Nachdem man den mittlerweile 10.000sten StreetScooter in der DHL-Paketzustellung in Betrieb genommen hat, wurde ein Fazit zum Erfolg des deutschen StreetScooter gezogen. Aber wie soll es mit dem Unternehmen weitergehen. Die Post selbst habe kein Interesse daran auf ewig an StreetScooter festzuhalten.
Aktuell prüft die Post ihre Optionen mit StreetScooter. Und wie es aussieht kommt die Deutsche Post bei ihrer Suche nach einem Partner für den Elektro-Transporter Streetscooter voran. „Wir sehen ein breites Interesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, so Tobias Meyer, Konzernvorstand Post & Paket Deutschland von Deutsche Post DHL Group. In einigen Bereichen gebe es bereits „konkretere Gespräche“.
Fest steht ein Verbleib des E-Transporter-Geschäfts bei der Post sei “unwahrscheinlich”, so Post-Chef Frank Appel. Man sei weiterhin offen. Ein Verkauf an Finanzinvestoren oder strategische Investoren sei vorstellbar. Appel gibt aber auch zu verstehen, dass es keinen Zeitdruck gibt. Die Findungsphase werde dieses Jahr sicher noch andauern.
Der Aachener Maschinenbauprofessor Günther Schuh, einer der Erfinder des Elektrofahrzeugs, hat offenbar sein Interesse an einer Übernahme signalisiert. Rund 300 Millionen Euro soll Schuh für die Übernahme StreetScooters geboten haben. Dies ist insofern interessant, da Schuh am Beginn des StreetScooter-Projekts vor neun Jahren entscheidend beteiligt war. Inzwischen widmet er sich mit seiner e.Go Mobile AG der Entwicklung und Produktion eines elektrischen Kleinwagens, dem Life.
Gegenüber der Süddeutschen Zeitung hat sich Schuh geäußert, warum er für sein ehemaliges Baby, den StreetScooter ein Gebot abgegeben hat.
“Mein Angebot ist auch so zu verstehen, dass ich unbedingt dazu beitragen möchte, dass die Erfolgsgeschichte von Streetscooter weitergeht. Und ehrlich gesagt mache ich mir Sorgen, ob das in die richtige Richtung gesteuert wird.” – Günther Schuh, Erfinder des StreetScooter
Nun steht die Frage im Raum, ob StreetScooter darauf eingeht. Die Höhe seines Gebots hat Schuh übrigens nicht bestätigt. Aber unwahrscheinlich dürfte es nicht sein. Interesse am Markt scheint auch durchaus vorhanden. Dieses war in der Vergangenheit wohl schon so stark, dass VW bereit war zunächst für 300 bis 400 Millionen Euro 50 Prozent der StreetScooter GmbH zu übernehmen. Daraus wurde bekanntermaßen nichts.
Quelle: Süddeutsche Zeitung – Erfinder will Streetscooter zurückkaufen