Softcar: Umweltfreundliches L7e-Fahrzeug mit vier Sitzen

Cover Image for Softcar: Umweltfreundliches L7e-Fahrzeug mit vier Sitzen
Copyright ©

Elektroauto-News

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Auf dem Pariser Automobilsalon hat Softcar, ein Schweizer Unternehmen, ein E-Fahrzeug in der Leichtbauklasse L7e präsentiert. Diese Klasse umfasst in der Regel kleine Stadtfahrzeuge mit zwei Sitzen, wie den Microlino, den Weez City-Duo, den La Bagnole oder das Nanocar Silence S04. Softcar geht jedoch einen anderen Weg und bringt ein Modell mit vier Sitzplätzen auf den Markt. Neben der Sitzplatzanzahl setzt das Unternehmen auf nachhaltige Materialien und eine geringe Anzahl an Bauteilen, was das Elektro-Fahrzeug besonders umweltfreundlich und effizient machen soll.

Im Vergleich zu einem herkömmlichen Auto, das aus etwa 45.000 Einzelteilen besteht, kommt das Softcar mit nur rund 1800 Komponenten aus. Die Basis des Fahrzeugs bildet eine sogenannte Skateboard-Plattform, die sich flexibel für verschiedene Fahrzeugtypen nutzen lässt. Geplant sind neben dem gezeigten Viersitzer mit Flügeltüren auch weitere Modelle wie ein Kleintransporter, ein Cabrio und ein Zweisitzer. Die Karosserie des Softcar besteht aus kohlenstoffarmen Verbundpolymeren, was nicht nur das Gewicht reduziert, sondern die Bauteile auch leichter austauschbar und recycelbar macht.

Angetrieben wird das Kleinstelektrofahrzeug von einem Elektromotor, der eine Dauerleistung von 15 kW (20 PS) und eine Spitzenleistung von 30 kW (41 PS) liefert. Mit einem Gewicht von lediglich 640 Kilogramm erreicht das Softcar eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 90 km/h. Der Energieverbrauch ist mit etwa 8 kWh auf 100 Kilometer sehr gering. Die verbaute Batterie mit einer Kapazität von 15 kWh ermöglicht eine Reichweite von fast 200 Kilometern. Optional wird Softcar auch einen gasbetriebenen Range Extender anbieten, der den Aktionsradius auf bis zu 400 Kilometer erweitern soll.

Das Softcar befindet sich derzeit in der Homologationsphase, die notwendig ist, um die Sicherheit und Zulassung des Fahrzeugs zu gewährleisten. Laut Hersteller erfüllt das Modell bereits die Sicherheitsanforderungen der Klasse L7, die jedoch weniger streng sind als bei größeren Autos. Die Serienproduktion soll ab 2025 in einer Mikrofabrik in der Schweiz beginnen. Die ersten Fahrzeuge sollen Ende des Jahres zu einem Preis ab 23.000 Euro erhältlich sein.

Wie das Unternehmen mitteilt, wolle man die E-Fahrzeuge in sogenannten Mikrofabriken fertigen. Diese benötigen deutlich weniger Investitionen und reduzieren den CO₂-Ausstoß durch kürzere Lieferwege. Zudem schaffen sie Arbeitsplätze in den jeweiligen Regionen.

Der CEO und Gründer von Softcar, Jean-Luc Thuliez, betont, dass das Unternehmen die Automobilindustrie grundlegend überdenken möchte. Ihre Fahrzeuge zeichnen sich durch nachhaltiges Design, wiederverwertbare Materialien und dezentrale Produktion aus. Dies verringere nicht nur die Umweltbelastung, sondern schaffe auch lokale Arbeitsplätze und fördere eine Kreislaufwirtschaft. Zudem ermöglicht die modulare Bauweise wettbewerbsfähige Leasingpreise und steigert den Restwert der Fahrzeuge.

Quelle: Welt.de – Leichtbau-Elektroauto Softcar / Softcar – Pressemitteilung

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Kommentare (Wird geladen...)

Ähnliche Artikel

Cover Image for Mazda 6e im Test: Traumauto mit Tücken

Mazda 6e im Test: Traumauto mit Tücken

Daniel Krenzer  —  

Mit dem Mazda 6e bringen die Japaner mit chinesischer Hilfe ein neues und optisch sehr ansprechendes Elektroauto auf den Markt. Wie schlägt es sich?

Cover Image for Deutschland verliert Führungsrolle beim autonomen Fahren

Deutschland verliert Führungsrolle beim autonomen Fahren

Michael Neißendorfer  —  

Deutsche Hersteller sind bei Innovationen für das autonome Fahren aktuell gut aufgestellt – müssen jedoch um ihren Vorsprung bangen, so das CAM.

Cover Image for Das ändert sich für Autofahrer 2026

Das ändert sich für Autofahrer 2026

Wolfgang Gomoll  —  

Wie jedes Jahr ändert sich auch 2026 einiges für Autofahrer. Die wichtigsten Punkte im Überblick.

Cover Image for Verkehrsminister Schnieder stellt „Masterplan Ladeinfrastruktur 2030“ vor

Verkehrsminister Schnieder stellt „Masterplan Ladeinfrastruktur 2030“ vor

Michael Neißendorfer  —  

Der Masterplan bildet den zentralen strategischen Rahmen der Bundesregierung für den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland.

Cover Image for Verbände fordern Durchleitungsmodell beim E-Auto-Laden

Verbände fordern Durchleitungsmodell beim E-Auto-Laden

Michael Neißendorfer  —  

Das Durchleitungsmodell für Ladestromtarife könnte öffentliches Laden deutlich nutzerfreundlicher gestalten – und den Umstieg auf E-Mobilität beschleunigen.

Cover Image for Pragmatismus statt Protest: Wie die Gen Z Mobilität neu bewertet

Pragmatismus statt Protest: Wie die Gen Z Mobilität neu bewertet

Michael Neißendorfer  —  

Viele Wünsche, wenig Hoffnung – so blickt die Gen Z auf Mobilität, so eine aktuelle Studie der ADAC Stiftung.