J.D. Power, ein weltweit führender Anbieter von Konsumenten-Informationen, Beratungsdienstleistungen sowie Daten und Analysen, hat in einer umfassenden Umfrage das Vertrauen von 5.270 Verbrauchern in die E-Mobilität abgefragt. Das Vertrauen der Befragten bewegt sich hierbei im Bereich von um die 55 Punkten, was einem neutralen Standpunkt entspricht. Zum Vergleich, beim Autonomen Fahren sprachen 5.749 Befragte 36 von 100 Punkten ihres Vertrauens in die neue Technologie aus.
Aussagefähig werden die Statistiken erst im Laufe der Zeit, denn durch einen vierteljährlichen Rhythmus der Befragung wird es möglich sein einen Trend abzuleiten. Und dennoch wollen wir uns einen Blick auf den aktuellen Stand der Studie nicht nehmen lassen. Laut der Studie sind fast 4 von 10 Befragten der Meinung, dass Elektroautos schlechter für die Umwelt sind – dabei ist das Gegenteil der Fall. Mehr als die Hälfte (61%) der Befragten gaben allerdings zu verstehen, dass batteriebetriebene Elektrofahrzeuge besser für die Umwelt sind. Hinsichtlich der Ladekosten im Vergleich zu Benzinkosten sehen 48% die E-Mobilität vorne.
Für diejenigen unter uns, welche sich schon länger mit der E-Mobilität und deren Vorteile beschäftigen lässt die Anzahl von um die 40%, welche E-Autos als Umweltschädigend ansehen, aufhorchen. Mag aber daran liegen, dass die Befragt nicht richtig informiert beziehungsweise aufgeklärt sind. Mehrere Studien haben bereits nachgewiesen, dass Elektroautos weniger Emissionen produzieren als Benzinfahrzeuge, selbst wenn das Stromnetz überwiegend mit fossilen Brennstoffen betrieben wird. Darüber hinaus werden Elektroautos immer umweltfreundlicher, da das Netz selbst mit einem höheren Anteil an erneuerbaren Energien sauberer wird.
Die Umfrage hat ebenfalls gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit ein E-Auto zu kaufen bei den meisten Befragten eher gering ist. Die Zuverlässigkeit von Elektrofahrzeugen im Vergleich zu Verbrenner wird allerdings fast gleichauf eingeschätzt, wobei hinsichtlich des eigentlichen Fahrzeugpreises wieder Abweichungen zu Gunsten von Verbrenner zu erkennen sind. Die meisten Verbraucher, unabhängig vom Alter, glauben allerdings, dass es positive Umweltauswirkungen von Elektrofahrzeugen gibt.
Die Erschwinglichkeit und das Vertrauen der Verbraucher bleib somit eine der größten Herausforderungen für die Einführung von Elektrofahrzeugen. Darüber hinaus sind Infrastruktur- und Batterielebensdauer als auch deren Kosten, Reichweite und Lieferkapazität kritische Herausforderungen, die angegangen werden müssen. Hinsichtlich Reichweite sei zu erwähnen, dass mehr als drei Viertel der Befragten (77%) erwarten, dass Elektrofahrzeuge eine Reichweite von 480 km oder mehr haben. Fast drei Viertel (74%) sind nur bereit, 30 Minuten oder weniger zu warten, um ein Fahrzeug für eine Fahrt von etwa 320 km aufzuladen.
Zwei Drittel (68%) der Verbraucher geben an, dass sie keine Erfahrung mit batterieelektrischen Fahrzeugen haben, dass heißt sie waren noch nie in einem solchen Fahrzeug gesessen. Unter denjenigen, die ein batterieelektrisches Fahrzeug besitzen oder geleast haben, sagen 75%, dass sie den erneuten Kauf eines ähnlichen Fahrzeugs in Betracht ziehen würden. Unter denjenigen, die noch nie in einem Elektroauto unterwegs waren, gaben nur 40% an, dass sie den Kauf oder das Leasing eines solchen in Betracht ziehen würden.
Auf die Gesamtzahl der befragten Verbraucher bezogen, viel die Aussage, dass 78%, ihre Kaufentscheidung auch von Steuersubventionen oder -gutschriften abhängig machen.
Quelle: Electrek – Electric cars still have a major education issue, study shows