Sono Motors setzt auf Hoffnung und rüstet sich für Alternativ-Pläne

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Sono Motors

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Sono Group N.V. (Muttergesellschaft der Sono Motors GmbH) hat jüngst sein erfolgreiches Börsendebüt am Nasdaq Global Market gefeiert. Dies sei ein weiterer Meilenstein, um das Solarelektrofahrzeug (SEV) Sion auf die Straße zu bringen. Doch trotz des erfolgreichen Börsengangs ist bei Sono Motors nicht alles in trockenen Tüchern.

Bereits im Vorfeld war klar, der Börsengang ist notwendig, um das Start-Up am Leben zu halten. Reicht womöglich aber dafür nicht aus. Die erste Frage, die Torsten Kiedel, Chief Financial Officer (CFO) von Sono Motors, beantwortet hat „Warum ist Sono an die Börse gegangen? lässt entsprechend tief blicken: „Im Kern hat das einen ganz zentralen Grund: Wir haben mit dem Börsengang einen Bruttoerlös von 172,5 Millionen Euro eingesammelt, um die nächste Phase unseres Wachstums zu beschleunigen. Der Börsengang von Sono ist ein wichtiger Meilenstein, den Sion auf die Straße zu bringen und somit den Weg für eine klimafreundliche Mobilität zu ebnen.“ 

Bis zum Produktionsstart würden insgesamt mindestens noch 354 Millionen Euro benötigt, hieß es im US-Börsenprospekt. Auf 109 Millionen Euro beziffert Sono die seit Gründung bisher aufgelaufenen Verluste. Allein die Hälfte davon ist im Vorjahr angefallen. Den Kostenvorteil, welche Sono Motors zu Beginn hatte, verläuft sich immer mehr. Denn auch andere etablierte Hersteller drängen mit günstigeren E-Autos auf den Markt. Und auch die eigene Produktion scheint noch nicht zu stehen. Dennoch sei geplant das „Designfreeze“, also die detaillierten Festlegungen für Optik und Technik, vor Jahreswechsel durchzuführen. Dann wolle man zeitnah in die letzte Generation der Prototypen starten, um neben Langlauf- und Funktionsprüfungen dann auch die ersten Crashtests absolviert werden würden. Kleine Änderungen könne es aber immer noch geben.

National Electric Vehicle Sweden (NEVS), die schwedische Elektroauto-Tochter von Evergrande Autobefindet sich auf der Suche nach neuen Eigentümern und InvestorenWie uns Sono Motors zu verstehen gab hätte dies keine Auswirkung auf die Fertigungspläne des Münchner Start-Ups rund um das Solar-Elektrofahrzeug SION. Kurz darauf enthüllte NEVS-Chef Stefan Tilk im Gespräch mit Dagens Nyheter, dass es bisher keine verbindliche Produktionsvereinbarung mit den Münchner gibt. Dies ließ bereits bei Bekanntgabe den angestrebten Börsengang in einem anderen Licht erscheinen.

Sono Motors könnte gezwungen sein, sich einen anderen Produktionspartner zu suchen, räumt das Unternehmen im Börsenprospekt ein. Bei edison ist zu erfahren, dass  Thomas Hausch, Chief Operating Officer (COO) bei Sono Motors, dieses Thema sehr wohl auf dem Schirm hat und entsprechend beruhigen möchte. Erst im Dezember soll es die Endverhandlungen stattfinden, wobei man optimistisch sei: „Wir sind zuversichtlich, dass es mit NEVS funktionieren wird“, so Hausch.

Einen Plan B gebe es wohl aber auch. So habe man „auf hoher Ebene mit mehreren europäischen Auftragsfertigern gesprochen“. Von diesen hätte es durchaus Signale für eine Bereitschaft zur Produktion gegeben. Mehr wolle Sono Motors stand heute nicht verraten. Vermutungen legen allerdings nahe, dass es sich um Magna Steyr handeln könnte, welche schon für andere Hersteller deren Fahrzeuge fertigen.

Jona Christians, CEO und Mitgründer von Sono Motors, gibt in einer der letzten Mitteilungen zu verstehen, dass sich das Start-Up auch Personell für die Zukunft rüste: „Wir haben ausgewiesene Expert:innen in unseren Aufsichtsrat einberufen, die zudem über ausgeprägte Fachkenntnisse in den Bereichen Mobilität, Automotive, Digitalisierung und Unternehmensführung verfügen.“ Zu diesen Experten zählen:

  • Wilko Stark: ehemaliges Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Einkauf und Lieferantenqualität, ehemaliger Leiter Produktstrategie, VW AG
  • Martina Buchhauser: vormals Leiterin globaler Einkauf und ehemaliges Vorstandsmitglied, Volvo Car Corporation
  • Robert Jeffe: Direktor und Vorsitzender des Prüfungsausschusses, Associated Bank Corp sowie Senior Partner bei BlackWatch Advisors LLC
  • Sebastian Böttger: Gründer und Geschäftsführer, NeLeSo GmbH, Community-Vertreter
  • Johannes Trischler: Senior Legal Counsel, Sono Motors GmbH, Vertreter der Mitarbeiter:innen

Quelle: edison – Bei Sono Motors gilt weiter das Prinzip Hoffnung // Sono Motors – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Jan:

Hallo Wolfbrecht.
Ich glaube hier geht was durcheinander.
Turbo schrieb in seinem Beitrag Sono würde häufig behaupten das der Sion nie geladen werden müsste. Und das der BAFA Zuschuss ab 2023 herabgesetzt wird. Sie fordern Turbo doch auch dazu auf seine Behauptungen durch eine Quelle zu untermauern.
Ich jedenfalls kann auf der BAFA Seite nichts finden was eine Reduzierung der Förderung betrifft. Und bei Sono findet man nur Aussagen das es im Idealfall möglich ist ohne laden auszukommen. Das er nie geladen werden muss find ich nirgends.

Wolfbrecht Gösebert:

„Wer behauptet, andere hätten eine Aussage getätigt, muss das, zumindest auf Nachfrage, auch mit Quellen belegen können.“

Hä? Seine Aussage

https://wp.elektroauto-news.net/news/sono-motors-hoffnung-alternativ-plaene-zu-nevs#comment-144853

ist doch hier belegt — und nu‘?

Jan:

Und ob die gilt.
Wer Behauptet andere hätten eine Aussage getätigt muss das, zumindest auf Nachfrage, auch mit Quellen belegen können.

Jan:

Wo bitte steht das die Förderung ab 2023 runtergesetzt Wird?
Hier ist davon nichts zu lesen und die definieren die Regeln. Also bitte bei den Tatsachen bleiben und Quellen nenn.
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/umweltbonus-1692646

Das der Sion nie geladen werden muss steht, soweit ich sehen kann, nirgends auf deren Homepage. Wenn dann im Zusammenhang das man im Sommer unter günstigen Bedingungen ( kurzstrecke) nicht laden muss. Also auch hier bitte Quellen angeben und bei den Fakten bleiben.

Wolfbrecht Gösebert:

„… [nichts] …“
Bitte nicht schwafeln!
Du bist den Beweis für angeblich Sono zurechenbare Aussagen

Ich lese ganz oft: „Nie mehr laden“ bei diesem Solar-Konzept.

immer noch schuldig

Wolfbrecht Gösebert:

Sorry, aber „Beweisumkehr“ gilt nicht!

Jan:

Lightyear und Aptera haben für mein Auge nicht so viel Seitenfläche wie der Sion. Das mag aber auch täuschen.
Das der Aptera zumindest für den europäischen Markt zu breit ist unterschreibe ich sofort.
Als Referenz können sie auch dienen wenn sie nicht in Serie auf der Straße zu finden sind. Unter dem Strich kochen alle nur mit Wasser.
Da alle die sich ernsthaft damit beschäftigen, vornehmlich Institute wie das ise, über den Daumen auf die selben Werte kommen gehe ich davon aus das die reellen Werte das in etwa widerspiegeln werden.

Ulrich:

Korrekt, die knallharte Realität muss her. Alles andere ist Lesen im Kaffesatz. Der Aptera hat seine Zellen fast nur auf der Oberseite und gleicht mehr einer wirklich windschnittigen Flunder. Zu breit ist er auch noch, siehe die Beiträge von vor 11 Monaten.
Der Lightyear setzt ebenfalls nur auf das Dach.
Laufen die alle schon in Serie? Referenzen sehen für mich anders aus.

Turbo:

…mir geht es vor allem darum, dass potentielle Käufer, die noch kein Elektroauto fahren, weil sie z.B. über keine eigene Ladestation verfügen (können), denken, dass der Sion deswegen eine Alternative wäre. Das ist er nicht. Ohne Ladestation kommt man hier auch ums öffentliche Laden nicht herum. Jedem Elektroautofaher ist das klar, vor allem auch, weil der weiß, was bei Minusgraden mit der Batterie-Ladung passiert, wenn der Wagen mal ne Weile draußen steht…ich denke, das der Traum „E-Auto fahren ohne Laden“ immer ein Traum bleiben wird, auch wenn es so schön wäre, aber Physik bleibt Physik. Im Sommer sind vielleicht bis zu 25 Kilometer zusätzlich drin, dann hat man halt ein völlig überhitztes Auto, aber dann wie früher Scheibe runter und rein mit den Abgasen hat uns damals auch nicht gejuckt… ;-) Öffentliches Laden wird bald (fast) wie tanken werden. 1 Mal die Woche in 15-30 Minuten voll machen, wer braucht sich da noch Gedanken übers Laden per Solar machen? Und die 6000-Euro-Förderung gibt’s ja ab 2023 auch nicht mehr (nur noch 3000 vom Staat) auch hier ist der Sion zu spät….

Turbo:

einfach mal googlen.. ;-)

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