Spaniens CAF übernimmt Solaris

Cover Image for Spaniens CAF übernimmt Solaris
Copyright ©

CAF

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Nürnberg, Frankfurt, Berlin und Warschau setzen auf die E-Busse von Solaris, oder wollen diese zumindest künftig einsetzen. Ob die E-Busse dann aber noch aus Polen kommen ist fraglich. Denn am 03.07.2018 ließ der spanische Hersteller von Eisenbahnfahrzeugen CAF bekannt geben, dass man Solaris übernehmen und ins eigene Produktportfolio integrieren werde.

Mit der Integration von Solaris wird das Unternehmen seine bereits umfangreiche Produktpalette erweitern. Durchaus sinnvoll im Hinblick darauf den aktuellen und zukünftigen Anforderungen im städtischen Umfeld, insbesondere im Bereich der Elektromobilität und der multimodalen Haus-zu-Haus-Verkehre, gerecht zu werden. Mit der Integration des polnischen Unternehmens Solaris wird die CAF-Gruppe auch im Bussegment zu einem der aktuellen Marktführer werden.

„Gemeinsam mit Solaris werden wir den Marktführer für urbane Mobilitätslösungen jenseits der Schiene schaffen, insbesondere im Bereich E-Mobilität. Wir wollen die wertvolle Marke Solaris erhalten und weiterentwickeln und ihren polnischen Charakter bewahren. Die Kombination des Fertigungs-, Design-, Technologie- und Service-Know-hows beider Unternehmen und die Erfolgsgeschichte von Solaris bei Produktinnovationen werden zu einer besseren Resonanz auf die Wünsche unserer Kunden beitragen und gleichzeitig Wert für unsere Aktionäre schaffen.“ – Andrés Arizkorreta, Präsident und CEO von CAF

Solange Olszewska, Presidentin und CEO von Solaris Bus & Coach, zeigt sich überzeugt, dass man mit CAF als Investor den Weg in eine vielversprechende Zukunft ebnet. Sie selbst ist fest davon überzeugt, „dass CAF die richtige Vision für Solaris hat und zur Entwicklung“ des „vollen Potenzials auf globaler Ebene beitragen wird“. Das polnische Unternehmen wurde bereits vor über 20 Jahren gegründet und gilt als globaler Anbieter von konventionellen und elektrischen Bussen mit einer Präsenz in mehr als 700 Städten in 32 Ländern. Mit einem Umsatz von knapp 450 Mio. Euro Ende 2017 verfügt sie über zwei Produktionsstätten in Polen, insbesondere in den Städten Bolechowo und Sroda, und beschäftigt über 2.300 Mitarbeiter.

Aktuell ist Solaris vor allem in Polen, Deutschland, Italien, Skandinavien und die baltischen Länder tätig. 1.397 Fahrzeuge von konventionellen Bussen (Diesel und CNG) wurden 2017 ausgeliefert. Interessanter ist allerdings die wachsende Zahl von Fahrzeugen im Bereich E-Mobilität, einem Segment, in dem Solaris über das breiteste Angebot an Lösungen auf dem Markt verfügt (Hybrid- und Trolleybusse, Batterien, Wasserstoff). Darüber hinaus bietet das Unternehmen verwandte Dienstleistungen wie Wartung und Ersatzteilversorgung an.

Das Vorhaben, bei dem alle Anteile an Solaris erworben werden, wird hauptsächlich über zusätzliche Schulden von CAF finanziert. Darüber hinaus müssen bis September 2018 die Genehmigungen der Wettbewerbsbehörden in Polen und Deutschland für die endgültige Umsetzung eingeholt werden.

Quelle: LOK Report – Polen/Spanien: CAF übernimmt Solaris

Worthy not set for this post
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for Formel E wird Testlabor für Citroën-Technik

Formel E wird Testlabor für Citroën-Technik

Sebastian Henßler  —  

Citroën kehrt auf die Rennbühne zurück – mit einem eigenen Formel-E-Team, zwei Top-Piloten und einem klaren Bekenntnis zur elektrischen Zukunft.

Cover Image for VW XL1: Wie das „Ein-Liter-Auto“ seiner Zeit voraus war

VW XL1: Wie das „Ein-Liter-Auto“ seiner Zeit voraus war

Sebastian Henßler  —  

Der VW XL1 verband Diesel und Strom, Vergangenheit und Zukunft. Ein Auto, das Fragen stellt – und zeigt, wie früh Elektromobilität gedacht wurde.

Cover Image for Škoda-Chef Zellmer: E-Auto für 20.000 Euro nicht machbar

Škoda-Chef Zellmer: E-Auto für 20.000 Euro nicht machbar

Sebastian Henßler  —  

Ein Elektroauto für 20.000 Euro? Laut Škoda-Chef Zellmer derzeit unmöglich. Batteriekosten und Politik bremsen die Branche, vor allem in Deutschland.

Cover Image for Chipengpass: Europas Industrie in Alarmbereitschaft

Chipengpass: Europas Industrie in Alarmbereitschaft

Sebastian Henßler  —  

Europas Autobauer geraten erneut unter Druck: Der Streit um Nexperia-Chips zwischen Den Haag und Peking gefährdet die Produktion. Jetzt zählt jede Woche.

Cover Image for Volkswagens Elektroleuchtturm Zwickau droht zu erlöschen

Volkswagens Elektroleuchtturm Zwickau droht zu erlöschen

Sebastian Henßler  —  

In Zwickau herrscht Stillstand statt Aufbruch. Das einstige Vorzeige-Werk von Volkswagen kämpft mit Auftragsflaute und Zukunftsangst – wie geht es weiter?

Cover Image for Nio will mit Null-Prozent-Leasing Kunden gewinnen

Nio will mit Null-Prozent-Leasing Kunden gewinnen

Sebastian Henßler  —  

Nio bietet den EL8 in Deutschland mit Null-Prozent-Finanzierung an – ein Schritt, um Restbestände abzubauen und den Absatz im Premiumsegment zu stärken.