Stellantis hat seine Finanzprognose für 2024 deutlich nach unten korrigiert. Grund dafür seien vor allem die Herausforderungen in Nordamerika, wo das Unternehmen seine Restrukturierungsmaßnahmen verstärkt, um auf eine nachlassende Nachfrage zu reagieren. Die weltweite Automobilbranche befindet sich im Umbruch, und Stellantis sieht sich gezwungen, darauf mit verschiedenen Anpassungen zu reagieren, wie aus einer aktuellen Pressemitteilung des Konzerns hervorgeht.
Anpassung der Lagerbestände in den USA
Ein wesentlicher Teil der Strategie ist die schnellere Reduzierung der Lagerbestände in den USA. Ursprünglich war geplant, den Händlerbestand erst im ersten Quartal 2025 auf ein Normalniveau zu senken. Diese Frist hat das Unternehmen nun auf Ende 2024 vorverlegt. Konkret sollen bis dahin nicht mehr als 330.000 Autos bei den Händlern stehen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird Stellantis die Auslieferungen in der zweiten Jahreshälfte 2024 um mehr als 200.000 Einheiten verringern – doppelt so viel wie ursprünglich vorgesehen.
Neben der Reduzierung der Auslieferungen sollen verstärkte Verkaufsanreize für ältere Modelle dabei helfen, die Bestände schneller zu verkleinern. Die Nachfrage nach Autos hat sich in vielen Märkten abgeschwächt, weshalb Stellantis die Produktion und den Verkauf stärker auf die aktuellen Marktbedingungen abstimmen muss.
Herausforderndes Marktumfeld beeinflusst Prognosen
Nicht nur in Nordamerika, sondern auch weltweit steht Stellantis unter Druck. Die Nachfrage nach Neuwagen ist global zurückgegangen, und gleichzeitig nimmt der Wettbewerb zu. Vor allem der wachsende Einfluss chinesischer Hersteller setzt die etablierten Marken unter Zugzwang. Die verschärften Marktbedingungen haben Stellantis dazu gezwungen, die Erwartungen für 2024 anzupassen.
Die Betriebsergebnismarge, die ursprünglich im zweistelligen Bereich liegen sollte, wird nun nur noch zwischen 5,5 und 7,0 Prozent erwartet. Besonders die nordamerikanischen Korrekturmaßnahmen drücken auf die Gewinnmarge, so Stellantis. Aber auch in anderen Regionen bleibt die Nachfrage schwächer als gedacht, was die Umsatzentwicklung in der zweiten Jahreshälfte beeinträchtigen dürfte.
Ferner wurde auch die Prognose für den industriellen freien Cashflow nach unten revidiert. Statt eines positiven Werts rechnet das Unternehmen nun mit einem Minus von 5 bis 10 Milliarden Euro. Grund dafür sind die gesunkenen Erträge sowie ein vorübergehend erhöhter Bedarf an Betriebskapital. Stellantis sieht die Anpassungen als notwendige Schritte, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern und sich langfristig besser aufzustellen.
Quelle: Stellantis – Pressemitteilung