Auf einem Event anlässlich der IAA Mobility in München nutzte Wolfgang Ufer, CEO von Smart Deutschland, die Bühne, um über die aktuelle Lage der Marke, ihre Pläne und die Rolle des deutschen Markts zu sprechen. Er machte gleich zu Beginn deutlich: „Deutschland ist ein Leitmarkt für Smart in Europa. Wir waren immer die ersten und haben die komplette Neuaufstellung vor drei Jahren gestartet.“ Deutschland sei damit nicht nur Testfeld, sondern auch Taktgeber für die künftige Entwicklung.
Die Zahlen verdeutlichen allerdings, dass der Weg im Wettbewerbsumfeld kein leichter ist. Von Januar bis Juli 2025 verzeichnete das Kraftfahrt-Bundesamt 2362 Neuzulassungen, im Vorjahreszeitraum waren es noch 9020 Einheiten. Ufer betonte jedoch, dass die KBA-Daten nicht die tatsächliche Nachfrage widerspiegelten: „Die gezeigten Zulassungszahlen liegen im Vergleich zu unseren Order-Intakes deutlich darunter. Wir sprechen intern von einer Treppe, die nach oben zeigt. Selbst während der Sommerpause lagen wir auf gutem Niveau.“ Besonders auffällig sei, dass 60 Prozent des Absatzes des #5 auf die Brabus-Line entfielen, wovon wiederum 40 Prozent der Kund:innen das Auto bar bezahlten. Für Ufer ist das „ein klares Statement, dass man heute ein Elektroauto sogar kauft.“
Parallel hat Smart sein Vertriebs- und Servicenetz massiv ausgebaut. Waren es zum Neustart der Marke 93 Verkaufshäuser, sind es mittlerweile 110, sodass Kunden einen Standort innerhalb von 45 bis 60 Minuten erreichen. Auch die Zahl der Werkstätten ist von 100 auf 180 gewachsen. „Wir verkaufen direkt an unsere Kunden, größtenteils an Privatleute oder kleinere Firmen. Großdeals mit Flottenbetreibern wie Sixt sind nicht unser Geschäft“, so Ufer. Alle Verkaufs- und Servicestellen sind eng an Mercedes-Benz angebunden, was das Vertrauen in die Marke stärke.
Das Produktportfolio wächst kontinuierlich. Nach dem Marktstart des Smart #5, den Ufer als „Gamechanger“ bezeichnet, sei die Resonanz ermutigend. „Wir kommen unter 15 Minuten auf 80 Prozent Ladung, auch wenn wir offiziell 18 Minuten angeben. Hinzu kommen regelmäßige Over-the-Air-Updates und ein überragendes Preis-Leistungsverhältnis.“ Mit 646 PS biete die Topversion des #5 für 60.900 Euro ein Paket, das viele Kund:innen überzeugt habe. Kooperationen wie die mit Tui, die Smart-Autos für ihre Hotel- und Mitarbeiterflotten einsetzen wollen, unterstreichen zusätzlich die wachsende Relevanz der Marke.
Keith Haring Edition des Smart #3 bringt Kunst auf die Straße
Auch das Thema Design und Emotionalität stehe bei Smart stets im Fokus. Mit der Keith Haring Edition des Smart #3 präsentiert die Marke in München eine Sonderauflage, die Kunst und Automobil verbindet. Das Exterieur ist komplett in Schwarz gehalten, im Interieur finden sich geprägte Muster und dezente Embleme mit Harings Handschrift. „Wir wollten dem #3 ein wenig mehr Aufmerksamkeit geben, weil es ein wunderschönes Auto ist, das wir gerne stärker auf die Straßen bringen wollen“, erklärte Ufer. Die Edition ist streng limitiert und soll sowohl Sammler als auch designaffine Kunden ansprechen.

Der Blick in die Zukunft richtet sich klar auf den Smart #2, der 2026 dem Markt vorgestellt werden soll. Wolfgang Ufer beschrieb ihn als „mehr als nur ein neues Modell – er ist die Rückkehr zu unseren Wurzeln. Als Zweisitzer verkörpert er den Geist des ikonischen Smart fortwo und verbindet ihn mit moderner Technologie.“ Mit rund 350.000 fortwo, die heute noch in Deutschland unterwegs sind, sieht er ein klares Potenzial: „Seit letzter Woche, als wir erstmals offiziell sprechen konnten, ist das Internet explodiert. Wir haben so viele Anfragen und sogar Blindbestellungen bekommen.“ Die Weltpremiere ist für Herbst 2026 geplant, Auslieferungen dann wohl Anfang 2027 zunächst in China, anschließend in Europa.
Alte und neue Welt von Smart werden durch #2 verbunden
Für Ufer ist damit ein Kreis geschlossen: „Wir verbinden jetzt die alte und die neue Welt. Das ist etwas sehr Positives.“ Der Smart #2 soll das Bindeglied sein, das die ikonische DNA mit den Ansprüchen einer vollelektrischen Marke verbindet. Smart will so den Spagat schaffen, in einem herausfordernden Marktumfeld zwischen Tradition und Zukunft seine Rolle zu behaupten und auszubauen.
Quelle: Austausch mit Smart im Rahmen der IAA Mobility München / Smart – Pressemitteilung vom 09.09.2025 / KBA – Zulassungszahlen von Januar bis Juli 2025