äußerte sich gegenüber der Automobilwoche, dass das Fahrzeug in zwei Designvarianten gefertigt werden soll. Die Rede ist hiervon von einer „westlichen“ und eine für den „eher orientalischen Geschmack“. War bisweilen die Rede davon, dass der deutsche Marktstart direkt mit dem Verkaufsstart in der Türkei zusammenfällt, wurde nun bekannt, dass die E-Autos zunächst ausschließlich in der Türkei verkauft werden. Erst eineinhalb Jahre nach dem Marktstart sei der Verkauf in Deutschland und Europa geplant.

Karakas führte des Weiteren aus, dass man bei mehr als der Hälfte der Technologien auf lokale Partner setzt. Gefertigt werden die E-Fahrzeuge dann im derzeit entstehenden Werk, im türkischen Gemlik. Bis zu 175.000 Fahrzeuge sollen dort pro Jahr vom Band laufen können. Insgesamt wolle TOGG in den kommenden Jahren fünf E-Modelle auf dei Straße bringen. So soll auf den SUV eine Limousine und ein Kombi folgen, später zudem ein größeres SUV sowie ein Van.

Quelle: Automobilwoche – Türkische E-Automarke: Togg stellt sich dem Wettbewerb

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Winfried Werl:

Und das ist gut so.

Gerold Zurlind:

Ist nun mal Fakt, dass Fabrikate wie Ford, Opel, Audi, BMW, Mercedes,.. bei türkischen Bürgern sehr geschätzt sind und dies schon seit Jahrzehnten der Fall. Gleichermaßen im Heimat- oder Herkunftsland, wie bei türkischen Gastarbeitern hier bei uns in Deutschland.

Tom62:

Freilich, der erTOGGan geht dort ziemlich vielen an.. ;)

Tom62:

+1 , das Prinzip funktioniert immer und überall.. ;)

Tom62:

… Ironie pur, oder meinem Sie es ernst?..

Heiko:

Wie gut, oder schlecht das Auto auch immer sein mag. Wenn so etwas aus dem eigenen Land kommt, erhöht es die Akzeptanz im Volk und auch für den Aufbau der notwendigen Ladestruktur kann es hilfreich sein. In Sachen E-Mobilität wird es die Menschheit voran bringen.

Stephan Neumann:

da wird der Prinz Erdogan nochmal richtig die Werbetrommel rühren

David:

Zumindest die Optik hat man massentauglich hinbekommen. Wenn man sich allerdings anschaut, wie viele Menschen mit türkischen Wurzeln hierzulande Produkte von Mercedes und BMW stolz fahren, kann man sich kaum vorstellen, dass die auf einen TOGG wechseln.

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