Seit ein paar Monaten werden die neuen Tesla-Supercharger der vierten Generation installiert, und wie Electrive unter Berufung auf Unternehmens-Posts in sozialen Netzwerken berichtet, fährt der US-amerikanische Elektroauto-Pionier nun die Ladeleistung an diesen Stationen auf bis zu 500 kW Ladeleistung hoch. Technisch konnten die Ladestationen solch hohe Leistungen die ganze Zeit schon theoretisch abliefern, doch dem Bericht zufolge waren bislang noch alte Schaltschränke im Einsatz, mit denen die Leistung weiterhin auf 250 kW limitiert war.
Doch nun werden offenbar neue Schaltschränke ausgerollt, mit denen das volle Potential der neuen Ladestationen genutzt werden kann. Zwar können die Elektroautos von Tesla abgesehen vom Cybertruck maximal mit 250 kW laden, doch zum einen können die Tesla Semi Elektro-Lkw unter Nutzung von zwei Ladesteckern mit 1000 bis 1200 kW laden, zum anderen hat Tesla bekanntlich seine Ladestationen zunehmend anderen Marken geöffnet – und hier gibt es durchaus Autos, die schon heute mehr als 250 kW Ladeleistung nutzen können – wie beispielsweise ein Xpeng G9, der 300 kW Ladeleistung verträgt.
Doppelt so viele Ladepunkte verwaltbar
Electrive zufolge haben die neuen Schaltschränke noch einen weiteren Vorteil: Statt bislang vier Ladepunkte pro Schrank können nun bis zu acht Ladepunkte von einer bei Tesla als Cabinet bezeichneten Einheit verwaltet werden. Somit benötigt Tesla an seinen Supercharger-Standorten künftig deutlich weniger solcher Schaltschränke. Auch der Aufbau von neuen Ladeparks sei somit künftig weniger zeitintensiv, zudem werde Abwärme eingespart.
Allerdings wird Tesla keinesfalls vier Megawattstunden Ladeleistung pro Achtereinheit zur Verfügung stellen. Angaben des Unternehmens zufolge sollen weniger als 1000 kW pro Achtereinheit ausreichen, damit 99 Prozent der ladenden Autos die maximal mögliche Ladeleistung ausschöpfen können. Der Netzanschluss dürfte also deutlich geringer skaliert werden, als die Leistungsdaten auf den ersten Blick vermuten lassen.
Doch das ist auch bei anderen Ladeparkbetreibern so: Die Maximallast des gesamten Ladeparks liegt in der Regel deutlich unterhalb der Summe der maximalen Ladeleistung der einzelnen Ladepunkte, ein Lastmanagement kümmert sich dabei um eine angemessene Verteilung des zur Verfügung stehenden Stroms. Einen Netzanschluss von vornherein auf ein mögliches Maximum zu skalieren, wäre anderenfalls eine sehr kostspielige Angelegenheit.
Zu erkennen ist die neue Generation an Superchargern übrigens an ihrer größeren Höhe sowie längeren Kabeln – ein Entgegenkommen an die Elektroauto-Fahrer von anderen Marken ohne genormten Ladeanschluss.
Quelle: Electrive – Tesla hebt Supercharger-Leistung auf bis zu 500 kW an