Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Sono Motors-Gründer

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Sono Motors

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

In München ansässig gerät Sono Motors, ein Unternehmen bekannt für seine Innovationen im Bereich Solarautos, aktuell in juristische Schwierigkeiten. Die Staatsanwaltschaft München I untersucht Vorwürfe des leichtfertigen Subventionsbetrugs gegen Laurin Hahn und Jona Christians, die Gründer der Firma. Es bestehe der Verdacht, dass das Unternehmen den Umfang der Arbeitszeitverkürzung im Jahr 2020 falsch dargestellt und somit zu Unrecht staatliche Zuschüsse, insbesondere Kurzarbeitergeld, bezogen habe.

Im Zuge der Coronakrise bot die Bundesregierung Unternehmen finanzielle Unterstützung, um Arbeitsplätze zu sichern. Sono Motors, das in dieser Zeit durchschnittlich 100 Beschäftigte hatte, soll von diesen Hilfen profitiert haben. Die genaue Höhe des beantragten Kurzarbeitergeldes bleibt jedoch unklar, wie Capital berichtet. Zuvor hatte Sono Motors in seinem 336-seitigen Jahresbericht für die US-Börsenaufsicht SEC bereits selbst auf die Ermittlungen hingewiesen.

Hahn äußerte sich zu den Vorwürfen und betonte, dass es um eine Summe von etwa 40.000 Euro gehe. Über den Fortgang des Verfahrens will das Unternehmen erst nach Abschluss informieren. Christians hingegen hat sich nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Nach ihrer Abkehr von den Geschäftsführerposten im vergangenenJanuar ließen die Gründer durchblicken, dass die Mehrheit der Anschuldigungen aus ihrer Sicht bereits geklärt sei. Konkrete Details zu den offenen oder geklärten Vorwürfen teilte Sono Motors allerdings nicht mit. Das Unternehmen verwies auf seine ehemaligen Chefs, betonte jedoch, dass die Angelegenheit die beiden persönlich betreffe und Sono Motors ohne neue Informationen nicht in deren Namen antworten könne.

Die Staatsanwaltschaft hält sich bezüglich des Verfahrens bedeckt und betont die Geltung der Unschuldsvermutung, während das Ausmaß der finanziellen Unstimmigkeiten noch geprüft werde.

Sono Motors, 2016 gegründet, hatte sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, ein preiswertes, solarbetriebenes Elektroauto für den Massenmarkt zu entwickeln. Nach einem erfolgreichen Börsengang an der Nasdaq musste es Anfang 2023 das Solarauto-Projekt wegen Finanzierungsschwierigkeiten einstellen. Nun bemüht sich Sono Motors um eine Neuausrichtung als Zulieferer von Solarpaneelen für die Automobilindustrie. Die Firma steht weiterhin in der Schuld ihrer Gläubiger, was das juristische Verfahren umso relevanter macht. Die Börsenzulassung hat man mittlerweile verloren.

Quelle: Capital – Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Solarauto-Pioniere

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Torsten Zangl:

das Unrecht der einen mit dem Unrecht der Anderen aufwiegen wollen ist schon steil…die Jungs haben zu hoch gepokert und das Produkt wäre nie mit probaten Mitteln fertig geworden. Das ist Pech aber so ist das Leben. Und die 40 Tausend Euro sind nicht das Problem. Die Kosten auf denen die Anleger sitzen bleiben sind das Problem. Es wurde lange unehrlich über die tatsächliche Lage kommuniziert.

Ma():

Das Ex-VW-Chef Herbert Diess sich nicht schämt: Er preist runtergerissen den Sion(!) als Modell für die nahe Zukunft!
Aber alle Politiker haben SonoMotors am ausgestreckten Arm verhungern lassen!
53:35, 21.03.2024
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-21-maerz-2024-100.html

Na ja, wird jetzt halt aus China kommen, anstelle aus Deutschland.
Kommt davon, wenn sich Menschen von (bezahlten) Hatern beeinflussen lassen.
____________

Über Adidas (und was da so alles schräg gelaufen ist) hatte ich ja in meinem Video berichtet:
2,4 Milliarden Euro for ADIDAS – 0 Euro for Sono Motors
Die 2,4 Milliarden Euro sind Geld vom deutschen Steuerzahler, 05/2021 gab Adidas bekannt (Jahreshauptversammlung), dass es seinen Aktionären eine höhere Dividende
als in den Jahren 1999 bis 2017 (18 Jahre) auszahlen will.
https://www.youtube.com/watch?v=BG3Qzh68C-g

Warum sich der Wechsel von Manager Kasper Rorsteds
von Henkel zu ADIDAS
über Monate hinzog, beschrieb Thomas Werres im Manager Magazin (15.02.2016):
Rorsted hatte bei Henkel zuletzt rund 7 Millionen Euro verdient – und wollte sich im neuen Job bei Adidas finanziell keinesfalls verschlechtern.
Amtsinhaber Herbert Hainer (!) hatte sich bei Adidas noch mit 5,8 Millionen Euro inklusive Sonderzahlungen begnügen müssen. Dem dienstältesten Dax-Chef schien es eine Herzensangelegenheit, dass sein Nachfolger zumindest beim Grundgehalt nicht besser dasteht, als er selbst.
Und heute ist Herbert Hainer (ehemaliger Vorstandsvorsitzender der adidas AG) beim FC Bayern München e. V., die wiederum nicht ohne Grund die Veträge mit Adidas gekündigt haben: Und wieder werden wir als Steuerzahler zur Kasse gebeten werden.

Ebenso hatte ich über Rene Benkos Insolvenz geschrieben, über die Insolvenz der Signa Holding und über die mehr als gut bezahlten Insolvenzverwalter.
„In seinem herausragenden Artikel hatte Frank Seidlitz von der Welt schon 2010 berichtet,
dass in Deutschland ein sehr großer Teil des Firmenvermögens für die Vergütung des Juristen (als Verwalter) und die Verfahrenskosten draufgehen!

Unter Juristen sind Begleitungen von Insolvenz begehrt, bringt sie doch oftmals unfassbar viel Geld. Und auch die Juristen, die keine Insolvenzverwalter sind, profitieren von Insolvenzen: Schließlich muss ja auch der Gläubiger seine Rechtsanwaltskosten bezahlen.

Abstrus auch: Büromaterial und die Bezahlung seiner Angestellten sind nicht Teil der Insolvenzverwalter-Vergütung!
Stattdessen werden diese Kosten als „Masseverbindlichkeiten“ aus dem Schuldnervermögen bzw. der Insolvenzmasse (!) extra bezahlt und vor allem, bevor die Gläubiger (!) berücksichtigt werden!

50 Millionen Euro soll Klaus Hubert Görg als Arcandor-Insolvenzverwalter erhalten haben. Manche Schätzungen liegen noch deutlich höher.
Und so trifft man sich wieder: Wolfgang Urban war einer der Gründungsmitglieder der METRO AG (die in der jüngeren Deutschen Geschichte eine ganz herausragende Rolle spielte) > dann Vorstandsvorsitzender der Kaufhof Holding AG (!) > 2000 wurde Urban Vorstandsvorsitzender der Karstadt-Quelle AG > die bis 2010 Tochtergesellschaft von Arcandor war > 2018 hat Signa Holding die Mehrheit an der Karstadt Warenhaus GmbH erworben > Rene Benko.

Und Rene Benko hat das gleiche gemacht, was auch schon Thomas Middelhoff bei Arcandor (Karstadt-Quelle) gemacht hat:
Die Immobilien verkauft, in denen sich die Kaufhäuser befanden und die oftmals den Kaufhäusern gehört hatten.
Nach dem Verkauf der Immobilien mussten die Kaufhäuser plötzlich (oftmals völlig überzogene) Miete bezahlen – der Weg in die Pleite war vorgezeichnet.
Und bezahlt haben das alles Sie und Ich mit unserem Steuergeld“

MMM:

Ich will bei Sono bestimmt nichts schön reden. Aber 40.000 Euro… ist das alles?
Und bei anderen Unternehmen ist in der Größenordnung nichts zu finden?

Glaube ich nicht.

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