Mitte Januar 2020 hat unser Autor Michael einen Blick darauf geworfen was Elektroauto-Hersteller Tesla in Grünheide mit seiner Giga(factory) Berlin plant. Fest stand schon damals, dass es wohl schnell gehen soll, damit möglichst bald die ersten Elektroautos, die Mittelklasse-Limousine Model 3 sowie der auf der selben Plattform aufbauende SUV Model Y vom Band rollen können.
Ab 2021 ist die Fertigung von zunächst 150.000 Fahrzeugen pro Jahr geplant, bis zu einer halben Millionen sollen es im Endausbau sein, womit um die 12.000 Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. An diesen Plänen hat sich auch trotz Coronavirus-Krise nichts geändert. Einsprüche werden weiterhin aufgebracht. Bis Anfang März war von rund 360 Einwendungen die Rede, welche im Rahmen einer öffentlichen Debatte diskutiert werden sollten. Dieser fiel wegen der Corona-Krise aus, soll aber nachgeholt werden, wie Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach zu verstehen gab. ohne jedoch einen konkreten Termin zu benennen.
„Das ist mit Tesla so abgesprochen und das will Tesla selber auch nicht anders“, so Steinbach weiter. Die Einwendungen beschäftigen sich vor allem mit den Themen: Wasser, Wald, Verkehr und Naturschutz. Zunächst öffentlich erörtert sollten diese im Nachgang von den zuständigen Genehmigungsbehörde nochmals geprüft werden. Für die umweltrechtliche Genehmigung der Fabrik müssen alle Einwände gegen den Bau öffentlich diskutiert werden.
Unabhängig von der ausstehenden, öffentlichen Diskussionsrunde arbeite Tesla weiter „intensiv in etwa mit dem gleichen Tempo“ an der Giga Berlin. Auch die „Taskforce-Sitzungen finden statt. Es wird an einem weiteren bundesimmissionsschutzrechtlichen Antrag gearbeitet, der die geringeren Wasserverbrauchsmengen beschreibt“, so Steinbach weiter. Er zeigt sich zuversichtlich, dass an diesem heiß diskutierten Punkt Ruhe einkehren werde, wenn man mit den Anwohnern darüber sprechen könne. Auf Basis dieses Antrags werde die weitere Bautätigkeit auf eigenes Risiko durch Tesla weitergehen.
Interessant ist auch die Tatsache, dass trotz Coronavirus wohl keine Probleme bei der Rekrutierung des notwendigen Personals auftreten wird. „Wir haben ein langfristiges Rekrutierungsprogramm. Tesla hält daran fest, dass 2021 dort die ersten Autos vom Band rollen sollen“, so Brandenburgs Wirtschaftsminister. Der Konzern halte auch daran fest, dass die geplante Gesamt-Produktionsleistung für 2021 weiterhin möglich sein wird – „selbst mit den kleinen Verzögerungen, die wir jetzt durch die Corona-Krise haben“.
Quelle: RBB – Öffentliche Debatte zu Tesla-Fabrik soll trotz Corona fortgesetzt werden