Schwedischer Elektro-Kleinwagen Uniti One kommt nicht in Serie

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Uniti

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Das wird wohl nichts mehr. 2017 war das schwedische Start-up Uniti des australischen Gründers Lewis Horne angetreten, um ein zweites Tesla zu werden. Der vollelektrische Kleinwagen Uniti One, der mit einer ungewöhnlichen Platzverteilung und höchster Nachhaltigkeit im urbanen Raum neue Maßstäbe setzen sollte, wird nach längerem Hinhalten nicht mehr seinen Weg auf die Straße finden. Dies hatte sich bereits im Februar 2022 abgezeichnet, wurde nun offiziell bestätigt.

Nicht weniger als ein „Katalysator für positive Veränderungen in unserer Branche“ wollte man werden, wie Gründer Horne noch 2019 erklärt hatDas Konzept klang vielversprechend: optimiert auf Effizienz, Nachhaltigkeit und Erschwinglichkeit, bei gleichzeitiger Maximierung des Innenraumes für drei Erwachsene sollte der Uniti One – im Design an den Smart angelehnt – vor allem im urbanen Raum zum Einsatz kommen. Begonnen habe man auf einer „konzeptionellen Ebene mit dem Produktdesign und dem Ziel, einen Kulturwandel hin zu einer verbesserten Gesamtressourcenproduktivität für die Industrie zu schaffen“, wie Uniti in einer entsprechenden Mitteilung zu verstehen gibt.

Deren bisheriger Geschäftsführer Lewis Horne äußerte sich zum Aus des Uniti One auf LinkedIn: „Wir haben viele Jahre lang sehr hart daran gearbeitet, diese Vision zu verwirklichen, auch wenn es viele Rückschläge gab. Wir haben verschiedene Umschwünge, alternative Einnahmequellen und Partnerschaften ausprobiert. Aber es ist uns nicht gelungen, genügend Kapital zu gewinnen, um unsere Ziele zu erreichen.“ 

Nachdem 2018 nur ein kurzes Video Einblicke in das Konzept gegeben hatte, wollte Uniti 2019 in Serie gehen. Interessenten konnten um 149 Euro eine unverbindliche Vorbestellung tätigen, was offenbar auch etwa 3.500 potentielle Käufer gemacht haben. Von den 300.000 für 2020 angekündigten Autos wurden jedoch bisher kein einziges gebaut. Als Grund gab man Verzögerungen wegen der Corona-Pandemie sowie finanzielle Engpässe an. Dies wurde bestätigt, so habe man zwar Dank einer „wunderbaren Gruppe von Investoren und Unterstützern zwar immer wieder, genügend Kapital“ beschafft , „um zu überleben, aber nur mit einem immer kleiner werdenden Team und einer immer geringeren Ausfallquote.“ Dauerhaft ist dies keine Grundlage für ein entsprechendes, langfristiges Geschäftsmodell. Aus diesem Grund habe man Konkurs angemeldet.

Zum Ende der Mitteilung zeigt man sich zumindest für die E-Mobilität im Allgemeinen zuversichtlich: „Auf der positiven Seite ist klar, dass sich die Welt seit dem Start dieses Projekts im Jahr 2015 stark verändert hat. Elektroautos sind zum Mainstream geworden und die Mikromobilität ist alltäglicher geworden. Es ist klar, dass die Welt zwar immer noch mit Problemen zu kämpfen hat, wir uns aber insgesamt eindeutig in eine positive Richtung bewegen.“

Quelle: LinkedIn – Uniti One

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Arnulf:

Die grossen bekommen ja Deine Steuern geschenkt, ganz oben auf der Liste die Betrüger Hersteller, VW, BMW und Mercedes. In der Stinker Lobby ist kein Platz für Innovationen.

Arnulf:

Sehr schade, es wäre das E-Auto, welches nicht an Stinker erinnert. Echt schade, dass dies ein 0815 KFZ Hersteller schaffen wird, ist ja in keinster Weise denkbar. Bleibt noch Aptera als letzte Hoffnung

Raymond:

So ist es. Holt euch das Geld zurück so lange es geht.
Ich bin noch immer froh dass ich Anfang 2020 meine 500€ zurück bekommen habe. Mir tun die Leute leid die im selben Zeitraum die volle Anzahlung von €25.500 (war 20.000€ in 2018) bezahlt haben um Sono vor der Insolvenz zu hüten.

Yoyo:

Die Vorbesteller des SONO sollten jetzt auch mal hellwach werden und anfangen, nachzudenken.

Farnsworth:

Wie schon im Podcast „Die Hupe“ orakelt. Da wollte wohl nur jemand Gelder absaugen.

Farnsworth

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