Grüne: Friedrich Merz redet Zukunftstechnologien kaputt

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Laut CDU-Chef Friedrich Merz ist offenbar klar, weshalb der deutsche Autohersteller Volkswagen aktuell in der Krise steckt: Die Festlegung auf die Elektromobilität sei ein Fehler gewesen, Deutschland nun nicht mehr wettbewerbsfähig genug, sagte Merz Spiegel online zufolge bei einer CDU-Veranstaltung in Osnabrück. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Andreas Audretsch, kontert nun, dass es Merz nur um billige Stimmungsmache gehe und er Zukunftstechnologien kaputtrede.

„Mit ihren dauernden Angriffen auf Elektromobilität und Ursula von der Leyen haben Friedrich Merz und die CDU/CSU dem Automobilstandort Deutschland schweren Schaden zugefügt“, sagte Audretsch demnach im Gespräch mit dem Spiegel. Hintergrund ist die Diskussion über die Neuzulassung von Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2035, die in der EU aktuell abgesehen von einer möglichen Prüfung von E-Fuels als Alternative nicht mehr vorgesehen sind.

Volkswagen sagte der Grünen-Politiker indes die volle Unterstützung auf dem eingeschlagenen Weg vor. Audretsch verwies dabei auf das vorgesehene Förderprogramm zugunsten der Elektromobilität, wonach vor allem vollelektrische Dienstwagen für Unternehmen lukrativer werden. Kritisiert wird an dieser Förderung jedoch aus verschiedenen Kreisen, dass lediglich besserverdienende Menschen und Unternehmen davon profitieren, während der Otto Normalbürger zumindest erst einmal nichts davon hat. Denn politisch angedacht ist dabei durchaus ein Durchsickern der Elektromobilität von oben nach unten, wenn diese Elektroautos irgendwann als Gebrauchtwagen auf den Markt kommen.

Erst gegen Wärmepumpen, jetzt gegen E-Autos

Für die rückwärtsgewandte Haltung von Friedrich Merz zeigte der Vize-Fraktionsvorsitzende indes keinerlei Verständnis. Er sagte: „Ob Elektromobilität oder Wärmepumpen, ob Solarenergie oder Windkraft, die Union kämpft gegen Zukunft. Friedrich Merz fällt all denen mit billiger Stimmungsmache in den Rücken, die daran arbeiten, Deutschland zu modernisieren.“ Beim Thema Wärmepumpen ist der CDU-Vorsitzende inzwischen ein Stück weit mit seiner Kritik zurückgerudert.

Bei Volkswagen hatte sich zuletzt die Lage zugespitzt. Nach der Ankündigung eines umfangreichen Sparprogramms für die Kernmarke Volkswagen kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen der Unternehmensführung und dem Betriebsrat, wie diverse Medien berichten. Auf der Betriebsversammlung am Mittwoch standen sich demnach Finanzchef Arno Antlitz, Markenchef Thomas Schäfer und Betriebsratschefin Daniela Cavallo in einer hitzigen Debatte gegenüber. Vor mehr als 15.000 Mitarbeiter:innen habe Antlitz deutlich gemacht, wie ernst die Lage ist. Auch die Schließung von zwei Werken in Deutschland steht offenbar im Raum.

Quelle: Spiegel.de – Volkswagen-Krise: Grünen-Fraktionsvize wirft Merz billige Stimmungsmache vor

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Mike:

Wer hatte den über 16 Jahre lang in die östliche Welt nach China geguckt? Fand ich früher schon total abgehoben sich ein Beispiel an Ländern zu nehmen die noch die Todesstrafe ausüben und Arbeiter wie 4. Klasse behandeln. Die Regierung ist kommunistisch, sehr schön. Bestes Beispiel für die westlichen abhängigen Länder Amerikas. Das passt ja, nee das beißt sich eigentlich…..Naja die Geldgier halt, ne…

Kirk:

Ich kann Dir sagen woran das liegt:
Otto Normalo lässt sich leider von der Polemik von CXU, AFD, BSW, FDP auf Social Media verblenden und erkennt nicht, bzw. ist nicht so schlau, dass wir uns damit selbst ins Knie fxxxxx. Die rückwärts gewandte Politik der genannten Parteien wird Deutschland in den Ruin treiben, die Ansätze sieht man ja schon.

pani:

Du solltest aber schon sagen, welche Partei und wen du als Alternative siehst.

Pättken Schnüver:

Wärmepumpen? Baut doch Heizkörper außerhalb vom Gebäude unter die Fenster, dann kommt die Kälte erst garnicht rein.

Ulrich Sancken:

Sowas liebe ich ja. Anderen bashing vorwerfen und selbst mit bashing um sich werfen, dass die Schwarte kracht. Meine Güte!
„Aber gegen bildungsferne kann man halt nicht argumentieren“ Das ist eine ziemlich arrogante Ausdrucksweise und macht sie für mich auch dadurch nicht besser, dass sie -vielleicht aus Gründen von Bildungsferne- nicht einmal korrekt aufgeschrieben wurde.

Ulrich Sancken:

Gerade der Zusammenhang zwischen der Angst vor dem Jobverlust und dem Klimawandel sollte doch eigentlich zum Gewinn etlicher Blumentöpfe ausreichen, oder?
Mit dem „grausam“ haben wir uns vielleicht missverstanden. Elias hielt das angebliche Tragen einer „ideologischen Brille“ für grausam, nicht etwa, dass die Wahrheit oft grausam ist. Und von eben einer solchen ideologischen Brille war im Beitrag von steinpilz weit und breit nichts zu erkennen. Genau deshalb hatte ich meinen Kommentar geschrieben.

Heyo Bernd:

Naja, VW verkaufte zuletzt noch 1,1 Millionen Fahrzeuge in Deutschland und 3,2 Millionen allein in China. Der Exportanteil von VW lag 2022 noch bei über 80 Prozent. Ob Merz davon schon ml gehört hat?

FEB:

Jede Firme untersteht im Laufe der Zeit einem Wandel. Manchmal hat es zu wenig Angestellte, manchmal deren zuviel. Daher gibt es auch ein gutbezahltes Management, dass dies voraussehen und möglichst human steuern sollte. Wurde das getan? Wohl kaum! Sie waren beschäftigt sich gegenseitig für ihre (nichtexistenten) Leistungen auf die Schulter zu klopfen!

Ich sehe nichts Ineffektives an einer Wärmepumpe, ausser sie wird falsch eingesetzt. Muss oder sollte Energie gespart werden ist eine Wärmepumpe unabdingbar. Je mehr verkauft werden, desto mehr sinkt der Preis! Es sollten aber die etwas teureren Modulierenden Wärmepumpen sein, bei der die Leistung gesteuert werden kann. So wird ein häufiges Ein/Aus Schalten reduziert und die Lebensdauer verlängert.

Für ein gutisoliertes hölzernes Ferienhaus ist sicher eine Split-Klimaanlage eine gute Lösung. Im Sommer kühlen, im Winter heizen.
Aber für ein steinernes Zweistöckiges Einfamilienhaus wohl kaum. Die Wärme/Kälte kommt aus einem (oder mehreren) Wärme/Kälte Tauscher und ergibt einen störenden örtlichen Warm/Kalt-Luftstrom.

Die Abzockerei, die ein zügiges vorankommen einer guten Technologie behindert, ist leider staatlich geschützt. Es nennt sich «Freier Markt» und wird von vielen Profiteuren angebetet wie das «goldene Kalb». Jeder ist jedoch selber schuld, wenn er dort kauft, wo es am teuersten ist. Daher haben wir ja auch einen (grösstenteils) freien Welt-Handel.

FEB:

«Die Festlegung auf die Elektromobilität sei ein Fehler gewesen, Deutschland nun nicht mehr wettbewerbsfähig genug, ….»
Nicht die Festlegung auf die Elektromobilität war der Fehler, sondern das Versagen und Verhalten des unfähigen, arroganten Managements. Doch dies ist leider zum Standard geworden. Da es nun eine wirkliche Konkurrenz gibt, die nun nicht nur mittleidig belächelt werden kann, sollten auch einmal wirkliche Leistungen präsentiert werden. Mit Abgasbetrug und Auspuffklappen wie in der Vergangenheit kommt man nicht wirklich weiter.

Doch solange Löhne und Boni bezahlt werden, unabhängig jeglicher Leistung und keine Strafen bei Gesetzesmissachtung gesprochen werden, ändert sich wenig! Dies sieht man auch bei den Bankenskandalen die sich ständig wiederholen auf Losten der Bürger und den Arbeitsplätzen. Bei diesen hohen Löhnen, sollte auch Versagen strafbar sein oder zumindest eine Auswirkung zeigen.

Es ist wie bei den Politikern. Heisse Luft produzieren, Unheil anrichten und anschliessend mit vollem Geldsack und Pension zurücktreten. Alles auf Kosten der Bevölkerung und der Arbeitenden, die die Stelle verlieren!

Voltaire:

Die Wahrheit ist oft grausam, das ändert aber nichts an deren Wahrheitsgehalt. Und Merz? Der zeigt, dass er eben auch nur willens und in der Lage ist, bis zur nächsten Wahl zu denken. Das unterscheidet ihn allerdings kaum von seinen Kollegen, unabhängig von der Couleur. Mit dem Klimawandel kann man keinen Blumentopf gewinnen, geschweige denn Wahlen. Mit der Angst vor Arbeitsplatzverlust hingegen schon.

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