Vergangene Woche veröffentlichte die Ford Motor Company mit Sitz im US-amerikanischen Bundesstaat Michigan ein Update zu dem geplanten Batteriewerk BlueOval, wobei Kürzungen der geplanten Investitionen angekündigt wurden. Im BlueOval Batteriepark Michigan sollen ab 2026 Lithium-Ionen-Batterien für die Elektroautos des Herstellers produziert werden.
Derzeit investiert der Autohersteller Ford intensiv in die Produktion von Nickel-Kobalt-Mangan-Batterien (NCM) sowie in die günstigeren Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP), die in der Elektroautoreihe des Herstellers zum Einsatz kommen.
Die Investitionen sind dabei Teil einer langfristigen Strategie von Ford, bei der im Rahmen des Programms Ford+ Wachstum und Wertschöpfung finanziert werden sollen. Ursprünglich plante Ford bis 2026 weltweite Investitionen in Elektroautos von insgesamt mehr als 50 Milliarden Dollar.
Neben den Batteriewerken in Tennessee und Kentucky, die Ford bereits 2021 ankündigte, sollte die Produktion im BlueOval Battery Park Michigan in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Batterieunternehmen CATL ursprünglich mit 3,5 Milliarden Dollar finanziert werden und 2500 Arbeitsplätze schaffen. Der Produktionsbeginn in dem Werk wurde Anfang dieses Jahres für 2026 angekündigt, wobei die Produktionskapazität knapp 35 Gigawattstunden umfassen sollte.
Sparplan für BlueOval
In der Pressemitteilung vergangene Woche kündigte Ford an, dass der Konzern zwar an der langfristigen Strategie für Elektroautos festhalte, dass aber Zeitpunkt und Größe einiger Investitionen angepasst worden seien, darunter auch für den BlueOval Batteriepark in Michigan.
Anstelle der ursprünglich geplanten 2500 Arbeitsplätze soll die Anlage nun nur noch 1700 Arbeitnehmer:innen beschäftigen und eine geplante Kapazität von etwa 20 Gigawattstunden produzieren, ungefähr 15 Gigawattstunden weniger, als noch Anfang des Jahres angesetzt. Der Produktionsbeginn für LFP-Batterien sei jedoch weiterhin für 2026 geplant.
Steigende Löhne und Gewerkschaftsverhandlungen
Einen Grund für die Sparmaßnahmen nannte Ford in dieser Pressemitteilung nicht direkt, jedoch dürften die Anpassungen der Investitionen auch an den steigenden Gehältern der Angestellten liegen. Der New York Times zufolge hat Ford im September erklärt, dass das Unternehmen befürchte, die Produkte nicht zu einem wettbewerbsfähigen Preis herstellen zu können.
Zu diesem Zeitpunkt habe sich Ford in strittigen Verhandlungen mit der US-amerikanischen Gewerkschaft United Automobile Workers (U.A.W.) befunden. Der daraus resultierende Vertrag habe schließlich eine Anhebung des Spitzenlohns für Produktionsarbeiter:innen um 25 Prozent vorgesehen. Tatsächlich betonte Ford in der letzten Pressemitteilung, dass es ab 2026 mit dem Produktionsbeginn “1700 gut bezahlte, amerikanische Arbeitsplätze” schaffen werde.
Quelle: Ford – Blueoval Battery Park Michigan Update // New York Times – Ford Resumes Work on E.V. Battery Plant in Michigan, at Reduced Scale