Der chinesische Batteriehersteller SVOLT Energy hat Mitte Mai 2020 den Start seiner kobaltfreien Batterielinie bekannt gegeben. Die Batterietechnologie soll eine Reichweite von mehr als 800 Kilometer und bis zu 880 Kilometer pro Batterieladung ermöglichen, bei einer Lebensdauer von mehr als 15 Jahren bzw. 1,2 Millionen Kilometer. Ab 2021 wird man diese neue, kobaltfreie Batterie an den Autohersteller Great Wall Motor liefern. Diese wollen die Akkus in ihren High-End-Elektroautos unterbringen.
Interessant ist die Zusammenarbeit mit Great Wall Motor insofern, dass es sich bei SVOLT, um die ehemalige Batteriegeschäftseinheit des chinesischen Autoherstellers handelt. Diese nahm im Jahr 2018 dann allerdings ihre Tätigkeit als unabhängiges Unternehmen auf. Dennoch scheint man die Verbindung zur Ursprungsstätte wahren zu wollen. Bereits im August kamen zudem Medienberichte auf, denen zufolge der chinesische Batteriehersteller künftig den französischen PSA-Konzern mit Batteriezellen für Elektroautos beliefern wird. Hierzu gab es bisher keine offizielle Mitteilung.
Festhalten lässt sich, dass die Batterie zur Leistungssteigerung etwa 75% Nickel, 25% Mangan und einen geringen Prozentsatz anderer Metalle enthalten wird. Sie unterscheidet sich von den derzeitigen herkömmlichen Nickel-Kobalt-Aluminium-Batterien (NCA), Nickel-Kobalt-Mangan-Batterien (NCM) oder Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien (LFP). Bekanntermaßen arbeiten Unternehmen von Panasonic bis CATL daran, den Kobaltgehalt in ihren Batterien zu senken. Schlussendlich aus dem trivialen Grund die Kosten der Batterien zu senken.
Mitte Mai hieß es noch: „Die Pilotlinie für die Produktion sei fertiggestellt, nun gehe das Produkt zunächst in die Kleinserienproduktion. Das finale Produkt für einen großflächigeren Einsatz soll voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 auf den Markt kommen.“ Nun scheint man bereits einen Schritt weiter zu sein, wenn Great Wall Motor mit dem Einsatz der Akkus plant.
Berichten zufolge soll SVOLT noch in diesem Jahr eine Batteriefabrik in Europa mit einer Kapazität von 24 GWh auf den Weg bringen und dafür zwei Milliarden Euro investieren. Das Unternehmen befindet sich dem CEO zufolge in der finalen Phase der Standortauswahl für das geplante Werk in Europa. Mögliche Standorte nannte dieser gegenüber „Reuters“ aber nicht.
Quelle: Reuters – China’s SVOLT to supply cobalt-free EV batteries to Great Wall
„Die Batterietechnologie soll eine Reichweite von mehr als 800 Kilometer und bis zu 880 Kilometer pro Batterieladung ermöglichen“. Ist das nicht irgendwie eine blöde Aussage? Ich denke, fast jede Batterietechnologie ermöglicht im Prinzip eine Reichweite von 800 km. Kommt auf die Grösse der Batterie und auf die Art des Fahrzeugs an. Wenn schon müsste da irgendwie stehen, dass die neue Batterie mit den Dimensionen einer bisherigen statt 500 km nun 800 km Reichweite ermöglicht oder sowas.
dass hätte ich auch gern mal genauer erklärt…
jede Batterie kann eine Reichweite von 800km haben wenn der Verbraucher der den Strom aus der Batterie nimmt dem entsprechend wenig kWh/100km verbraucht…..
„Die Batterietechnologie soll eine Reichweite von mehr als 800 Kilometer und bis zu 880 Kilometer pro Batterieladung ermöglichen“
was ist das also für eine Aussage? meinte der Autor etwa dass bei 0-90% 800 km Reichweite geladen werden und Gesamtreichweite sind 880 km? wurde das evtl nur falsch übersetzt?
Aufklärung hier sinnvoll !
es bleibt spannend
Liebe Redaktion:
Eigentlich seid ihr ja ganz gut mit Euren Berichten, aber müsst Ihr so einen Blödsinn wirklich nachplappern? Die Reichweite eines Fahrzeugs kann mit jedem Akku beliebig erhöht werden. Ein Auto mir 2 Tonnen Akku wäre kein Problem. Um wirklich zu erkennen, wie viel besser der SVolt-Akku ist, muss man die Kapazität je kg oder Volumen kennen. Alles Andere ist Quark.
Habe ich da etwas verpasst? Offenbar wird die elektrische Kapazität einer Zelle neuerdings in Längeneinheiten angegeben. Nun gut.
Müsste dann aber konsequenter Weise auch die Fabrikkapazität nicht in GWh sondern in (z.B.) Lichtjahren (pro Jahr, damit es Sinn macht) gemessen werden?
Wen will SVOLT mit einer solchen Meldung denn beeindrucken? Traut man dort den an Elektromobilität Interessierten nicht mehr zu?
… nix für ungut …
Und ‚kobaltfrei‘ – KLASSE !! (Und das ist ernst gemeint.)
Es geht auch mehr um die Kobaltfreie Produktion. Deshalb ist der Artikel kein Quark.
Und ist die Kostensenkung annähernd wie bei Tesla? Umweltschutz? Prozesskette ohne CO2? Teure Batterien kann jeder bauen.
Offensichtlich gibt es verschiedene Ansichten. Zum Thema Reichweite, vor etwa 5 Jahren hatten die meisten BEV Reichweiten von durchschnittlich 200 km. Inzwischen liegt der Durchschnittt bei etwa 350 km. Natürlich hätte schon vor fünf Jahren, bei einer doppelt so großen Batterie eine Reichweite von 400 km realisiert werden können. Die Angaben zur Batterie und der Reichweite sind in der Regel stark vereinfacht um für Laien verständlich zu sein. Neben der Energiedichte pro Masse sind viele andere Faktoren entscheidend. Dafür interessiert sich die Mehrheit der Autofahrer aber nicht, sondern für möglichst einfache Eigenschaften wie die Reichweite.
Viel wichtiger als die Reichweite erscheint mir die Meldung, dass es jetzt eine Batterie ohne Kobalt gibt. Hier ist es sicher interessant wie sich diese Batterie im Alltag bewährt.
800 Kilometer? Bei welchem Wetter und Geländeprofil? Was ist mit den anderen Verbrauchern im Auto?
Wenn es Batterien gibt mit über 1 Millionen km , was ja wohl eine haltbarkeitsdauer von ca 20 Jahren bedeutet , dann wird sich sehr viel ändern.
Es soll sich handeln um 226Ah Akkupacks, bei 400V wäre das 90kWh.
Damit 880km fahren halte ich für unwahrscheinlich, naja bei 50km/h vielleicht.
Liebe Kommentatoren:
Kobaltfrei ist hier eigentlich nichts wert. Es handelt sich um LiFePos oder LFP, also Lithium-Eisenphospahtzellen, die es schon lange gibt. LFP-Zellen sind nunmal Kobaltfrei, sie haben aber den Nachteil einer geringeren Enegiedichte. Auch Tesla baut jetzt diesen Zelltyp in sein chinesisches Model 3 „standard range plus“ ein. Der geringere Energiegehalt ist da nicht so tragisch, weil der Platz ausreicht, denn es gibt das Auto auch mit größerem Akku, allerdings dann mit „normalen“ Li-Ion-Zellen.