Umfassende Meldepflichten geben einige Einblicke in die Hintergründe des chinesischen Elektroauto-Marktes. Ein Twitternutzer etwa hat eine Übersicht auf Basis von Zahlen des Marktforschungsunternehmens GGII zusammengestellt und veröffentlicht. Demnach stammen die mit Abstand meisten Batteriezellen für das vor Ort in Shanghai produzierte Tesla Model 3 aus chinesischer Produktion von LG Chem, sie sind in gut 90 Prozent der Fahrzeuge bzw. in gut 45.000 Exemplaren verbaut, die zwischen Januar und Juni 2020 vom Band liefen. Die restlichen zehn Prozent der Akkus kommen vom langjährigen Tesla-Partner Panasonic, sie stecken in gut 5000 Model 3.
#China #NEV H1 production Top and #battery suppliers.
LG Chem installed in 44,798 Tesla MIC M3 units.
Panasonic in 4,988 M3 units.#CATL, #CALB made #GAC Aion S H1 capacity.#CATL only supplier of BMW 530Le, #NIO ES6 and #Lixiang ONE.
(GGII) pic.twitter.com/T8J2aOjauG— Moneyball (@DKurac) July 18, 2020
Die Akkus von LG Chem werden in China selbst produziert, die Zellen von Panasonic wurden aller Wahrscheinlichkeit nach aus den USA importiert. Ein Aufwand, den sich Tesla künftig sparen könnte: Denn noch in diesem Monat soll der chinesische Batteriehersteller CATL Medienberichten zufolge damit beginnen, Tesla mit seien Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP) ohne Kobalt zu beliefern. Tesla werde die LFP-Zellen, wie schon länger bekannt ist, nur in China in der Standard-Range-Version des Model 3 einsetzen. In der Long-Range-Variante sollen weiterhin NCM-811-Zellen von LG Chem verbaut werden.
According to Chinese media, CATL confirms that it will start to ship LFP battery cells to GF3 sometime this month. The original shipment time is August. All MIC SP M3s will be made with LFP battery packs. pic.twitter.com/cTSPh1A35u
— Ray (@ray4tesla) July 17, 2020
Der Verzicht auf Kobalt soll bei Teslas Entscheidung für die LFP-Zellen von CATL keine Rolle gespielt haben. Es habe sich rein um eine Kostenfrage gehandelt, da die Lithium-Eisenphosphat-Zellen vergleichsweise günstig sind. Es sei gut möglich, dass Tesla den Preis für das Model 3 aus China dank der neuen LFP-Akkus senken und somit neue Käufer ansprechen kann. Die Tabelle offenbart zudem, dass viele weitere Autohersteller auf Zellen von CATL setzen. In gut 68.000 im ersten Halbjar produzierten Elektrofahrzeugen – rein elektrischen sowie Plug-in-Hybriden – stecken die Batterien von CATL.
Quelle: Electrive – Tesla soll dieser Tage erste LFP-Zellen von CATL erhalten // Teslamag – Fast alle Akkus für Tesla in China jetzt von LG Chem, neue LFP-Zellen von CATL noch im Juli