Der amerikanische Automobilhersteller Tesla teilt Ende Dezember 2022 mit, dass die meisten Mitarbeiter der Giga Shanghai Ende nächsten Monats eine Urlaubspause einlegen werden. Dies bestätigt somit indirekt die Gerüchte der vergangenen Tage, welche auf mögliche Produktionskürzung, im Januar, schließen ließen. Tesla wird die Produktion vom 3. bis 19. Januar an 17 Tagen drosseln und die Fertigung von Elektrofahrzeugen vom 20. bis 28. Januar einstellen, um eine längere Pause während des chinesischen Neujahrsfestes zu ermöglichen.
Einen Grund für die Produktionsverlangsamung wurde von Seiten des Herstellers nicht genannt. Laut Einschätzung von Branchenkenner sei dies aber keine gängige Praxis, die Produktion während des chinesischen Neujahrsfestes für einen längeren Zeitraum einzustellen. Das lokale Medienunternehmen Caijing zitierte eine Quelle von Tesla China mit der Aussage, dass die Informationen über die Feiertage von Tesla nicht korrekt seien. Reuters berichtete im Vorfeld, dass das Werk vom 20. bis 31. Januar komplett geschlossen werde. Nun sei es aber so, dass die „meisten Mitarbeiter von Giga Shanghai vom 20. bis 28. Januar Urlaub haben, also zwei Tage länger als die gesetzlichen Feiertage, so dass jeder die Flexibilität hat, seine Rückkehr nach Hause zu planen“.
Der nächste große Feiertag in China ist das chinesische Neujahrsfest, das vom 21. bis 27. Januar stattfindet. An diesem Feiertag wird die weltweit größte Völkerwanderung vor dem Ausbruch des Covid stattfinden, da viele Menschen in ihre Heimat zurückkehren werden, um ihre Angehörigen wiederzusehen. In den letzten drei Jahren haben sich die meisten Chinesen aufgrund der strengen Covid-Kontrollmaßnahmen dafür entschieden, den Feiertag in der Stadt zu verbringen, in der sie arbeiten.
So mag es auf der einen Seite großzügig erscheinen, dass Tesla seinen Mitarbeiter länger frei gibt. Auf der anderen Seite ist es aber auch so dass wenn die Nachfrage groß ist, Industrieunternehmen, insbesondere Automobilhersteller, ihre Mitarbeiter durch hohe Anreize, an den Feiertagen ermutigen Überstunden zu machen. Der jüngste Plan von Tesla zeigt somit auf, dass das Unternehmen nun offenbar nicht mehr wie bisher Überstunden für die Produktion machen muss und das in einer Zeit, in der die Nachfrage unter immensen Druck steht.
Reuters ordnet dies auf Basis eines am Dienstag veröffentlichte Research-Note des Maklerunternehmens China Merchants Bank International (CMBI) ein. Demnach konnte Tesla vom 1. bis 25. Dezember 36.533 Verkäufe in China verzeichnen, wobei der durchschnittliche tägliche Einzelhandelsumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 28 Prozent zurückging. Die Verkäufe in der chinesischen Autoindustrie stiegen im gleichen Zeitraum um fast 15 Prozent, während die durchschnittlichen Tagesverkäufe von BYD laut CMBI um 93 Prozent stiegen.
In der vierten Dezemberwoche vom 19. bis 25. Dezember wurden in China 8.915 Tesla-Fahrzeuge bei Versicherungen registriert, wie der Auto-Blogger Zhu Yulong gestern auf Weibo mitteilte. In den ersten drei Wochen des Dezembers hatte Tesla 11.670, 12.977 und 10.254 Fahrzeuge zugelassen. Nun gilt es zu beobachten, wie sich diese Zahlen künftig entwickeln.
Quelle: CnEVPost – Most workers at Tesla’s Shanghai plant will be off for Chinese New Year holiday