Am gestrigen Dienstag haben wir darüber berichtet, dass die BMZ Group mit Sitz in Karlstein in die Terra E Holding GmbH investiert und das Frankfurter Unternehmen sowie die Terra E Engineering GmbH mit Sitz in Dresden übernimmt. Sven Bauer, CEO und Founder der BMZ Group wird Geschäftsführer und setzt den Fokus auf eine deutsche Lithium-Ionen Zellfertigung. Bauer wolle die Terra-E-Pläne nicht aufgeben. Die Terra E Holding GmbH wurde im Mai 2017 gegründet, nachdem sechs Mitgliedsfirmen des KLIB (Kompetenznetzwerk Lithium Ionen Batterien) eine Initiative zum Bau einer Groß-Serienfertigung gebildet hatten.
Bisher gab es nur überschaubare Informationen, dies soll sich nun allerdings ändern. Ziel der BMZ Gruppe ist es, dass mit TerraE bis 2020 die erste Zellenfertigung in Deutschland aufgebaut wird. BMZ als bisher größter Abnehmer asiatischer Zellen gilt als beste Option, die man sich für diese Herausforderung an Bord holen kann.
Neben den 120 Millionen Euro, die BMZ bereits in den Ausbau der Produktionslinien für Batterien investiert, intensiviert das Unternehmen damit das Vorhaben, die Zellproduktion im Heimatland Deutschland zu platzieren. Die TerraE-Zellen sollen insbesondere im Segment Elektromobilität zum Einsatz kommen.
“Wir freuen uns, die Pläne einer deutschen Zellfertigung durch die Übernahme von TerraE fortführen zu können, um den enormen wirtschaftlichen Bedarf an Batteriezellen auch im eigenen Land abzudecken. Insbesondere im Segment Elektromobilität werden wir künftig die von TerraE produzierten Zellen verwenden, um hightech Batteriesysteme für BMZ Automobilkunden zu bauen.” – Sven Bauer, CEO und Founder der BMZ Group
Stand heute beliefert BMZ bereits Kunden mit Lithium-Ionen-Akkus, in der Regel allerdings mit Batteriezellen aus Asien. Um künftig auf die steigende Bedarfe reagieren zu können, kommt die Fortführung einer deutschen Zellfertigung von TerraE gerade recht.
Das von der TerraE Holding geleitete Konsortium Fab4Lib, dem neunzehn europäische Firmen und Institute angehören, werde mit allen Partnern fortgeführt, betont BMZ. Fab4Lib werde wie geplant im kommenden Jahr 2019 Ergebnisse zur wettbewerbsfähigen Produktion im Bereich Lithium-Ionen-Technologie liefern, die unmittelbar in eine Groß-Serienfertigung von Batteriezellen einfließen sollen. Ebenfalls hält das Förderprojekt die Gespräche zu mehreren Bundesländern bezüglich einer Standortentscheidung aufrecht.
Ein Gesamtinvestment von rund 300 Millionen Euro wurde von BMZ für die in der ersten Ausbaustufe geplanten 4 GWh Output bereits zugesagt. Mittelfristig strebt TerraE eine Zellproduktion mit einem Volumen von 8 GWh an. Ursprünglich war vorgesehen, dass Terra E bis zum Jahr 2028 zwei Produktionsstätten mit einer Jahreskapazität von insgesamt 34 Gigawattstunden an Zellen aufbauen soll – ausreichend für mehr als 600.000 Elektroautos und in etwa soviel, wie Tesla in seiner Gigafactory in Nevada herstellen will.
Quelle: Euwid Energie – TerraE-Übernahme: Das plant die BMZ Gruppe