Tesla Grünheide: mitten im Hochlauf bereits Ausbaupläne

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Tesla

Iris Martinz
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  —  Lesedauer 2 min

Die Maschinen für die Batterieproduktion wurden in die USA umgeleitet, das maximale Produktionsvolumen ist noch nicht erreicht – dennoch denkt Tesla bereits über einen Ausbau der Produktionskapazität im nördlichen Teil der Gigafactory Grünheide nach. Wie viele Autos Tesla dann in Brandenburg bauen will, ist allerdings nicht bekannt.

Die Produktion in Grünheide hat im März offiziell begonnen. Aktuell fertigt Tesla dort etwa 2.000 Autos pro Woche – das entspricht nur etwa einem Fünftel des Produktionsziels. Die 7.000 Mitarbeiter sollen auf 12.000 aufgestockt werden. Mit der geplanten Ausbaustufe sollen es noch deutlich mehr werden. Derzeit laufen bereits Aktivitäten am Gelände, um die Kapazität zu erweitern. 70 Hektar Kiefernwald werden dafür gerodet. Die Genehmigung dafür liege laut Tesla bereits vor. Für den Ausbau ist hingegen ein neuerliches umweltrechtliches Verfahren notwendig. Bereits gebaut werden auch Flächen für ein neues Lager und einen Güterbahnhof.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sieht die Ausbaupläne naturgemäß positiv: „Mit der Ankündigung der nächsten Ausbaustufe der Autofabrik bekennt sich Tesla klar zum Standort Brandenburg.“ Auch Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sieht darin ein gutes Zeichen. Tesla habe als mittlerweile größter industrieller Arbeitgeber in Brandenburg einen entscheidenden Anteil an der Entwicklung des Bundeslandes hin zu einem gewichtigen Standort der modernen Automobilindustrie. Naturschützer sehen die Ausbaupläne hingegen kritisch – vor allem die notwendigen Rodungen. Auch sollen immer wieder Störungen im Betrieb auftreten, die eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen würden. Außerdem wurde im September bekannt, dass Tesla bisher ohne funktionsfähige Brandmeldeanlage in Grünheide produziert. Tesla arbeite nach eigenen Angaben an der Umsetzung.

Bei der Batterieproduktion steht Tesla allerdings auf der Bremse: da die Rahmenbedingungen derzeit in den USA günstiger sind, werden dortige Pläne priorisiert. Zuletzt hatte man mit Problemen bei der Trockenbeschichtung der Elektroden – einem neuen Verfahren ohne energieintensive Trocknung – argumentiert. Mit dem Beginn der Batterieproduktion in Grünheide ist demnach nicht vor 2024 zu rechnen.

Quelle: Volksstimme – Tesla plant Ausbau der Produktion in Grünheide

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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Silverbeard:

Tesla hat vom Beginn der Einstellungen an mit der Arbeitsagentur zusammen speziell ein Programm für Arbeitslose gestartet. Die bekommen aber keinen Lohn für Ein Euro Jober (also Mindestlohn) , sondern von Anfang der Einarbeitung an 2.500€ im Monat. Das kann sich dann später je nach Arbeitsplatz und Fähigkeit deutlich steigern.
Obwohl ich glaube, dass viele diese Arbeitskräfte z.B. in der Logistik (also im Lager) eingesetzt werden und deshalb nicht mit extremen Steigerungen rechnen können.

Albert Fisc:

Guter Punkt.
Allgemein dürfte solch ein „large-volume recruiting“ ein sehr gemischtes Völkchen an Qualifizierten und weniger Qualifizierten und an Leistungsbereiten und -fähigen und an weniger Leistungsbereiten und -fähigen an Bord spülen.
Gab’s so etwas in den letzten Jahrzehnten in der deutschen Wirtschaft schon mal, dass eine Produktionsstätte derart schnell „hochgefahren“ und mit fünftausend und mehr neuen Arbeitnehmern ausstaffiert wurde? Ist jedenfalls große Herausforderung wird auch in solcher Phase mit manch personellem Fehlgriff und Suboptimalem einher gehen und einher gehen müssen.

Silverbeard:

Ein Tesla ist weit mehr als FSD. Ich würde nicht das Geld dafür ausgeben und hätte trotzdem ein hervorragendes, effizientes Auto.

Silverbeard:

Kleiner Nachtrag:
Z.Zt. geht die Meldung durch die Protale, dass Tesla in Grünheide bereits 1.000 Arbeitslose eingestellt hat. Mehr als die Hälfte davon war länger als ein Jahr arbeitslos, also langzeitarbeitslos.

Auch das dürfte ein Grund sein, das Grünheide noch nicht supereffizient ist. Die meisten dieser Menschen sind Quereinsteiger, die erstmal angelernt werden und Erfahrungen sammeln müssen, bevor sie produktiv werden können.

Läubli:

Ja, ich denke, das ist eine Leistung, wo Deutschland stolz sein kann. Wo sogar auch VW lernen kann! Weitere Worte braucht es nicht, wenn man hier die Zahlen und Fakten studiert, kann man nur staunen! :)

Läubli:

Ja… das finde ich doch gut. Wir sind alle gespannt… denn, wenn es dem Ersten gelingt, wird die Folge sein, dass es im Premiumsegment dann schnell von jeder Marke kopiert und eingeführt wird. Das war schon mit allen Systemen das Gleiche… man denke zum Beispiel nur an den simplen dynamischen Blinker von Audi… jetzt findet man das sogar schon überall in Serie und in jedem Tuningshop. Genauso wird es mit dem Autonomen Fahren kommen. (außer dem Tuning Shop)
Übrigens: der Schwarze Peter nimmt man sich immer selber… im Spiel wie im realen Leben: im Spiel zieht man die Karte selbst und im Leben handelt man sich diesen auch selber ein. Labile Menschen, die jede Minute alle News glauben, habe überall ihre Probleme… selbst bei VW, denn da kann man den Servicefachleuten vor dem Garantie-Ablauf ebenfalls nichts glauben, wie bei Tesla – aber das ist halt menschlich – überall.
Das weißt du und ich auch ganz genau… müssten wir hier eigentlich nicht runter schreiben. Aber du hast ja auf deine Argumente eine „Antwort“ verdient – ist auch menschlich. :)

Silverbeard:

Ja, es ist aber sowohl normal, dass es Anlaufverluste gibt als auch, das sich CEOs immer über die Kosten beschweren.
BASF überlegt sogar trotz Milliardengewinnen Deutschland zu verlassen, wegen der Energiekosten. Kann man solche Klagen noch ernstnehmen? Das ist doch schon ein angeborener Reflex in der DNA von Managern.

Silverbeard:

Die Produktion wurde vor knapp 7 Monaten gestartet, in einer Fabrik, die bei Null aufgebaut wurde. D.h. neue Gebäude, neue Maschinen und Linien, die noch eingefahren werden müssen, neue Mitarbeiter, die sich auf Tesla und die neuen Teams einstellen müssen und teilweise sogar Quereinsteiger sind, die erstmal angelernt und geschult werden müssen.

Die Mitarbeiterzahl ist kontinuierlich angestiegen, bei Produktionsstart waren noch keine 7.000 eingestellt, sondern nur 3-4.000. D.h. es gibt auch viele Mitarbeiter, die erst vor etwa 4 Wochen mit Ihrer Arbeit begonnen haben.

Ich sage es mal ganz deutlich: Unter diesen Voraussetzungen finde ich es peinlich, das VW nur auf 17 Autos pro Arbeitnehmer und Jahr laut dem WiWo Artikel kommt. Denn dort gibt es zwar alle 5 Jahre ein neues Modell, aber bei VW ausgebildete Arbeitskräfte, eingespielte Teams und eine eingespielte Organisation.

Teslas Ziel in Grünheide ist 10.000 Autos pro Woche mit 12.000 Mitarbeitern. In China funktioniert das sogar noch besser.

Läubli:

Ja das stimmt wohl, wobei mein Tiguan mit Spurhalteassistenten (hatte ich als Garagenauto 2 Tage) musst ich bei einer Unterführung eingreifen… mein Model 3 kann das mittlerweile ohne einzugreifen. Aber es gibt sicher viele Situationen, wo VW hier noch besser ist. Jedoch ist das hier oben überhaupt nirgends ein Thema… bist du etwa auch so ein Tesla-Hasser… denn, diese erkennt man genau an ihren einzigen „Machtpunkten“ gegenüber Tesla, es sind immer und ewig nur die selben Gegenargumente… einfach erbärmlich, wenn man glücklich wird, immer auf dem selben rumzureiten – denn, all das wissen hier alle schon lange. :) Aber danke für die Neuheiten. Nur, dass es auch nochmal gesagt ist (ich darf mich ja auch entsprechend wiederholen) Tesla ist gegenüber allen VW ID Modellen weltweit und nun auch in Europa, Deutschland und der Schweiz mit Abstand voraus, das konnte man hier schon oft nachlesen… tja, das muss ein begehrtes Modell 3 und Y sein, dass sowas möglich ist und die Heimmarken verdrängen kann.
Fazit: schlechte Werte im Ganzen kann Tesla niemand anhängen, da schießt man sich ein Eigentor, aber das haben viele eben noch nicht bemerkt. Viele Teslafahrer sind einfach nicht fähig, mit vollem Menschenverstand zu fahren und handeln…. aber das ist auch bei allen anderen Marken der Fall.

David:

Aktuell arbeiten sie unproduktiv. Das hat Musk selber zugegeben, indem er die hohen Anlaufverluste der neuen Fabriken beklagte.

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