Saudi-Arabiens Staatsfond PIF im Gespräch mit Lucid Motors

Saudi-Arabiens Staatsfond PIF im Gespräch mit Lucid Motors
Copyright ©

Lucid Motors

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Saudi-Arabiens Staatsfond PIF war gerade erst vergangene Woche mehrfach im Gespräch, als es darum ging, dass Elon Musk Tesla privatisieren und vom Börsenhandel ausschließen wollte. Auch diese Woche scheint es rund um den Staatsfond nicht ruhig zu werden. Dieses Mal aber nicht im Zusammenhang mit Tesla, sondern mit Lucid Motors Inc. Reuters zufolge befindet sich der Staatsfond im Gespräch mit dem Unternehmen, um in dieses zu investieren und so das eigene Investitionsportfolio zu diversifizieren.

Aus ersten Gesprächen ist ein Termsheet hervorgegangen, nach dem PIF mehr als eine Milliarde Dollar in Lucid Motors investieren und eine Mehrheitsbeteiligung erhalten könnte. Die erste Investition von PIF in Lucid Motors würde sich jedoch auf 500 Millionen Dollar belaufen, und die nachfolgenden Investitionen würden in zwei Phasen erfolgen, die davon abhängen, dass Lucid Motors bestimmte Produktionsmeilensteine erreicht.

Im Dezember 2016 hat Lucid Motors den Lucid Air als erstes E-Fahrzeug des Unternehmens präsentiert. Beim Air handelt es sich um eine vollelektrische Limousine, welche in der Oberklasse angesiedelt ist und daher vor allem Unternehmensbesitzer und Führungskräfte ansprechen soll. Standardmäßig kommt der Lucid Air mit einer 100-kWh-Batterie daher, welcher eine Reichweite von 480 Kilometer ermöglichen soll. Mit einer optional erweiterten Version auf 130-kWh soll die Reichweite der E-Limousine auf 640 Kilometer gesteigert werden.

Das Unternehmen hat sich selbst eine äußerst aggressive Timeline gesetzt. Im ersten Quartal 2018 sollte mit dem Bau eines 700 Millionen Dollar teuren Werks in Casa Grande, Arizona, südlich von Phoenix, begonnen werden. Derzeit gibt es keine Zwischenmeldung zum aktuellen Stand der Bauphase. Ende 2018 sollt dort dann die Produktion des Air beginnen, damit die ersten Kunden Anfang 2019 mit diesem auf der Straße unterwegs sein können. All dies benötigt Kapital, um die E-Fahrzeuge schnellstmöglich auf die Straße zu bekommen.

Der Zugang zu billigem Kapital ist somit auch für Lucid Motors eine ständige Herausforderung. Am Rande des Silicon Valley in Newark, Kalifornien, wurde Lucid Motors 2007 als Atieva von Bernard Tse, einem ehemaligen Tesla-Vizepräsidenten und Vorstandsmitglied, und Sam Weng, einem ehemaligen Geschäftsführer von Oracle Corp und Redback Networks, gegründet. Sie erhielt Unterstützung von chinesischen Investoren, darunter der Technologieunternehmer Jia Yueting und der staatliche Automobilhersteller BAIC. Weitere Risikokapitalgeber waren Venrock, Mitsui & Co und Tsing Capital.

Die Frage lautet also nun: Für wenn entscheidet sich Saudi-Arabiens Staatsfonds PIF – Tesla oder Lucid Motors?

Quelle: Reuters – Saudi PIF in talks to invest in aspiring Tesla rival Lucid – sources

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Endlich zu Hause laden: Unser Weg zur eigenen Wallbox

Endlich zu Hause laden: Unser Weg zur eigenen Wallbox

Sebastian Henßler  —  

Vom öffentlichen Laden zur eigenen Wallbox: Warum private Ladeinfrastruktur mehr Planung erfordert als gedacht – und warum 11 kW im Alltag oft reichen.

ACEA: Unelektrifizierte Antriebe in der EU deutlich im Minus

ACEA: Unelektrifizierte Antriebe in der EU deutlich im Minus

Michael Neißendorfer  —  

Hybridautos und mehr noch Elektroautos und Plug-in-Hybride legen EU-weit deutlich zu. Reine Verbrenner indes rutschen in der Käufergunst stark ab.

Agora Verkehrswende: „Festhalten am Verbrenner wird vor allem sehr teuer“

Agora Verkehrswende: „Festhalten am Verbrenner wird vor allem sehr teuer“

Michael Neißendorfer  —  

Christian Hochfeld, Direktor von Agora Verkehrswende, bringt es auf den Punkt: Der Verbrenner im Pkw bringt nichts – außer noch mehr CO2 und höhere Kosten.

Diese 7 E-Autos haben uns 2025 besonders gut gefallen

Diese 7 E-Autos haben uns 2025 besonders gut gefallen

Daniel Krenzer  —  

Kurz vor Jahresende haben wir in der Redaktion wieder die Köpfe zusammengesteckt und entschieden: Das sind unsere Test-Lieblinge aus dem Jahr 2025.

Warum der Tesla Cybertruck kaum Chancen in Europa hat

Warum der Tesla Cybertruck kaum Chancen in Europa hat

Sebastian Henßler  —  

Der Tesla Cybertruck sollte auch Europa erobern. Nun dämpft das Management die Erwartungen. Sicherheitsregeln, Design und Zahlen sprechen gegen einen Marktstart.

Volkswagen beendet Agenturvertrieb für Elektroautos

Volkswagen beendet Agenturvertrieb für Elektroautos

Sebastian Henßler  —  

VW beendet den Direktvertrieb von Elektroautos in Europa. Nach Kritik der Händler kehrt der Konzern zum klassischen Verkaufssystem zurück, mit einer Ausnahme.