Mit etwas mehr als 90.000 Auslieferungen hat Tesla die öffentlichen Erwartungen an das zweite Quartal 2020 deutlich übertrumpft. Des Weiteren habe man eigener Aussage nach im zweiten Quartal um die 82.000 Fahrzeuge gefertigt und eben 90.650 E-Fahrzeuge ausgeliefert. Am gestrigen Tag, nach Börsenschluss, hat Tesla seine Finanzergebnisse und den Aktionärsbrief für das zweite Quartal 2020 veröffentlicht. Diese wussten ebenso zu überraschen.
Die Wall Street ist im Vorhinein, für das zweite Quartal von einem Umsatz von etwa 5,146 Milliarden US-Dollar und einen Verlust von 0,14 US-Dollar pro Aktie ausgegangen. Lange wurde darüber spekuliert, ob es Tesla gelingen wird im vierten Quartal in Folge ein positives Ergebnis aufzuzeigen, was die Anwartschaft auf den S&P500 bedeuten könnte. Diese Hürde hat der amerikanische Automobilhersteller genommen. Verzeichnete man im zweiten Quartal 2020 – trotz Corona-Pandemie – einen Umsatz von 6 Milliarden Dollar und einen kleinen (bereinigtem) Gewinn von 0,50 Dollar pro Aktie (GAAP).
Tesla erzielte im zweiten Quartal einen GAAP-Reingewinn von 104 Millionen US-Dollar-USD und einen Nicht-GAAP-Reingewinn (ex-SBC) von 451 Millionen US-Dollar-USD – weit höher als von praktisch jedem Analysten erwartet. Zudem ist es Tesla gelungen, seine Liquiditätsreserven um eine weitere halbe Milliarde Dollar auf nun 8,6 Milliarden Dollar auszubauen. Im Aktionärsbrief schrieb der Autohersteller darüber, wie er Rentabilität erzielte:
“Unser Betriebsgewinn verbesserte sich im 2. Quartal trotz herausfordernder Umstände. Zu den positiven Auswirkungen gehörten niedrigere Betriebskosten aufgrund einer vorübergehenden Verringerung der Ausgaben für Mitarbeitervergütungen, ein sequentieller Anstieg der Einnahmen aus behördlichen Krediten und die Erfassung von aufgeschobenen Einnahmen in Höhe von 48 Mio. USD im Zusammenhang mit der Veröffentlichung einer FSD-Funktion (Full Self Driving). Diese positiven Beiträge wurden durch beträchtliche Kosten im Zusammenhang mit Fabrikschließungen sowie einen sequentiellen Anstieg der unbaren SBV-Ausgaben in Höhe von 101 Mio. USD im Zusammenhang mit den CEO-Zuteilungsmeilensteinen für 2018 ausgeglichen”.
Fairerweise muss man sagen, dass Teslas Verkauf von Regulierungskrediten für Elektrofahrzeuge die großen Gewinne ermöglichte, indem dieser einen Beitrag von 428 Millionen US-Dollar leistete. Zu den weiteren beeindruckenden Kennzahlen gehört, dass Tesla seine Bruttomarge im Quartalsvergleich verbessert und seine Cash-Position erheblich gesteigert hat. Die Tesla-Aktie (TSLA) stieg nach der Veröffentlichung dieser Ergebnisse im Aftermarket-Handel um bis zu 7%.
Quelle: Tesla – Mitteilung vom 22. Juli 2020