Tesla erwirbt Batteriehersteller Maxwell für über 200 Millionen Dollar & investiert in Zukunftstechnologie

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Sebastian Henßler
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Tesla ist nicht gerade bekannt dafür eine Vielzahl von Akquisitionen durchzuführen. Mit der Vereinbarung zur Übernahme des Ultrakondensator- und Batteriekomponentenherstellers Maxwell, mit Sitz in Kalifornien, hat man heute die bislang erst fünfte Akquisition des Automobilherstellers getätigt. Angekündigt wurde die Übernahme heute früh durch Maxwell – bezahlt wird das Investment durch Aktienanteile von Tesla.

Maxwell kann Tesla beim weltweiten Übergang zu nachhaltiger Energie unterstützen

Tesla kommentierte die Übernahme wie folgt: „Wir sind immer auf der Suche nach potenziellen Akquisitionen, die für das Unternehmen sinnvoll sind und Teslas Mission unterstützen, den weltweiten Übergang zu nachhaltiger Energie zu beschleunigen.“  Maxwell ist bekannt als Hersteller von Ultrakondensatoren und betätigt sich seit kurzem auch im Bereich der Trockenelektrodentechnologie für Batterien.

„Wir freuen uns sehr über die heutige Ankündigung, dass Tesla zugestimmt hat, Maxwell zu übernehmen. Tesla ist ein angesehener und weltweit führender Innovator, der ein gemeinsames Ziel verfolgt, eine nachhaltigere Zukunft aufzubauen.

Wir sind davon überzeugt, dass diese Transaktion im besten Interesse der Maxwell-Aktionäre liegt und Investoren die Möglichkeit bietet, sich an Teslas Mission zu beteiligen, das Aufkommen von nachhaltigem Verkehr und nachhaltiger Energie zu beschleunigen.“ – Dr. Franz Fink, Präsident und Chief Executive Officer von Maxwell

Gehandelt wurden die Aktien vergangene Woche mit knapp über $3,00 pro Aktie, bei einer Bewertung von 140 Millionen US-Dollar. Tesla hat zugestimmt die Aktien für 4,75 US-Dollar pro Aktie zu erwerben – damit ist die Transaktion über 200 Millionen US-Dollar wert. Das Unternehmen mit Sitz in San Diego beschäftigt rund 380 Mitarbeiter. Für die ersten neun Monate des Jahres 2018 hatte Maxwell einen Umsatz von 91 Millionen US-Dollar gemeldet.

Trockenelektrodentechnologie von Maxwell kann Reichweite steigern, Gewicht senken und Kosten reduzieren

Für Tesla selbst dürfte weniger das Geschäft mit den Ultrakondensatoren von Interesse sein, als die Trockenelektrodentechnologie an der Maxwell derzeit arbeitet und forscht. Nach Aussage des Unternehmens seien bei den eigenen Elektrode eine Energiedichte von über 300 Wh/kg in aktuellen Demonstrationszellen möglich. Künftig könnten über 500 Wh/kg umgesetzt werden. Dies würde eine deutliche Verbesserung gegenüber den von Tesla verwendeten aktuellen Batteriezellen darstellen und eine größere Reichweite oder ein geringeres Gewicht ermöglichen.

Neben dieser Tatsache spricht aber vor allem für die Trockenelektrodentechnologie von Maxwell, dass der Herstellungsprozess vereinfacht und eine „Kostenreduzierung von 10 bis 20 % im Vergleich zu hochmodernen Nass-Elektroden“ zu erzielen sei, während „die Lebensdauer der Batterie um den Faktor 2 verlängert“ wird.

Warum Autohersteller und Zellproduzenten enger zusammenarbeiten sollten, hatten wir bereits im Dezember 2018 betrachtet. Neben Panasonic schlägt Tesla künftig diesen Weg noch stärker durch den Erwerb von Maxwell ein. Auch wird es dazu beitragen, dass Tesla seine Führungsrolle in puncto Batterietechnik verteidigen wird, insofern die Maxwell-Technologie tatsächlich zu funktionieren weiß.

Quelle: electrek.co – Tesla acquires ultracapacitor and battery manufacturer for over $200 million

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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