Seat-Chef: „Ab 2030 werden E-Autos die Mehrheit ausmachen“

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CUPRA

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Seat-Chef Wayne Griffiths sprach mit der österreichischen Tageszeitung Die Presse neben einigen anderen interessanten Themen auch über die Zukunft des Verbrennungsmotors, den Wandel zur Elektromobilität sowie die nachlassende emotionale Bindung zum Auto und wie Seat diese Zielgruppe dennoch ansprechen will.

Über die kommenden Elektroautos von Seats Performance-Ableger Cupra sagt Griffiths, dass der Cupra Born ein „spannendes Elektroauto mit einem schönen Design und einer sportlichen Auslegung“ sei. Für 2024 bestätigte der Seat-Chef den Crossover-SUV Cupra Tavascan, der als Konzeptfahrzeug für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat. „Und Mitte des Jahrzehnts demokratisieren wir die Elektromobilität“, kündigt Griffiths an, „mit einem speziellen, kleinen E-Auto mit großer Reichweite um 20.000 bis 25.000 Euro.

Elektroautos seien wichtig für Seat und Cupra, um die Zielsetzung des europäischen Green Deal – die CO2-Emissionen bis 2030 um 40 Prozent zu reduzieren und bis 2050 die Klimaneutralität zu erreichen – erfüllen zu können. Dafür brauche man „einen Marktanteil von elektrischen Fahrzeugen von 60 Prozent in Europa“, sagt Griffiths. Nicht nur politisch, auch auf Kundenseite sei ein Wandel spürbar: „Auch die Kunden fragen die E-Autos stärker nach, das Interesse ist größer geworden“, so der Seat-Chef in dem Interview.

Wann sich die spanische VW-Tochter von Verbrennern verabschiedet, möchte Griffiths nicht voraussagen. Er geht aber davon aus, „auf jeden Fall noch lang Autos mit Verbrennungsmotor“ genauso im Angebot zu haben wie E-Autos und Plug-in-Hybride. „Ab 2030 werden E-Autos die Mehrheit ausmachen, aber ich weiß nicht, ob eine völlige Transformation in neun Jahren möglich ist“, so der Seat-Chef. Die Hersteller werden noch „für einige Zeit alle Antriebsarten anbieten müssen“, sagt Griffiths, da man „nicht gegen die Kunden arbeiten“ könne: „Die Kunden bestimmen, was sie kaufen.“

„Für uns ist wichtig, dass auch das Elektroauto ein emotionales Produkt ist“

Dass die Liebe am Automobil nachlässt, und Fahrzeuge nur noch dafür da sind, um ihre Insassen von A nach B zu bringen, findet Griffiths nicht: „Gerade mit Cupra wollen wir Autos für Autoliebhaber machen“, sagt er. „Für uns ist wichtig, dass auch das Elektroauto ein emotionales Produkt ist, nicht nur ein rationales“, erklärt der Seat-Chef. Er glaubt, „dass es auch in Zukunft noch Autoliebhaber geben wird – und die wollen wir ansprechen“.

Aber auch für Leute, die „keine emotionale Bindung zum Auto“ haben und nur „schnell und billig von A nach B“ kommen wollen, wolle Seat Lösungen anbieten, etwa in Form von Abo- oder Sharing-Modellen. Dies sei vor allem für die jüngere Zielgruppe interessant, die „wie bei Netflix nicht mehr unbedingt etwas besitzen, sondern es primär nutzen“ wolle. „Sie wollen Mobilität und müssen dafür nicht unbedingt ein Auto kaufen.

Quelle: Die Presse – „Ich glaube, dass es auch in Zukunft noch Menschen geben wird, die Autos lieben“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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KleinFritzchen:

Cubra el Born

C_U_P_R_A_c_i_n_g :P

steinpilz:

Die sollen mal den Cubra el Born auf die Straße bringen und nicht von 2030 reden.;-)

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