Tesla soll ab Juli CATL-Zellen im chinesischen Model 3 verbauen

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Umfassende Meldepflichten geben einige Einblicke in die Hintergründe des chinesischen Elektroauto-Marktes. Ein Twitternutzer etwa hat eine Übersicht auf Basis von Zahlen des Marktforschungsunternehmens GGII zusammengestellt und veröffentlicht. Demnach stammen die mit Abstand meisten Batteriezellen für das vor Ort in Shanghai produzierte Tesla Model 3 aus chinesischer Produktion von LG Chem, sie sind in gut 90 Prozent der Fahrzeuge bzw. in gut 45.000 Exemplaren verbaut, die zwischen Januar und Juni 2020 vom Band liefen. Die restlichen zehn Prozent der Akkus kommen vom langjährigen Tesla-Partner Panasonic, sie stecken in gut 5000 Model 3.

Die Akkus von LG Chem werden in China selbst produziert, die Zellen von Panasonic wurden aller Wahrscheinlichkeit nach aus den USA importiert. Ein Aufwand, den sich Tesla künftig sparen könnte: Denn noch in diesem Monat soll der chinesische Batteriehersteller CATL Medienberichten zufolge damit beginnen, Tesla mit seien Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP) ohne Kobalt zu beliefern. Tesla werde die LFP-Zellen, wie schon länger bekannt ist, nur in China in der Standard-Range-Version des Model 3 einsetzen. In der Long-Range-Variante sollen weiterhin NCM-811-Zellen von LG Chem verbaut werden.

Der Verzicht auf Kobalt soll bei Teslas Entscheidung für die LFP-Zellen von CATL keine Rolle gespielt haben. Es habe sich rein um eine Kostenfrage gehandelt, da die Lithium-Eisenphosphat-Zellen vergleichsweise günstig sind. Es sei gut möglich, dass Tesla den Preis für das Model 3 aus China dank der neuen LFP-Akkus senken und somit neue Käufer ansprechen kann. Die Tabelle offenbart zudem, dass viele weitere Autohersteller auf Zellen von CATL setzen. In gut 68.000 im ersten Halbjar produzierten Elektrofahrzeugen – rein elektrischen sowie Plug-in-Hybriden – stecken die Batterien von CATL.

Quelle: Electrive – Tesla soll dieser Tage erste LFP-Zellen von CATL erhalten // Teslamag – Fast alle Akkus für Tesla in China jetzt von LG Chem, neue LFP-Zellen von CATL noch im Juli

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Andreas E.:

Meine BMW i3 App sagt dazu, dass im Durchschnitt, aller in der App registrierten i3 Fahrzeuge, 3,6 kWh/100km rekuperiert werden. Diese Fahrzeuge waren bisher im Schnitt rund 53.000 km unterwegs und haben dabei im Schnitt 15,9 kWh/100km verbraucht.

Simon hinterholzer:

Lese hier laufend hochinteressante Berichte. Ein Bericht über die Energiemenge die ein Elektroauto über ein autoleben lang durch rekuperieren selbst erzeugt, wäre doch mal interessant !

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