Tesla soll Investitionen deutlich erhöhen und drittes Werk in USA planen

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Der Elektroauto-Branchenprimus Tesla plant, in den kommenden zwei Jahren 2021 und 2022 jeweils 4,5 bis 6 Milliarden US-Dollar (umgerechnet jeweils 3,8 bis 5,1 Milliarden Euro) zu investieren, um seine Produktionskapazitäten für Elektroautos und Batterien zu erhöhen. Das gehe aus dem sogenannten 10-Q-Dokument hervor, eine verpflichtende Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC, welche zusätzlich zu den regulären Quartalsberichten vorgelegt werden und detailliertere Informationen über die finanzielle Situation eines Unternehmens enthalten muss.

Allein in 2021 und 2022 würde Tesla damit umgerechnet gut acht bis zehn Milliarden Euro in seine bestehenden und neuen Gigafactories investieren. In 2020 liegen die Investitionen deutlich niedriger und betragen zwischen umgerechnet etwa 2 bis 3 Milliarden Euro. Im 10-Q-Dokument teilt Tesla mit, aktuell gleichzeitig mit dem Model Y und dem Solardach neue Produkte einzuführen und Produktionsanlagen auf drei Kontinenten aufzubauen. Außerdem arbeite das Unternehmen an der Entwicklung und Herstellung neuer Batteriezellentechnologien. Das Tempo der Investitionen könne „je nach Gesamtpriorität der Projekte“ und dem Tempo, in dem Tesla diese Meilensteine erreicht, auch variieren. Halten die aktuellen makroökonomischen Faktoren und aktuelle Umsatztrends an, werde sich Teslas Fähigkeit zur Selbstfinanzierung fortsetzen, zitiert der Branchendienst Electrive aus dem Dokument.

Auch zu aktuellen und künftigen Werken seien dem Dokument einige interessante Details zu entnehmen. Demnach plant Tesla nach seinen Fahrzeugwerken in Fremont und Texas, in den USA ein drittes Montagewerk zu errichten – Tesla-Chef Elon Musk zufolge käme dafür der Nordosten der USA in Frage, womöglich die Gegend um Detroit, einem traditionell sehr von der Automobilproduktion geprägten Landstrich. In diesem dritten US-Werk sollen dem Dokument zufolge der Elektro-Sportwagen Roadster 2 sowie der E-Lkw Semi gebaut werden. Die neue Gigafactory in Texas wird demnach den Elektro-Pick-up Cybertruck produzieren.

Quelle: Electrive – Tesla plant Milliarden-Investitionen in Werke / weitere Gigafactory in den USA?

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Silverbeard:

@Hannes Bader
Tesla verkauft seine Autos selbst. Deutsche Hersteller geben bisher die Produkte 20% und mehr unter Listenpreis an die Markenhändler und Leasigfirmen. Preisesenkungen (die sowieso immer wieder vorgenommen werden) schadet Tesla nicht.
Auch China hat mit wirtschaftlichen Problemen durch Corona zu kämpfen. Viele ausländische Kunden haben Ihre Bestellungen reduziert oder ganz storniert. Das der chinesische Automarkt gerade nicht rund läuft wundert mich nicht.

Hannes Bader:

Da wird mal wieder eine Kapitalerhöhung vorbereitet. Mal sehen wie lange es bis zur Platzierung neuer Aktien dauert? Fragt sich, ob der Verkauf mit der Schaffung neuer Produktionskapazitäten mithalten kann. Shanghai produziert mehr als es in China verkaufen kann, obwohl nach der letzten Preissenkung, die Tesla-Showrooms mit der Aufnahme der Bestellungen kaum hinterherkamen, hieß es. Wenn Grünheide fertig ist, was macht dann Shanghai mit seinen Autos? Preissenkung auch in Europa?

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