Die Geschichte des Solarautos Sion ist abgeschlossen. Sono Motors verabschiedet sich endgültig von seinem ursprünglichen Ziel, ein eigenes Elektroauto mit integrierten Solarpanelen auf den Markt zu bringen. Stattdessen konzentriert sich das Unternehmen vollständig auf Solartechnologie für andere Hersteller und Mobilitätsanbieter. Künftig tritt es unter dem Namen SonoSolar auf – zumindest in der öffentlichen Kommunikation. Die rechtliche Firmierung bleibt unverändert bei der Sono Motors GmbH.
Mit dem neuen Markenauftritt will das Unternehmen verdeutlichen, wohin die Reise geht: weg von der Autoproduktion, hin zur Entwicklung und Bereitstellung von Solartechnologie für Nutzfahrzeuge, Busse und Lkw. Die Idee, Solarpaneele direkt in die Karosserie von Fahrzeugen zu integrieren, bleibt erhalten – nur nicht mehr für ein eigenes Modell, sondern als Lösung für andere Marktteilnehmer. Das ehemalige Start-Up, das einst mit einem eigenen Solarauto Schlagzeilen machte, positioniert sich nun als Technologieanbieter für Flottenbetreiber und Hersteller.
Nach eigenen Angaben liefert SonoSolar komplette Solarsysteme, die modular aufgebaut sind. Dazu gehören speziell entwickelte PV-Module, eigene Laderegler mit angepasster Hardware und Software sowie digitale Services zur Überwachung und Auswertung der Solardaten. Ziel ist es, durch intelligente Integration Energie aus Sonnenlicht effizient zu nutzen – und dabei Gewicht, Design und Leistung der Autos nicht negativ zu beeinflussen.
Der Name Sono Motors passt nicht mehr zum Produktportfolio
Georg Zurmühl, verantwortlich für den kommerziellen Bereich bei SonoSolar, beschreibt die Umbenennung als logischen Schritt. Das Wort „Motors“ passe nicht mehr zum aktuellen Geschäftsmodell. „Wir sind schon länger kein Autohersteller mehr“, so Zurmühl. „Mit dem neuen Namen bringen wir das klar zum Ausdruck.“ Die neue Marke stehe für den Wandel vom Solarfahrzeug zum Anbieter von Lösungen für die gesamte Branche.
Neben Komponenten bietet das Unternehmen auch individuelle Konzepte für die Integration an – sowohl für Serienfahrzeuge als auch zur Nachrüstung bestehender Flotten. Dadurch können Betreiber ihre laufenden Kosten senken, Emissionen reduzieren und unabhängiger von klassischen Energiequellen werden. Dabei versteht sich SonoSolar nicht als bloßer Zulieferer, sondern als Systempartner mit praktischer Erfahrung und technologischer Tiefe.
Denis Azhar, Geschäftsführer der Sono Motors GmbH, betont: „Wir liefern keine Einzelteile, sondern durchdachte Systeme, die sich im Alltag bewähren.“ Die technologische Basis dafür wurde in den Jahren der Sion-Entwicklung gelegt. Auch wenn das eigene Auto nie in Serie ging, konnte das Unternehmen wertvolles Know-how aufbauen – etwa im Bereich Leichtbau, Elektronik und Integration in bestehende Fahrzeugplattformen.
SonoSolar bleibt Teil der börsennotierten Sono Group N.V. und profitiert somit weiterhin von einer soliden Kapitalstruktur. Das operative Geschäft richtet sich nun klar auf Wachstum im Bereich industrieller Partnerschaften aus. Das Team besteht aus Fachleuten mit Erfahrungen in der Solarindustrie, aus der Automobilbranche sowie aus den Bereichen Software und Digitalisierung.
Diese Bündelung von Kompetenzen soll dabei helfen, skalierbare Lösungen zu liefern. Von leichten Nutzfahrzeugen über Stadtbusse bis hin zu schweren Lkw – laut SonoSolar lassen sich die Systeme an verschiedene Plattformen anpassen. In Kombination mit digitalen Tools können Betreiber so ihren Energieverbrauch analysieren, optimieren und langfristig ihre Emissionen senken.
Die frühere Vision eines günstigen Solar-Elektroautos für alle bleibt ein Kapitel der Vergangenheit. Der neue Fokus liegt darauf, andere beim Wandel zu nachhaltiger Mobilität zu unterstützen. Der Name hat sich geändert, das Ziel jedoch bleibt: Sonnenenergie in Bewegung bringen.
Quelle: SonoSolar – Pressemitteilung per Mail