Test- und Fahrbericht des Toyota Prius Plug-In-Hybrid 1,8l Solar
Wie du es aus meinen anderen Testberichten gewohnt bist, ist der Test des Toyota Prius vollkommen subjektiv und betrachtet den Plug-In-Hybriden aus meiner Perspektive. Dabei versuche ich alle relevanten Punkte aufzugreifen und auch entsprechend interessante technische Details wiederzugeben, welche mir in meinem einwöchigen Testzeitraum begegnet sind. Sollten von deiner Seite noch Fragen offen stehen, einfach melden und ich versuche diese zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
Hast du bereits selbst persönliche Erfahrungen mit dem PHEV von Toyota gesammelt, dann freue ich mich über einen Kommentar von dir unter diesem Testbericht. Basiswissen zum Einstieg über Elektroautos kann dir dieser Beitrag vorab vermitteln; zu Plug-In-Hybriden findest du in diesem Beitrag erste Informationen. Beziehungsweise schadet ein Blick in die F.A.Q. auch nicht.
Toyota Prius Plug-In-Hybrid 1,8l Solar – ein erster Blick auf den PHEV mit Solardach
Unauffällig ist anders. Darf man direkt Mal zu Beginn festhalten. Denn eins ist klar, der Toyota Prius Plug-In-Hybrid 1,8l Solar kann sich nicht verstecken. Dafür gibt es genau zwei Gründe: die Lackierung in Aqua blue metallic sowie sein auffälliges Design, welches dem Honda Civic durchaus ähnelt.
Auffällig ist die Form des Prius allemal. Zeigt sich die Front modern und schlank – schmale LED-Scheinwerfer sowie vertikale Tagfahrlichter – wird der Plug-In-Hybrid zum Heck hin schwungvoll ausladend und präsentiert sich mit einem geschweiften Heckflügel. Eben dieser trägt dazu bei, dass das Rückfenster ebenfalls geschwungen daherkommt.
Der Prius Plug-In-Hybrid von Toyota kann mit seinem Auftreten daher durchaus Familien entzweien. Nicht durch seine Maße von 1.470 mm Höhe x 1.760 mm Breite x 4.645 mm Länge; sondern durch sein Design. Selbst musste ich mich mit dem Design auch erst einmal anfreunden, habe dann im Laufe der Zeit mein Gefallen daran gefunden. War übrigens so auch schon bei anderen Elektroautos der Fall.
Meine Frau anderseits war und ist nicht sonderlich vom optischen Erscheinungsbild des Prius begeistert. Geschmackssache eben. Aber es sei gesagt, dass das ausgefallene Design dem PHEV nicht nur seinen ganz eigenen Charakter verleiht, sondern sich auch positiv auf seine Effizienz und Leistung auswirkt.
Denn hinter dem äußeren Erscheinungsbild steckt ein aerodynamisches Gesamtkonzept, welches im Zusammenspiel mit dem geringen Gewicht der hochfesten Karosserie, zum niedrigen Gesamtverbrauch des Teilzeit-Elektroautos im Alltag beiträgt. Ãœbrigens, wer genauer hinschaut, der erkennt, dass der Prius PHEV im Heck auf Carbon setzt. Festhalten kann man zumindest- unabhängig vom eigenen Geschmack – , dass der Prius eines der aerodynamischsten Serienfahrzeuge mit einem cw-Wert von lediglich 0,25 ist.
Angetrieben wird der Prius PHEV von einem Hybrid-Synergy-Drive® /VVT-i in Verbindung mit Elektro-Motoren. Dieser Antrieb bringt es auf eine Systemleistung von 90 kW / 122 PS wobei der VVT-i-Benzinmotor 72 kW / 98 PS und die E-Motoren 53 kW / 72 PS + 23 kW / 31 PS dazu beisteuern. Hierdurch wird es dem teilelektrifzierten Fahrzeug möglich auf bis zu 162 km/h zu beschleunigen – rein elektrisch bis zu 135 km/h. Von 0 auf 100 km/h geht es in 11,1 Sekunden.
Wesentlich relevanter als die Sprintfähigkeit des Plug-In-Hybriden ist jedoch der Einfluss auf unsere Umwelt. Schließlich möchte man mit der Kombination aus Benzinmotor sowie Elektromotoren die CO2-Emissionen spürbar senken. Der Prius PHEV mit Solardach bringt es hierbei auf einen kombinierten NEFZ-Verbrauch von 1,0 Liter bei 100 km (Kraftstoff) sowie 7,2 kWh/100 km (Strom); dies führt zu einem CO2-Ausstoß von 22 g/km.
Im Rahmen meines Test- und Erfahrungsberichtes habe ich diese Werte nicht erreicht. War aber freudig überrascht, dass man ihn auf Kurzstrecken an die 4,5 Liter-Grenze bei 100 km bringen konnte; bei längeren Strecken sogar an die 4,0 Liter-Grenze – selbst mit leerem Akku. Mit vollem Akku ist man sogar an die 3,0 Liter Grenze herangekommen.
Von dem geringen CO2-Ausstoß kann man ebenfalls nur profitieren, wenn man den PHEV mit geladenen Batterien fährt. Ohne zur Verfügung stehenden Strom steigen Verbrauchs- und CO2-Werte deutlich an. Um dies zu verhindern kann der Toyota Prius Plug-In-Hybrid 1,8l Solar wahlweise an der Haushaltssteckdose mit ca. 3 Stunden Ladezeit oder an einer öffentlichen Ladestation (Typ 2) in zwei Stunden geladen werden.
Eindrücke aus dem Alltag mit dem Toyota Prius Plug-In-Hybrid 1,8l Solar
Einen ersten Überblick über das teilelektrifizierte Fahrzeug von Toyota hast du nun schon erhalten. Daher möchte ich nachfolgend auf meine Eindrücke im Alltag eingehen. Angeliefert wurde der Plug-In-Hybrid mit vollem Tank, aber leerem Akku. Somit durfte er zunächst an der heimischen Steckdose Platz nehmen, um die Batterie 8,8-kW-Batterie aufzuladen.
Die Batterie des Prius bringt übrigens im Vergleich zur vorigen Generation doppelt so viel Kapazität mit sich. Die einzig richtige Schlussfolgerung lautet daher, sie muss seltener aufgeladen werden und bringt im EV-Modus eine Reichweite von über 50 Kilometern nach NEFZ mit sich. Im alltäglichen Betrieb hat sich allerdings gezeigt, dass um die 35 Kilometer rein elektrisches Fahren dem realistischeren Wert entspricht.
Auffällig sind neben dem Design und der Lackierung im Farbton „Aqua blue metallic“ die Solarpanels auf dem Dach des Prius. Diese sollen abhängig von den Wetterbedingungen bis zu 1.000 km mehr Reichweite pro Jahr liefern. Möglich wird dies, da das Solardach, während das Auto geparkt ist, die Batterie des Plug-In-Hybriden auflädt. Somit wird die gewonnene Sonnenergie zunächst im Solarakku gespeichert und anschließend gebündelt in die Antriebsbatterie eingespeist.
Aber auch während der Fahrt kann das Solardach genutzt werden, denn dann versorgt dies die elektrische Ausstattung des Prius Plug-in Hybrid. Hierzu zählt beispielsweise die die Beleuchtung, die Klimaanlage und andere elektrische Verbraucher. Aus meiner Sicht ein sinnvoller Ansatz, welcher durch seine Vorteile zu überzeugen weiß. In einem der nachfolgenden Absätze werde ich noch einmal detaillierter darauf eingehen.
Ebenso wie über das äußere Design des Prius darf man über das im Innenraum streiten. Nicht streiten lässt es sich allerdings über das Platzangebot – wobei dies noch einmal von uns im Detail betrachtet wird, clevere Ablageflächen und durchdachte Akzente wie beispielsweise die induktive Ladestation in der Mittelkonsole.
Auch die Tatsache, dass der Prius in allen Ausstattungsvarianten serienmäßig mit einem schlüssellosen Zugangssystem ausgestattet ist, kann man positiv hervorheben. Zugunsten des Diebstahlschutzes lässt sich das System im Menü deaktivieren, wodurch ein unbefugtes Öffnen und Starten mittels eines simplen Funkverlängerers nicht möglich ist.
In puncto Sicherheit weiß der Prius ebenfalls zu überzeugen. Serienmäßig ist dieser mit dem aktiven Sicherheitspaket Toyota Safety Sense ausgestattet. Dahinter verbirgt sich: Fernlicht-Assistent, Spurhalte-Assistent (LDA) mit Lenkkorrektur, Verkehrsschilderkennung (RSA), Pre-Collision System (PCS) mit Fußgängererkennung sowie Geschwindigkeitsregelanlage mit Stillstand-Funktion.
Reichlich Platzangebot vorhanden; mit leichten Abstrichen
Die Maße des Prius PHEV von 1.470 mm Höhe x 1.760 mm Breite x 4.645 mm Länge versprechen durchaus genügend Platz. Durch das Design des Plug-In-Hybriden muss man allerdings leichte Abstriche hinnehmen. Denn zumindest das gefühlte Raumempfinden ist aufgrund der niedrigen Dachlinie, der ansteigenden Seitenlinie und der schmalen Seitenfenster nicht sonderlich gut. Wobei hier durchaus im Detail zu unterscheiden ist.
Als Fahrer und Beifahrer im teilelektrifizierten Toyota hat man Platz. So viel Platz, dass man wahrscheinlich selbst bis zu einer Körpergröße von an die zwei Meter keine Probleme bekommt. Generell ist das Cockpit sehr offen und frei gestaltet, was dazu führt, dass man auch gefühlt viel Platz zur Verfügung hat. Als negativ könnte man hier lediglich den voluminösen Mitteltunnel aufführen, mit welchem man sich aber durchaus anfreunden kann. Neben zwei Becherhalter und USB-Anschluss findet sich zudem eine Armlehne mit integrierter Ablagemöglichkeit vor.
Anmerken muss man, dass im Fond die Platzverhältnisse nicht ganz so großzügig bemessen sind wie vorn. Durch die nach hinten stark abfallende Dachlinie beschränkt sich der Platz auf knapp 1,85 Meter große Personen. Die Beinfreiheit würde für rund zwei Meter große Passagiere ausreichen, wenn die Vordersitze entsprechend eingestellt sind. Anzumerken ist zudem, dass der Prius Plug-In lediglich vier Personen Platz bietet. Denn hinten in der Mitte gibt es anstatt eines Sitzes eine Mittelarmlehne samt Becherhalter. Ob dies unbedingt notwendig ist, sei einmal dahingestellt.
Werfen wir noch einen Blick auf oder in den Kofferraum des Prius PHEV. Im Vergleich zum „normalen“ Prius fällt dieser hinsichtlich des Kofferraum-Volumens kleiner aus, was der Batterie geschuldet ist, welche die Energie für den E-Motor speichert. Möchte man den Kofferraum nutzen hat man zwei Optionen: Mit Kofferraumabdeckung stehen noch rund 200 Liter Volumen zur Verfügung, baut man diese aus und verstaut sie in einem Ablagefach im Kofferraumboden stehen 340 Liter Volumen zur Verfügung. Mehr Platz gibt es dann noch nach dem Umklappen der Rücksitzlehnen. Dann gibt es bis zur Fensterkante gemessen 540 Liter und bis unter das Dach 1.025 Liter Platz.
Unabhängig von Volumen-Angaben, welche den zur Verfügung stehenden Platz bewerten, meine persönliche Einschätzung: der Kofferraum des Prius Plug-In-Hybriden reicht für den Alltag vollkommen aus. Unsere Einkäufe konnten wir ohne Probleme unterbringen, selbst mit mehren Six-Packs Wasser beladen war noch genügend Platz für Einkaufstasche und Korb vorhanden; ohne Rücksitzlehne umlegen zu müssen. Lediglich die Tatsache, dass man Gegenstände ein wenig höher anheben muss, um diese im Kofferraum zu platzieren, könnte mit zunehmenden Alter zur Herausforderung werden.
Fahrmodi/Betriebsarten des Prius Plug-In-Hybrid. Wer die Wahl hat, hat die Qual!
Der Toyota Prius Plug-In-Hybrid kommt mit insgesamt drei Betriebsarten daher, welche man im Alltag nutzen kann. All diese lassen sich über entsprechende Taster nahe des Wählhebels in der Mittelkonsole auswählen.
- EV-Modus
- HV-Modus
- EV-City-Modus
Startet man den PHEV ganz normal befindet er sich in der „Vollhybrid-Betriebsart“, welchen ich bei den drei Betriebsarten bewusst ausgeklammert habe. In dieser Betriebsart sorgt der Vollhybrid-Antrieb automatisch und jederzeit für ein optimales Zusammenspiel von Benzin- und Elektromotor.
Die gewünschten Betriebsart des PHEV kann man über einen entsprechenden Taster unterhalb der Klimaanlagen-Steuerung auswählen. Im sogenannten EV-Modus nutzt der Prius lediglich den leistungsstarken 68 kW / 92 PS Elektromotor, um voran zu kommen. Laut Toyota soll das Fahrzeug, nach NEFZ, bis zu 50 Kilometer weit damit fahren können. Im alltäglichen Betrieb hat sich allerdings gezeigt, dass um die 35 Kilometer rein elektrisches Fahren dem realistischeren Wert entspricht.
Der HV-Modus gestattet es, dass der Benzinmotor beim Anfahren und Beschleunigen von den Elektromotoren unterstützt wird. Das enorme Drehmoment der Elektromotoren sorgt hierbei für eine überaus zügige Beschleunigung. Womit ein schnelles Vorankommen an der Ampel möglich wird. Ansonsten gilt, der Prius fährt hauptsächlich mit dem Verbrennungsmotor, greift zwischendurch aber immer wieder auf den Elektromotor zurück, abhängig von Geschwindigkeit und dem Ausnutzen der Leistung. Die Batterie wird hier vorwiegend für Fahrten im EV-Modus aufgespart.
Zu guter letzt gibt es noch die Betriebsart des „EV-City-Modus“. Mit diesem man laut Toyota perfekt im Stadtverkehr unterwegs. Da man hiermit eine möglichst hohe elektrische Reichweite erzielen kann. Hierfür wird das Ansprechverhalten des Gaspedals für eine besonders effiziente Fahrweise angepasst. Sinkt der Ladestand des Akkus allerdings unter eine definierte Grenze, schaltet das Fahrzeug automatisch in den HV-Modus.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit zwischen den Einstellungen „Eco“, „Normal“ und „Power“ auszuwählen, um die Effizienz beziehungsweise Leistung in jedem Fahrmodus/Betriebsart zu variieren. Wie man sich denken kann ist der Prius im Eco-Modus besonders sparsam unterwegs, wohingegen im Power-Modus von Beginn an die gesamte Leistungsfähigkeit zur Verfügung steht.
Erwähnen möchte ich noch die Tatsache, dass der Prius über einen sogenannten B-Modus verfügt – auswählbar durch herunterdrücken des Schalthebels. Der B-Modus stellt die auch bei herkömmlichen Fahrzeugen bekannte „Motorbremse“ dar, die nur beim Gaswegnehmen spürbar und wirksam wird. Solange jedoch Gas gegeben wird, gibt es weder einen spürbaren noch einen funktionalen Unterschied zwischen B-Modus und D-Modus. Merken sollte man sich jedoch, dass das Fahrzeug im B-Modus weniger rekuperiert als im D-Modus.
Teilelektrifizierter Toyota Prius nutzt die Kraft der Sonne
Wie eingangs bereits erwähnt fällt beim Prius PHEV nicht nur das Design und die Lackierung im Farbton „Aqua blue metallic“ auf, sondern auch die Solarpanels auf dessen Dach. Diese sollen abhängig von den Wetterbedingungen bis zu 1.000 km mehr Reichweite pro Jahr liefern. Möglich wird dies, da das Solardach, während das Auto geparkt ist, die Batterie des Plug-In-Hybriden auflädt. Somit wird die gewonnene Sonnenergie zunächst im Solarakku gespeichert und anschließend gebündelt in die Antriebsbatterie eingespeist.
Aus meinen persönlichen Eindrücken von zwei Wochen Fahrt mit dem teilelektrifizierten Toyota Prius kann ich festhalten, dass er tagsüber, bei viel Sonnenschein, durchaus an die zehn Prozent Batteriekapazität aufgeladen hat. An regnerischen Tagen waren es dann aber auch nur Mal um die drei Prozent. So oder so beweist der Prius mit Solarpanels, dass diese durchaus die Gesamtreichweite des Fahrzeugs verlängern können.
Interessant ist aber auch die Tatsache, dass das Solardach nicht nur beim Parken des Fahrzeugs seine Stärke ausspielen kann, auch bei der Fahrt versorgt dies die elektrische Ausstattung des Prius Plug-in Hybrid. Hierzu zählt beispielsweise die die Beleuchtung, die Klimaanlage und andere elektrische Verbraucher. Aus meiner Sicht ein sinnvoller Ansatz, welcher durch seine Vorteile zu überzeugen weiß.
Einen Ausblick auf die kommende Generation des Prius mit Solarpanels hat Toyota vor einiger Zeit gegeben. Auf dem Prius PHEV werden hierzu hocheffiziente Solarzellen von Sharp, die einen Umwandlungs-Wirkungsgrad von über 34 Prozent haben, angebracht. Vorzufinden sind diese unter anderem auf dem Dach, der Motorhaube, der Heckklappe und an anderen Teilen des Prius Plug-in Hybrid. Positiv wirkt sich die höhere Zelleffizienz und die größere Fläche aus, gegenüber dem bisherigen Serienfahrzeug.
Die Solaranlage des Demofahrzeugs erzielt eine Nennleistung von rund 860 Watt, was im Vergleich zum konventionellen Prius Plug-in Hybrid (mit Solarladesystem) etwa das 4,8-fache ist. Neben der deutlichen Steigerung der Stromerzeugung profitieren die Testfahrzeuge davon, dass das System nicht nur während des Parkens auflädt, sondern auch während der Fahrt. Man sieht, Potential ist bei dem Ansatz Sonnenenergie für ein E-Fahrzeug zu nutzen, noch reichlich vorhanden.
Toyota Prius Plug-In-Hybrid 1,8l Solar: Laden leicht gemacht, so einfach geht’s!
Klar ist, dass sich die Batterie des Prius nicht nur über die Solarpanels aufladen lässt. Okay, in der Theorie vielleicht. In der Praxis wird das teilelektrifizierte Fahrzeug dann aber doch ab und an Mal bewegt. Aber keine Sorge, der Prius kann an einer haushaltsüblichen Steckdose (2,3 kW) in gut drei Stunden aufgeladen werden. So lange braucht es, bis die 8,8 kWh große Batterie wieder vollständig aufgeladen ist.
Alternativ kann man den PHEV auch an einer Ladestation mit 3,7 kW anschließen, dann ist die Traktionsbatterie bereits nach rund zwei Stunden wieder vollständig aufgeladen. Bei beiden Varianten lässt sich einstellen, ob das Fahrzeug direkt beim Einstecken des Ladekabels geladen werden soll oder erst zu einem bestimmten Zeitpunkt, um beispielsweise von günstigeren Stromtarifen in der Nacht zu profitieren. Darüber hinaus kann man den Abfahrtszeitpunkt einstellen und der Ladevorgang wird dann entsprechend rechtzeitig automatisch gestartet.
Exterieur und Interieur des Toyota Prius PHEV im Detail
Erste Erfahrungen, beschriebene Eindrücke und eingebundene Fotos haben dir hoffentlich einen Eindruck des Plug-In-Hybrid von Toyota vermitteln können. Nun tauchen wir gemeinsam noch ein wenig mehr ein und betrachten das Exterieur und Interieur des teilelektrifizierten Fahrzeugs etwas genauer. Dabei gehe ich von unserem Testfahrzeug aus, welches in der Lackierung Aqua blue metallic und schwarzen Stoffsitzen seinen Weg zu uns fand.
Exterieur: Gewöhnungsbedürftiges Design, welches gefallen kann
Eingangs bereits erwähnt ist der Toyota Prius kein Auto welches in der Masse untergeht. Im Gegenteil, trotz dessen, dass es sich hierbei um keinen großen SUV oder einen spritzigen Sportwagen handelt, fällt der Teilzeitelektriker durchaus auf. Ein Punkt lässt sich hierbei beeinflussen, welcher dafür sorgt, dass er vielleicht nicht ganz so auffällig ist: die Lackierung. Hier kam unser Testwagen in einem Aqua blue metallic daher. Alles andere als dezent. Wer es ein wenig ruhiger beziehungsweise zurückhaltender mag, der sollte auf Farben wie Schneeweiß, Novaweiß Perleffekt oder Marlingrau metallic zurückgreifen. Des Weiteren gibt es mit Granatapfelrot metallic einen weiteren auffälligen Farbton.
Die Karosserie des Prius lässt sich nicht beeinflussen. Die ist wie sie ist. Und entweder sie gefällt oder nicht. Kennt man natürlich so oder so ähnlich auch von anderen Fahrzeugen. Und manchmal braucht es einfach nur ein wenig Zeit, um sich damit anzufreunden. War zumindest bei mir der Fall. Die Front zeigt sich modern und schlank mit schmalen LED-Scheinwerfer sowie vertikalen Tagfahrlichter. Zum Heck hin wird der PHEV schwungvoll ausladend und präsentiert sich mit einem geschweiften Heckflügel.
Auffällig ist am Heck nicht nur die Zweiteilung der Heckscheibe durch die Rückleuchten-Einheit, sondern eher der doppelte Schwung der oberen Heckscheibe. Festmachen lässt sich dieses außergewöhnliche Design an einem äußerst geringen Luftwiderstand, welchen Toyota mit dem Prius erreichen wollte. Denn, je geringer der Luftwiderstand, desto geringer auch der Verbrauch. Der Ausblick nach hinten ist nicht immer ganz einfach, dank serienmäßiger Rückfahrkamera gibt’s aber auch hier keine größeren Herausforderungen im Alltag.
Zuvor habe ich dir noch ein Video des Prius von Auto360 eingebettet, welche einen kurzen, knackigen Überblick über den Plug-In-Hybriden mit Solardach geschaffen haben.
Interieur: Aufgeräumt minimalistisch unterwegs
Der Innenraum des Prius präsentiert sich aufgeräumt minimalistisch, durchdacht und eben doch wieder nicht so ganz. Zumindest, wenn man ein wenig genauer hinsieht. Das Cockpit des Prius Plug-In Hybriden wartet mit einer Instrumentenkonsole auf, welche in der Mitte des Armaturenbretts angeordnet ist, und liefert dank zweier 4,2-Zoll großer Farbdisplays eine Vielzahl an Informationen. Darüber hinaus findet sich ein sieben Zoll großer Touchscreen samt Multimedia-System vor.
Ersichtlich wird, dass alle Bedienelemente perfekt auf den Fahrer ausgerichtet sind. Des Weiteren sollen diese laut Toyota intuitiv zu finden und leicht zu erreichen sein. Trifft durchaus auf verschiedene Elemente zu, auf andere wieder nicht. Als negatives Beispiel, wenn man es den so nennen kann, sind die Schalter für die Sitzheizung. Hier muss man in der Tat erst einmal suchen, bevor man diese findet.
Auch ist es ein wenig verwunderlich, dass das „Kombiinstrument“ nicht hinter dem Lenkrad liegt, quasi im direkten Sichtbereich des Fahrers, sondern zentral über der Mittelkonsole vorzufinden ist. Wer entsprechende Informationen gerne auf den ersten Blick, ohne Schweifen des Blicks im Raum haben möchte, sollte in das Head-Up-Display investieren. Auffällig ist auch, dass nicht mit konventionellen Tasten und Drehreglern gearbeitet wird, sondern mittels berührungssensitiver Tasten.
Diese präsentieren sich zwar mit der blauen Hintergrundbeleuchtung äußerst ansehnlich, müssen jedoch sehr zielgenau betätigt werden, da sie sonst nicht reagieren. In Folge muss man eventuell länger den Blick von der Straße nehmen, was auch nicht der Fall sein sollte. Selbst für die Lautstärkenregelung des Audiosystems wird ein Tipp- und kein praktischer Drehregler verwendet. Hier besteht durchaus noch Optimierungsbedarf. Wer möchte kann zumindest teilweise auf die Steuerung am Lenkrad zurückgreifen, welches mit entsprechenden Buttons und Taster arbeitet.
Trotz kleinerer Probleme bei der Steuerung und Anwahl weiß der Umfang des Multimedia-Systems zu überzeugen: DAB-Radio, Navigationssystem, Bluetooth-Freisprecheinrichtung oder einen WLAN-Hotspot sind nur ein paar Beispiele der Leistungsfähigkeit des Systems. Sogar eine Vielzahl an Apps sowie Echtzeitverkehrsmeldungen (drei Jahre kostenlos) findet man an Bord – den Onlinezugang erhält das Fahrzeug, wenn man sein Smartphone mit dem Fahrzeug koppelt. Des Weiteren ist in der Mittelkonsole eine Ladeschale für induktiv ladbare Smartphones integriert. Auf Apple Carplay oder Android Auto zum Koppeln des Smartphones muss man allerdings verzichten.
Anzumerken ist zudem, dass der Prius Plug-In lediglich vier Personen Platz bietet. Denn hinten in der Mitte gibt es anstatt eines Sitzes eine Mittelarmlehne samt Becherhalter. Ob dies unbedingt notwendig ist, sei einmal dahingestellt. Bin ich aber schon in einem der vorherigen Absätze darauf eingegangen.
Ein Blick auf die technischen Daten des Toyota Prius Plug-In-Hybrid 1,8l Solar
Bevor wir im Detail die technischen Daten des Toyota Prius Plug-In-Hybrid 1,8l Solar betrachten, sei gesagt, dass diese auf dem technischen Datenblatt Stand 01/2017 beruhen und mit unserem Testfahrzeug übereinstimmen. Des Weiteren findest du weitere technische Details/Daten über den gesamten Testbericht verteilt.
Toyota Prius Plug-In-Hybrid 1,8l Solar | Technische Daten |
---|---|
Motorentechnologie | Hybrid-Synergy-Drive® /VVT-i/Elektro |
Ventile | 16 |
Hubraum | 1.798 ccm |
VVT-i-Benzinmotor – Motorleistung | 72 kW / 98 PS |
Elektromotoren – Motorleistung | 53 kW / 72 PS + 23 kW / 31 PS |
Systemleistung Hybrid-Synergy-Drive® | 90 kW / 122 PS |
Maximales Drehmoment VVT-i-Benzinmotor | 142 Nm bei 3.600 min-1 |
Maximales Drehmoment Elektromotoren | 163 + 40 Nm |
Kraftübertragung | stufenloses Automatikgetriebe (Planetenradsatz) |
Beschleunigung, 0–100 km/h | 11,1 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 162 km/h |
Antriebsart | Vorderradantrieb |
Hochleistungsbatterie-Typ | Lithium-Ionen |
Netzspannung | 352 Volt |
Bordnetz-Batterie | 12 V / 45 Ah |
Vorderachse-Fahrwerk | McPherson-Vorderradaufhängung |
Hinterachse-Fahrwerk | Torsionslenker-Hinterachse |
Kraftstoffart/Gemischbildung | Super bleifrei/Saugrohreinspritzung |
Kraftstoffbehälter-Volumen | 43 Liter |
Verbrauch in l/100 km + kWh/100 km – kombiniert und gewichtet | 1,0 Liter + 7,2 kWh |
CO2-Emissionen, kombiniert | 22 g/km |
CO2-Effizienzklasse | A+ |
Schadstoffarm nach Abgasnorm | Euro 6 |
Leergewicht | 1.605– 1.625 Kilogramm |
Zulässiges Gesamtgewicht | 1.855 Kilogramm |
Kofferraumvolumen minimal | 200 Liter |
Kofferraumvolumen maximal | 1.025 Liter |
max. Ladeflächenlänge (bei umgeklappter Rücksitzbank) | 2.110 mm |
max. Dachlast | 75 Kilogramm |
Preise & Förderung durch Umweltbonus für den Toyota Prius PHEV
Sollten dich die bisherigen Eindrücke des Plug-In-Hybriden von Toyota überzeugt haben, dann ist es nun wohl an der Zeit einen Blick auf die Preise zu werfen. Auch die Förderung durch den Umweltbonus für den Plug-In-Hybrid wollen wir nicht unbeachtet lassen.
Die Elektroauto Kaufprämie wurde am 18.05.2016 im Kabinett beschlossen und Ende März 2019 verlängert. Die eigentliche Kaufprämie fällt hierbei unterschiedlich hoch aus. So erhalten Käufer von rein batteriebetriebenen Fahrzeugen einen Zuschuss von 4.000 Euro, Fahrer eines Hybridfahrzeug mit Elektro- und Verbrennungsmotor erhalten eine Prämie in Höhe von 3.000 €. Bei den Hybridfahrzeugen ist ausschlaggebend, ob sich diese an der Steckdose laden lassen.
Letzteres ist beim Toyota Prius PHEV der Fall. Daher können vom eigentlichen Listenpreis die erwähnten 3.000 Euro in Abzug gebracht werden. 1.500 Euro davon übernimmt die Bundesregierung, die anderen 1.500 Euro Toyota selbst. Nachfolgend werfen wir einen Blick auf die Listenpreise des teilelektrifizierten Prius. Es handelt sich um die Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers in Euro/ab Werk. Stand Januar/2017 – gültig.
- Prius Plug-in Hybrid Solar – 39.600,00 Euro
- Prius Plug-in Hybrid Comfort – 37.550,00 Euro
- Prius Plug-in Hybrid Executive – 40.650,00 Euro
Der uns zu Verfügung stehende Testwagen kam als Prius Plug-in Hybrid Solar mit einem Listenpreis von 39.600,00 Euro daher. Des Weiteren wurden 590 Euro für die Sonderausstattung (Aqua blue metallic Lackierung) fällig. Dies führt zu einem Bruttolistenpreis von 40.190,00 Euro. Nach Abzug des Umweltbonus landet man somit bei 37.190,00 Euro.
Die Variante Prius Plug-in Hybrid Comfort unterscheidet sich zu unserem Testfahrzeug durch ein Head-up-Display sowie einen Toter-Winkel-Warner und Rückfahrassistent. Beim Prius Plug-in Hybrid Executive gibt es zudem noch Einparksystem IPA & ICS, Aluminium-Einstiegsleisten vorne, die Lederausstattung in schwarz sowie ein JBL®-Premium-Soundsystem mit 10 Lautsprechern im direkten Vergleich zum Einstiegsmodell dazu.
Toyota wartet für den Prius Plug-in Hybrid mit einer 3-Jahres-Garantie bis 100.000 km – im ersten Jahr sogar ohne Kilometerbegrenzung – auf. Des Weiteren gewährt man eine 12-Jahres-Garantie gegen Durchrostung (von innen nach außen) und eine 3-Jahres-Garantie auf den Lack. Interessant ist aber vor allem die Tatsache, dass man eine 5-Jahres-Garantie bis 100.000 km auf die spezifischen Komponenten des Hybridantriebs gibt. Hierzu zählen die Steuerungskomponenten für das Hybrid-System, die Hybrid-Batterie und der Inverter mit Spannungswandler.
Fazit zum Test des Toyota Prius Plug-In-Hybrid 1,8l Solar
Wieder einmal wurde mir nach zwei Wochen bewusst, wie schnell diese doch herumgehen können. Mit dem Toyota Prius Plug-In-Hybrid 1,8l Solar hatte ich einen treuen Begleiter im Alltag gefunden. Ein Fahrzeug, welches optisch alles andere als unauffällig ist, sich aber dennoch nahezu lautlos in unseren Alltag einfügen konnte. Die Worte, welche mir während der Ãœbergabe entgegengebracht wurden „noch nie bin ich mit einem solchen Auto so ruhig und entschleunigt über die Autobahn gefahren“ konnte ich nach 14 Tagen dann genauso unterschreiben.
Bei gemütlichen Gleiten über die Straße hat der Prius es durchaus verstanden mich ein wenig zu entschleunigen. Gekoppelt mit dem vergleichsweise niedrigen Verbrauch, selbst im Stadtverkehr, qualifiziert er sich durchaus als Weggefährt für das tägliche Leben. Selbst das Platzangebot kann sich sehen lassen, auch wenn man an einigen Punkten leichte Abstriche hinnehmen musste.
Nicht ganz so überzeugt hat das Aufjaulen des Motors, wenn man doch Mal ein wenig aufs Gas gedrückt hat. Ebenfalls darf man über die Anordnung im Cockpit streiten, auch wenn man sich an diese gewöhnen kann. Alles in allem würde ich auch in den Toyota Prius Plug-In-Hybrid wieder einsteigen. Dann gerne wieder mit Solardach, bringt dies doch in der Tat ein wenig Energie für elektrisches Fahren zusammen.
Der Toyota PRIUS Plug-In-Hybrid 1,8l Solar wurde mir für diesen Testbericht kostenfrei, für den Zeitraum von zwei Wochen, von Toyota zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf meine hier geschriebene ehrliche Meinung.
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