Tesla erhält Autopilot-Freigabe in China

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Elon Musk bemüht sich seit Jahren darum, dass Tesla in China erweiterte Fahrassistenzfunktionen anbieten darf. Jetzt stehe er diesem Ziel so nah wie nie zuvor, wie The New York Times berichtet. Tesla hat bekannt gegeben, dass bestimmte Autofahrer in China künftig die Autopilot-Funktion auf Stadtstraßen nutzen können. Diese Software unterstützt unter anderem Spurwechsel, erfordert jedoch ständige Fahrerüberwachung. Die Freischaltung kostet umgerechnet etwa 8500 Euro.

Damit gelingt Tesla ein Fortschritt in einem Markt, in dem das Unternehmen zuletzt zunehmend unter Druck geraten ist. Chinesische Hersteller haben stark aufgeholt, sodass Teslas Marktanteil geschrumpft ist. Musks langfristiges Ziel ist es, vollautomatisierte Fahrfunktionen auch in China zuzulassen. Ein solcher Schritt könnte helfen, Marktanteile zurückzugewinnen. Das autonome Fahren spielt eine zentrale Rolle für Teslas Zukunft. Bisher verhinderten chinesische Vorschriften, dass die neueste Software in China genutzt werden kann. Letztes Jahr hob Musk gegenüber Investoren die Bedeutung dieser Technologie hervor. Kurz darauf reiste er nach Peking und traf sich mit Premierminister Li Qiang.

Tesla war einst Marktführer in China und genoss Vorteile, die anderen ausländischen Firmen verwehrt blieben. Inzwischen sind einheimische Konkurrenten stark gewachsen. BYD, einer der größten Herausforderer, stellte kürzlich ein Fahrassistenzsystem vor, das auf Künstlicher Intelligenz basiert. Musk versucht weiterhin, die Zulassung für vollautonomes Fahren in China zu erhalten. Dabei steckt Tesla jedoch in einem Dilemma. Einerseits verbieten chinesische Gesetze den Export von Fahrdaten zur Software-Optimierung ins Ausland. Andererseits untersagen US-Behörden, dass Tesla seine Algorithmen direkt in China trainiert.

Der amerikanische Automobilhersteller betreibt ein Rechenzentrum in Shanghai, hat jedoch keinen Zugang zu den Daten für die Weiterentwicklung der Software. Aktuell nutzt das Unternehmen öffentlich verfügbare Videos chinesischer Straßen, um das System anzupassen. Laut Musk hilft dies, die Software besser auf lokale Verkehrsbedingungen abzustimmen. Diese Einschränkungen sind Teil eines wachsenden wirtschaftlichen Konflikts zwischen den USA und China. Die US-Regierung untersagte kürzlich chinesische Software in vernetzten Autos und schloss chinesische Elektroautos weitgehend vom eigenen Markt aus.

Für Tesla bleibt eine zentrale Frage, ob es in China eine eigene Recheninfrastruktur aufbauen kann. Laut Cui Dongshu, Generalsekretär der China Passenger Car Association, sei ein lokales Rechenzentrum essenziell, um das System an chinesische Straßen anzupassen. Musk kämpft weiter um regulatorische Freigaben, um Tesla wieder in eine führende Position zu bringen. Der chinesische Markt bleibt einer der wichtigsten für das Unternehmen. Eine Zulassung für autonomes Fahren könnte Tesla einen entscheidenden Vorteil verschaffen.

Quelle: The New York Times – Tesla Moves One Step Closer to Self-Driving Cars in China

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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MMM:

Was machen? Spurwechselassistenz?
Doch…. das gibt’s hierzulande auch. Sogar von Tesla. ;-)

Peter:

Naja traditionel ist es in China so das unliebsame Menschen die nicht in System passen beim baden im Whirlpool Herzinfarkte bekommen, in Russland dagen fallen unliebsame Personen immer wieder mal zufällig aus dem Fenster.

MMM:

Mal für mich zum Verständnis:
– „erhält Autopilot-Freigabe“
– „unterstützt unter anderem Spurwechsel“
– “ in China erweiterte Fahrassistenzfunktionen anbieten“

Das zielt auf das ab, was in Europa der „enhanced Autopilot“ ist, oder?
Von „FSD“ redet jedenfalls mal niemand, dafür spricht nur der Preis von 8.500 Euro.

Mik:

böse Zungen behaupten, daß es zuerst die Leute trifft die nicht ins System passen, also ich mein das überfahren. Es wird sich auf jeden Fall zeigen ob so eine Technik schon genug ausgereift ist, obwohl bei einen kommunistischen Staat weiß man jetzt auch nicht ob die Fehlerquoten (überfahren von Menschen) hinaus in die Welt posaunt werden. Vielleicht hat Amerika auch eine neue Kriegsstrategie sich ausgedacht. Wir bringen das Trojanische Pferd mal in die gegnerische Linie, wir brauchen nur noch das Okay. Na das wird ein Testlauf.

Tom62:

…if you can make it there, you can make it everywhere…
….ausser Europa, hier bin ich allerdings sehr skeptisch… :(

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