Am letzten Aprilwochenende ging der neue Enyaq iV bei den deutschen Skoda Händlern an den Start. Interessierte Kunden konnten dann das erste batterieelektrische SUV-Serienmodell des tschechischen Herstellers, das auf dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) des Volkswagen Konzerns basiert, erstmals aus nächster Nähe kennenlernen. Viele Kunden hatten den schnittigen E-SUV aber auch ohne vorheriges Kennenlernen geordert, wie Skoda-Chef Thomas Schäfer der AutoBild verraten hat: Mehr als 20.000 Kunden haben demnach das Elektroauto „blind geordert, ohne es live gesehen oder gefahren zu sein“.
Schäfer zufolge seien die Auftragseingänge „wesentlich höher“ als erwartet. Deshalb werde das Produktionsvolumen nun nach oben korrigiert: „Wir hatten ja geplant, 350 Fahrzeuge pro Tag in Mladá Boleslav bauen zu können. Und erhöhen jetzt so schnell wie möglich auf 500 Einheiten pro Tag“, so der Skoda-Chef. Trotz der hohen Nachfrage gebe es keine überaus langen Lieferzeiten für den Enyaq: „Wir können liefern“, sagt Schäfer, allerdings gebe es aktuell „kleine Einschränkungen“, und die Verfügbarkeit hänge „von einzelnen Optionen und der Batteriegröße ab“.
Zur Marktpremiere steht Skodas Elektro-SUV in drei Batteriegrößen und Leistungsstufen zur Wahl: Den Einstieg bildet der Enyaq iV 50 mit einem 109 kW starken Heckmotor, Heckantrieb und 220 Nm maximalem Drehmoment. Seine Lithium-Ionen-Batterie verfügt über einen Energiegehalt von 55 kWh, die maximale Reichweite beträgt mehr als 350 Kilometer. Preislich beginnt das Angebot bei 33.800 Euro für den Enyaq iV 50. Dabei können Kunden von der staatlichen Innovations- und der Herstellerprämie in Höhe von insgesamt 9570 Euro profitieren. Die Ersparnis setzt sich zusammen aus 6000 Euro staatlicher Prämie und 3000 Euro Nettozuschuss des Herstellers, was brutto 3570 Euro entspricht.
Der 132 kW starke Enyaq iV 60 kann mit seinem 62-kWh-Akku mehr als 400 Kilometer zurücklegen und leistet maximal 310 Nm Drehmoment. Die 82-kWh-Batterie des Enyaq iV 80 treibt das elektrische SUV mit bis zu 150 kW an und erreicht ebenso 310 Nm maximales Drehmoment. Mit mehr als 500 Kilometern erzielt er die größte Reichweite der Baureihe. Zum Auffüllen der Akkus befinden sich ein DC-Schnellladeanschluss für die Standards CCS/Combo 2 sowie ein Typ-2-Ladekabel für AC-Stationen an Bord. Dank Schnellladefähigkeit mit bis zu 125 kW kann die größte Batterie des Enyaq iV innerhalb von 38 Minuten ihre Speicherkapazität von fünf auf 80 Prozent auslasten.
Hinzu kommen moderne Konnektivitäts-Features: Das zentrale Infotainmentdisplay misst in der Bildschirmdiagonalen bis zu 13 Zoll und ist damit das größte im Modellportfolio. Das 5,3 Zoll große Digital Cockpit ergänzt Skoda auf Wunsch um das optionale Head-up-Display inklusive Augmented Reality-Funktionalität. Dank ständiger Online-Verbindung des Enyaq iV können Fahrer mit der MySkoda-App beispielsweise den Innenraum vorklimatisieren und die Ladevorgänge der Batterie steuern. Der Enyaq iV besitzt zudem auch zahlreiche Simply Clever-Details wie zum Beispiel einen praktischen Eiskratzer in der Heckklappe. Auf Wunsch stattet der Hersteller ihn mit weiteren Simply Clever-Features aus, wie etwa dem Ladekabel-Reiniger und einer spezifischen Tasche für das Ladekabel.
Der Enyaq wird sicherlich in den kommenden Jahren elektrifizierte Gesellschaft bekommen, wie Schäfer sagt: „Vor allem mit Blick auf den Green Deal“ sei klar, dass Skoda „bis Ende der Dekade mindestens vier Elektrofahrzeuge“ brauche. „Mindestens“ eines soll unterhalb des Enyaq iV angesiedelt sein, ein anderes „eventuell in der Größe des Octavia“ daherkommen. Realistisch sei dies allerdings „erst in der zweiten Hälfte der Dekade.“
Quelle: Skoda – Pressemitteilung vom 20.04.2021 / AutoBild – „Skoda wird nie Dacia sein, das ist Unsinn“