Shell hat Ende der Woche seine Strategie zur Beschleunigung der Transformation zu einem Anbieter von emissionsfreien Energieprodukten und -dienstleistungen vorgestellt. Bis 2050 wolle man Klimaneutralität erreichen. Hierfür setzt man verstärkt auf die kommende E-Offensive. Shell selbst wolle bis 2025 die Anzahl der eigenen Ladepunkte von derzeit 60.000 auf 500.000 steigern. Einen ersten Schritt ist man vor kurzem mit der Übernahme von Ubitricity gegangen.
Mit der Übernahme treibt Shell die Expansion in dem schnell wachsenden Markt für das öffentliche Laden von Elektroautos voran und erweitert Kernkompetenzen, um das Ladeangebot insgesamt auszubauen. Dieses umfasst aktuell bereits mehr als 1000 Schnell- und Ultraschnell-Ladepunkte an rund 430 Shell Tankstellen, plus weltweit mehr als 185.000 Ladepunkte an unterschiedlichen Standorten, etwa auf Tankstellen, an Autobahnen und Elektro-Hubs. Bezugnehmend auf die massive Ausweitung auf eine halbe Millionen Ladepunkte verliert Shell in der aktuellen Pressemitteilung nicht mehr Details. So ist beispielsweise die Verteilung nach Märkten und die Art der Ladepunkte kein Thema.
Eines der aufgeführten Ziele sei es, dass Shell bis 2030 rund 560 Terawattstunden pro Jahr erneuerbare Energie verkaufen wolle, das ist doppelt so viel Strom wie Shell heute verkauft. „Wir erwarten, dass wir weltweit mehr als 15 Millionen Privat- und Geschäftskunden bedienen werden. Wir wollen ein führender Anbieter von sauberem „Power-as-a-Service“ sein“, so das Unternehmen in der aktuellen Mitteilung. Zudem sei angestrebt, dass jährlich etwa 100 Millionen US-Dollar in hochwertige, unabhängig verifizierte Projekte vor Ort investiert werden, um ein bedeutendes und profitables Geschäft aufzubauen, das Kunden dabei hilft, ihre Netto-Null-Emissionsziele zu erreichen.
„Wir müssen unseren Kunden die Produkte und Dienstleistungen bieten, die sie wollen und brauchen – Produkte, die die geringsten Umweltauswirkungen haben. Gleichzeitig werden wir unsere etablierten Stärken nutzen, um unser wettbewerbsfähiges Portfolio auszubauen, während wir den Ãœbergang zu einem Unternehmen mit Netto-Null-Emissionen im Einklang mit der Gesellschaft vollziehen.“ – Ben van Beurden, CEO von Shell
Neben dem Aufbau von 500.000 Ladepunkten bis 2025 peile man zudem Investments in Wasserstoff an. Hierzu lässt die Mitteilung folgendes verlauten: „Aufbau auf Shells führender Position im Bereich Wasserstoff durch die Entwicklung integrierter Wasserstoff-Hubs für die Industrie und den Schwerlastverkehr, Ziel ist ein zweistelliger Anteil am weltweiten Umsatz mit sauberem Wasserstoff.“ Das Unternehmen macht allerdings auch kein Hehl daraus, dass auf absehbare Zeit weiterhin Kraftstoffe und andere Mineralöl-basierte Produkte (etwa für die Chemiebranche) den Kern des Geschäfts ausmachen. Bis 2030 wolle man lediglich „materielle kohlenstoffarme Geschäfte von erheblichem Umfang aufbauen“. Die Gewinne aus dem Kerngeschäft werden aber dazu dienen die Investitionen in das Wachstumsgeschäft beschleunigen, um neue Marktchancen zu nutzen.
Shell hat sich selbst zum Ziel gesetzt, bis 2050 oder früher ein Netto-Null-Emissions-Energieunternehmen zu werden, im Einklang mit seinen Kunden und der Gesellschaft. Mit den entsprechenden Produkten will Shell den Kunden helfen, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren.
Quelle: Shell – Pressemitteilung vom 12. Februar 2021