Tesla: Batteriewechsel keine Option; Gerüchte aus China dementiert

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Ein Thema, welches vor allem den chinesischen Elektroauto-Markt beeinflusst, ist der Akku-Wechsel/ -Tausch bei Elektroautos. Bekanntermaßen soll der weltweit größte Automobilmarkt das Konzept des Akkutauschs forcieren. Daher verwundert es auch nicht, dass Tesla mit einem entsprechenden Batterietausch-Angebot in Verbindung gebracht wurde. Wieso auch nicht, schließlich gelingt es auch Chinas Tesla-Widersacher NIO den Akku seiner E-Autos zu tauschen. Dennoch dementiert Tesla entsprechende Gerüchte und distanziert sich vom Batteriewechsel seiner E-Autos.

Hierzu gab Tesla zu verstehen, dass das Konzept „mit Problemen behaftet (riddled with problems) und nicht für den großflächigen Einsatz geeignet ist.“ Statt dem Tausch von Akkus konzentriere sich Tesla eher auf überzeugende Gesamtkonzepte. Welche sich durch große Batterien, mit hoher Reichweite und hoher Schnellladefähigkeit am Markt präsentieren. Entsprechende chinesische Medien sind mittlerweile auch zu der Überzeugung gelangt, dass das Schnellladen der Fahrzeuge der bessere Weg sei. Vor allem mit einem immer stärker wachsenden Supercharger-Netzwerk.

Teslarati zufolge hat der amerikanische Automobilhersteller in den Jahren 2014 und 2015 den Batterietausch im kalifornischen Coalinga erprobt. Die Station war daraufhin für mehrere Wochen ausgebucht, wie Tesla-Besitzer berichteten. Tesla stellte entsprechende Versuche zeitnah wieder ein und konzentrierte sich auf den Aufbau des Supercharger-Netzes.

NIO seinerseits hat mittlerweile die zweite Generation von Batteriewechselstationen – Power Swap Station 2.0 – angekündigt, die bereit sind, frisch geladene Batterien für sämtliche NIO-Modelle bereitzustellen. Laut Kurzbeschreibung werden die neuen Stationen mit 14 Batterieschächten ausgestattet sein – diese enthalten 13 Batteriepacks und einen leeren Schacht, um eine entladene Batterie aufzunehmen. Die Station ist vollautomatisch – einschließlich automatischem Parken – und kann bis zu 312 Batteriewechsel pro Tag durchführen – dreimal mehr als die vorherige Generation.

Anfang Oktober 2020 hatte das Unternehmen rund 155 Batteriestationen in Betrieb. Im Januar 2021 sind es mehr als 170. Der aktualisierte Plan sieht vor, in China bis Ende 2021 ein Netz von 500 Stationen zu installieren. Man kann somit festhalten, dass für NIO Batteriewechsel-Stationen das sind, was das Supercharger-Netzwerk für Tesla ist. Beides kann funktionieren, insofern es konsequent durchdacht und dann auch gelebt wird.

Quelle: InsideEVs – Tesla dementiert Bericht über Battery-Swapping-Pläne in China

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Jürgen Alexander Beck:

NIO bietet fünf wichtige Vorteile:

  1. Die Batterie gehört nicht mehr fest zum Auto und kann dieses damit wertmäßig nicht verschlechtern oder nach unten entwickeln. Was nutzt mir ein gutes Auto, wenn nach einigen Jahren die Batterie veraltet ist. NIO bietet mir ständig neue Batterien in der passenden bzw. gleichen Geometrie. Mit dem NIO-Konzept entwickelt sich die Reichweite meines Autos nach oben, ganz ohne Neukauf.
  2. NIO braucht keine Hochvoltversorgung für Schnelllade-Stationen. Eine solche flächendeckende Hochvoltversorgung ist in unserem Stromnetz heute nicht möglich und wäre mit enormen Inventionen verbunden.
  3. Die Wiederaufbereitung bzw. das Receiycling der Batterien ist in einer zentralen Hand.
  4. NIO bietet den Tankstellen von morgen eine neue Zukunftsperspektive bzw. Daseinsberechtigung.
  5. Die Wechselzeit für die Batterie ist einer Schnellladung überlegen. 3 bis 5 Minuten ist einfach sehr schnell.

Mein Fazit:
Es ist schade, dass sich die deutsche Autoindustrie nicht mit den Tankstellenbetreibern zusammentut. Leider steht man sich da wohl selber im Weg.

alex:

Für Laternenparker und Leute mit Zeitdruck wäre es ideal auf die Schnelle das Akkuset zu tauschen.
Andererseits hat man steigende Reichweiten und sinkende Ladezeiten bei den Akkus.
Vermutlich geht es auf dem Weg weiter.
Für ein Akku switch System müsste man erst mal einheitlich Standards machen.
Daran allein würde es vermutlich schon scheitern bzw. zumindest Verwerfungen geben.

Strauss:

Hätte schon noch mehr Argumente für die Daumen nach unten Geber. Nicht alles was als neu und als gut angeboten wird, taugt in der Praxis.
Erst kürzlich wieder ein Unfall eines Teslafahrers der am Display herumfummelnd von der Sicht auf die Strasse abgelenkt wurde.
Heizungs- und Klimaverstellungen müssen blindlings über Tasten oder Drehknöpfe gemacht werden können.
Die meisten Profihersteller wissen dies, und machen es auch so.

Strauss:

Ja, sauber, die Sterblichkeit würde mit autonomen Fahren noch zusätzlich steigen.
Nur wer dies will propagandiert so eine Technik.
Fahrassistenzsysteme OK, aber Finger weg nur schon vom Level 3.Wer dies schon mal gefahren hat im Tesla, weiss dass man da Blut schwitzt.
Wir wollen Spass haben am Autofahren und selber lenken!
Wer dazu zu faul ist soll den Zug nehmen.

Frisch Thomas:

Das muss sich erst noch zeigen ob die Leute auf ihre Kisten verzichten. Schön wäre das. Er hängt auch sehr davon ab, ob wir in den nächsten Jahren von einer weiteren Pandemie verschont bleiben.
dann würde der individualverkehr eher stimuliert werden. In diesem Fall wäre autonomes Fahren, was das Shared driving erheblich erleichtern würde sehr wünschenswert

adson:

Derjenige, der nur selten an die Tauschstation fahren muss, weil er vorwiegend in der heimischen Garage lädt, wird nicht bereit sein, seinen nagelneuen, mit dem Fahrzeug erworbenen, Akku gegen einen ausgelutschten, 8 Jahre alten, der gerade noch über der 75 %-Grenze liegt, zu tauschen!

Hiker:

Die Investitionen in ein solches Konzept würde sich wirtschaftlich nur dann allenfalls lohnen, wenn möglichst viele Fahrzeuge die Systeme nutzen würden.

Nur für Grossstädte lohnt sich sowas ganz bestimmt nicht. Es reicht ja nicht, die Stationen zu bauen. Die Fahrzeuge der verschiedenen Hersteller müssten diese ja auch nutzen können.

Im übrigen geht der Trend in den Ballungsgebieten eher Richtung ÖV und vollautonome Verkehrsmittel. Da macht eine Wechselstation gar keinen Sinn mehr.

Die Zukunft gehört nicht dem Individualverkehr wie wir ihn uns heute leisten können. Wir werden zwangsläufig umdenken (müssen). Stichwort Umwelt, Klima, Resourcen, Energie.

Niko:

Reicht ja schon als Differenzierung für Nio, wenn Batterie SWAP ein Premium Features in der Business Class ist und bleibt.

warum ein Tesla Model S kaufen, denn ich mit einem Nio bei Bedarf in unter 5 Minuten wieder
einen 100% vollen Akku haben kann?

und wenn keine Wechselstation frei ist gehe ich halt an den HPC. Insb für Großstädte kann dieses Konzept einen großen Mehrwert bringen.

für das Vollumensegment und für Flächenländer mit geringer Bevölkerungsdichte vermutlich eher nicht.

Strauss:

Das wird ein Gerücht bleiben wie, ebenso dass Tesla BYD übernehmen wird.
Die neue selbsttragende Bauweise von Tesla ist dafür gar nicht geeignet.
Tesla hat nicht so viele Batteriebrände , dass die Akkus von BYD, welche offensichtlich feuerresistenter sind , denen Milliarden dafür zu bezahlen.

Kona64:

Ist es nicht so, dass Nio den Akku-Tausch kostenlos anbietet. Wirklich wirtschaftlich nachhaltig erscheint mir das nicht. Wenn es einen nennenswerten Vorteil für die Kunden hätte könnte man auch Geld dafür nehmen. Es gibt in chi aber überall schon und Str ist billig.

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