Details zur neuen Förderung der E-Mobilität

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Die Bundesregierung hat über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesverkehrsministerium das neue FörderprogrammSolarstrom für Elektroautos“ angestoßen, von dem die Elektromobilität profitieren soll. Insgesamt 500 Millionen Euro stehen dafür bereit, wovon jeder einzelne Antragssteller maximal 10.200 Euro abrufen könnte, wie der Website der KfW zu entnehmen ist.

Dieser Höchstbetrag sei dann möglich, wenn auch bidirektionales Laden genutzt werde – das Elektroauto also als Speicher für das Haus und/oder das Stromnetz diene und auch Strom abgebe, wenn dies erforderlich sei. Soll ausschließlich Strom in das E-Auto fließen, dann seien 9600 Euro der maximale Förderbetrag. Somit könnte etwa ein Viertel der Gesamtkosten durch Fördermittel abgedeckt werden, rechnen Experten vor.

Maßnahmen müssen kombiniert werden

Es gibt aber ein paar Haken am Förderprogramm. Profitieren kann nur derjenige, der Photovoltaik, Stromspeicher und Wallbox zusammen installiert, ein E-Auto besitzt und den Großteil des Stroms für selbiges verwendet. Wer zum Beispiel schon eine Photovoltaikanlage besitzt, nun aber auch einen Speicher und eine Wallbox installieren will, der bekommt aus dem Fördertopf kein Geld. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte dazu der Tagesschau: „Die kombinierte Förderung ist neu. Sie setzt einen Anreiz zur Nutzung der E-Mobilität und gleichzeitig auch zur Beteiligung an der dezentralen Energieerzeugung.“

Am Förderprogramm kritisiert wird, dass davon vor allem ohnehin besser betuchte Menschen profitieren würden. Denn wer sich Photovoltaikanlage, Speicher und Wallbox gleichzeitig anschafft, sei in der Regel wohlhabender Eigenheimbesitzer – den Menschen mit geringeren finanziellen Möglichkeiten hingegen biete es keinerlei Anreiz, sich der Elektromobilität zuzuwenden. Unter anderem der Automobilclub von Deutschland (AvD) kritisiert dies, auch wenn er grundsätzlich die Auflage des Förderprogramms begrüße.

„Laternenparker“ profitieren nicht

Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur hält dagegen, dass schließlich der Großteil der Ladevorgänge zuhause oder am Arbeitsplatz stattfinde und das Förderprogramm genau diesem Umstand gerecht werde – verschweigt aber dabei, dass viele „Laternenparker“ den Wechsel auf die Elektromobilität noch scheuen, weil sie eben überhaupt keine Möglichkeit dazu haben, am Wohnort oder Arbeitsplatz Strom ins Auto nachzuladen.

Im Verkehrsministerium rechnet man mit einer „hohen fünfstelligen Zahl“ an Förderanträgen. Die Gelder dafür kommen aus dem 35 Milliarden Euro schweren Klima- und Transformationsfonds. Ab dem 26. September können Anträge eingereicht werden. Auch für Schnelllader an gewerblichen Standorten soll es eine neue Förderung geben.

Alle detaillierten Förderbedingungen gibt es auf der Internetseite der KfW.

Quelle: Tagesschau – „Programm für E-Mobilität: So soll die Ladeinfrastruktur gefördert werden“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Jäger:

Strom muss dann und in ausreichender Menge dann erzeugt werden wenn er benötigt wird. 300 zusätzliche Windräder bringen folglich nichts solange die überschüssige Energie für Wind läuten gespeichert werden kann.

Nick8888:

Bidi fähig gibt nur 600€ mehr Förderung, geht auch ohne

Ulrich Nießen:

Es gibt etliche Aspekte, die vermutlich bewusst so formuliert sind, damit möglichst wenig aus dem Fördertopf ausgegeben wird. Zum Beispiel der überwiegende Eigenverbrauch des PV-Stroms.
Wie hoch muss denn der Eigenverbrauchsanteil liegen, damit er überwiegend ist? +50%? Glückwunsch, wenn ich eine durchschnittliche 10 kWP Anlage habe, komme ich an gute 30-40% Eigenverbrauch, mit Batteriespeicher und E-Auto. Vllt sollte ich mir doch ein ganzjährig beheizten Jakuzzi in den Garten stellen, nur um mehr PV Strom selber zu verbrauchen?

Totaler Fehlanreiz, weil nur zu kleine PV Anlagen die Eigenverbrauchsvorgaben erfüllen. Bin sehr gespannt auf die Durchführungsverordnung dazu.

Und: E-Auto sollte schon da sein, aber keine Wallbox. Ja, nee, is‘ klar und absolut realitätsnah. Speziell im ländlichen Bereich mit hoher Eigenheimquote, den Minister Wissing adressiert.

brainDotExe:

Wir haben eine eigene PV mit 10,5 kWP, aber diese „Förderung“ zielt für mich eher auf wohlhabende FDP-Wähler.

Wir haben ebenfalls schon seit längerem PV.
Inzwischen sogar ca. 28 kWp. Mit der Förderung würde sich aber auch die andere Dachseite lohnen, das wären nochmal locker 20 kWp.

und wenn der Speicher nur vorrangig zum Laden eines e-Autos genutzt werden soll, plus die anderen Einschränkungen, geht es für mich am Ziel vorbei.

Das Ziel ist die Energiewende und da hilft jedes bisschen.

Es macht Sinn einen PKW entweder direkt aus der PV zu laden oder nachts wenn der Strom gerade günstig produziert wird.

Wenn nachts gut Wind weht, der Strom aber nicht benötigt wird, werden die WKAs abgeschaltet.

Es gibt aber Zeiten da ist der Strom nachts nicht günstig. Die letzten Tage zum Beispiel. Es ist kein Naturgesetz, dass nachts immer der Wind weht.
Letzte Nacht war er bei Tibber zum Beispiel nicht unter 27 Ct/kWh.

Carsten:

Wir haben eine eigene PV mit 10,5 kWP, aber diese „Förderung“ zielt für mich eher auf wohlhabende FDP-Wähler. Selbst mit Förderung muss hier noch einiges an Geld ausgegeben werden, und wenn der Speicher nur vorrangig zum Laden eines e-Autos genutzt werden soll, plus die anderen Einschränkungen, geht es für mich am Ziel vorbei. Es macht Sinn einen PKW entweder direkt aus der PV zu laden oder nachts wenn der Strom gerade günstig produziert wird. Wenn nachts gut Wind weht, der Strom aber nicht benötigt wird, werden die WKAs abgeschaltet. Dann besser in die e-Autos laden. Speichernutzung halte ich sinnvoller für den Verbrauch den man nicht auf den gerade EE produzierten Strom abstimmen kann. Also sowas wie kochen oder backen. Waschmaschine etc. kann man jedoch entweder laufen lassen wenn die PV gerade viel Strom liefert oder mit variablen Stromtarifen, wenn diese gerade günstig sind. Wallbox ist bei uns auch schon vorhanden. Nur ein Speicher noch nicht. Ob dieses neue Programm auch für Dienstwagenfahrer zulässig ist? Hier kann man den Besitzt des Fahrzeugs ja gar nicht nachweisen. Im Endeffekt wieder nur ein Feigenblatt mit unnötigem Aktionismus aus dem Hause Wissings.

Carsten:

Die Wallbox sollte für die maximale Förderung BiDI-fähig sein und der Speicher eigentlich auch nur zum Laden des E-Fahrzeugs genutzt werden. BiDi-Wallboxen gibt es so gut wie keine aktuell zu kaufen bzw. nur teure. Das führt im schlimmsten Fall zu erhöhten Preisen wie bei der Förderung der WP oder dem Wegfall der MwSt auf PV-Anlagen. Der letzte Absatz zeigt an, wohin das Geld eigentlich fließen sollte, in die urbane AC-Ladeinfrastruktur. Ist es ein Zufall das letzteres im Gegensatz zu den vermögenden Eigenheimbesitzern, die nun gefördert werden, nicht zur Wählergruppe der Partei des Verkehrsministers zählt?

Carsten:

Energieversorger haben nichts mit Netzbetreibern zu tun. Anschluss ans Netz ist Sache des Netzbetreibers. PV-Anlagen müssen bis 30kWp genehmigt werden hier darf eine Genehmigung nicht verweigert werden.Bei uns waren es 3-4 Formulare die vorher eingereicht wurden, dann die Anmeldung im MStR und Zählerwechsel. Mit dem Zählerwechsel erfolgte die Inbetriebnahme.

Andreas:

Also ich besitze bald ein Elektroauto und habe schon eine Wallbox und kann mir vorstellen, mit der Förderung noch eine Solaranlage plus Speicher zuzulegen. Ich hoffe nur, dass die Förderbedingungen so angepasst werden, dass auch Teilkombinationen gefördert werden, wenn am Ende nachgewiesen wird, dass alle 3 Komponenten vorhanden sind. Sonst könnte es wirtschaftlich günstiger sein noch eine zweite Wallbox zu installieren, was ich total bescheuert fände.

Sigi:

In meiner Siedlung sind von 44 Häusern knapp 30 mit PV-Anlage bestückt.
aber nur lediglich die ersten 10 sind vom Energieversorger genehmigt und angeschlossen, bei dem Rest wird verweigert.
wir sind als Siedlung erste fünf Jahre an den Versorger gebunden.
wollten eigentlich jetzt im Herbst eh 7kWp PV-Anlage installieren.
da kämme diese Förderung gerade recht(obwohl diese Förderung, meiner Meinung nach, sehr unfair gegenüber anderen ist, die keine Möglichkeit haben diese Förderung in Anspruch zu nehmen)
Eigenheim ist vorhanden , BMW i3s vorhanden, Wille vorhanden und am Energieversorger wird es scheitern.

brainDotExe:

Wird schon ausführlich im PV Forum diskutiert.

Der Punkt bezüglich nur erlaubt für Leute die noch keine PV Anlage haben ist noch nicht 100% klar.

Des weiteren wird kein Selbstbau gefördert…
Damit ist das Thema für mich gegessen.

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