Stellantis-Vorsitzender: EU-Regularien machen Kleinstwagen teuer

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Dass es für Automobilhersteller zunehmend unlukrativ wird, kleine Autos herzustellen, liegt aus Sicht von Stellantis-Präsident John Elkann vor allem an überbordenden EU-Regularien. „Kleinwagen wie der Fiat 500 seien einst das Rückgrat der europäischen Automobilindustrie gewesen – sie ermöglichten breite Mobilität zu erschwinglichen Preisen. Doch Regulierungen, die Gewicht und Kosten erhöhten, hätten diese Fahrzeuge unrentabel gemacht“, schreibt die Automobilwoche ihm zu. Entsprechend geäußert hatte er sich demnach beim Automotive News Europe Congress 2025 in Turin. zu Stellantis gehören unter anderem die Marken Opel, Peugeot, Fiat und Jeep.

In der Tat schrumpft das Kleinstwagensegment in Europa zusehends. Wurden 2018 noch mehr als 1,2 Millionen Autos im A-Segment zugelassen, waren es zuletzt nur noch eine halbe Millionen. Und ein Ende dieser Entwicklung sei laut Elkann nicht abzusehen. “Bis 2030 stehen wir in Europa vor über 120 neuen Vorschriften. Mehr als 25 Prozent unserer Ingenieure arbeiten heute ausschließlich an der Einhaltung dieser Regeln – das schafft keinen Mehrwert“, sagte er.

Klasse analog zu Kei-Cars?

Sein Vorschlag: In der EU sollte eine Fahrzeugklasse analog zu den Kei-Cars in Japan eingeführt werden, für die weniger strenge Regularien gelten. Dafür könnte individuelle Mobilität wieder erschwinglicher werden. Er würde sie E-Cars nennen und sagt: “Es gibt keinen Grund, warum Europa kein E-Car haben sollte, wenn Kei-Cars in Japan 40 Prozent des Marktes ausmachen.“ Offenbar ist er davon überzeugt, dass sich solche Modelle gut verkaufen würden.

Anders als in der Leichtfahrzeugklasse – Stellantis bietet hier unter mehreren Marken Elektromodelle wie den Opel Rocks-e an – sollten diese Fahrzeuge aber wohl nicht auf 50 Stundenkilometer limitiert werden, sondern normal am Straßenverkehr teilnehmen können. Dafür dürfen diese Fahrzeuge nach aktuellen europäischen Regelungen derart gedrosselt auch schon von Jugendlichen gefahren werden.

Quelle: Automobilwoche – Stellantis-Chairman John Elkann: Europa braucht preiswerte E-Cars

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Aptera-begeisterter:

….wichtg, keine Verbrenner mehr bauen….

H. Josef:

Was Sie für „LKW“ fordern, ist längst Realität. LKW (Kfz über 3,5 t) sind auf Autobahnen auf 80 km/h beschränkt. LKW (Kfz über 7,5 t) sind auf Landstraßen auf 60 km/h beschränkt.

Marius:

Ich würde Autos verbieten. Bei 5 km/h Schritt sind Unfälle quasi ausgeschlossen.

Günther Huck:

Nicht zwingend. Eine Anpassung der Geschwindigkeit an das erhöhte Verkehrsaufkommen und an die Notwendigkeit der Energieeffizienz ist schon längst überfällig.
Tempo 100 auf Autobahnen, 80 auf Landstraßen und 40 im Stadtgebiet.
Dazu eine Beschränkung für LKW auf 80 Autobahn, 60 Landstraße und wir würden echte Sicherheit gewinnen.

Christoph R.:

Der wird doch nie kommen, dass behauptet Musk doch nur, um die Aktionäre zu verarschen.

Es gab schon viele Berichte darüber: https://www.autozeitung.de/tesla-kleinwagen-2023-preis-reichweite-199069.html

VinElektro:

Wie kommen Sie bitte darauf, dass dies zu mehr Verkehrstoten führen würde? Schauen wir doch mal nach Japan, wo „Kei-Cars“ 40% Marktanteile besitzen:

„Japans Straßen gelten als sehr sicher. Pro 100.000 Einwohner starben 2020 statistisch 2,7 Personen im Straßenverkehr.[6] In Deutschland waren es 3,3 und in den U.S.A knapp unter 12 Personen.“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Verkehr_in_Japan#:~:text=Nach%20dem%20Datum%20(7/30,U.S.A%20knapp%20unter%2012%20Personen

So viel zum Nachdenken..

Sven:

Viele der Regularien betreffen nur Verbrennerfahrzeuge und deren Abgase. Die geforderten Sicherheitsfeatures sollten Softwaremäßig und mit Kameras machbar sein. Wird Zeit, dass Tesla seinen Kleinwagen rausbringt.

Rolando:

Das würde die Sicherheit untergraben und wir hätten mehr tote im Straßenverkehr. Wollen wir das? Es gab seit dem Zweiten Weltkrieg ungefähr genauso viele Tote im Straßenverkehr, wie es tot im zweiten Weltkrieg gab. Über diese Zahl und zwar circa 60 Millionen sollte man mal nachdenken.

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