Rosenbauer liefert erstes Elektro-Löschfahrzeug nach Südamerika

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Rosenbauer

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Der Feuerwehrgeräte-Hersteller Rosenbauer hat das erste elektrische Löschfahrzeug für die Feuerwehr von Santiago de Chile, das „Cuerpo de Bomberos de Santiago” (CBS) vorgestellt – zugleich das erste Elektro-Löschfahrzeug in Lateinamerika. Die feierliche Präsentation des Fahrzeugs vom Typ RTX erfolgte auf Einladung des Superintendenten der CBS Gabriel Huerta Torres und fand in Anwesenheit des Ministers für Verkehr und Telekommunikation Juan Carlos Muñoz, des Energieministers Diego Pardow und der Umweltministerin Maisa Rojas statt. Mit dabei waren zudem Vertreter der Unternehmen SQM Lithium, einer der weltweit führenden Lithiumproduzenten, und Copec, das größte Kraftstoffvertriebsunternehmen in Chile.

Die Anschaffung des vollelektrischen RTX ist Teil eines umfassenden strategischen Plans zur Integration der Elektromobilität in den Feuerwehrbetrieb von Santiago. Ziel ist es, CO₂-Emissionen zu verringern und den Fuhrpark nachhaltiger und moderner zu gestalten. Damit unterstreicht CBS sein Engagement für Chiles Energiepolitik 2050, die auf eine klimaneutrale Energiezukunft setzt.

Der vollelektrische RTX, angetrieben durch zwei elektrische Motoren mit je 130 kW, bietet einen umweltfreundlichen und emissionsfreien Betrieb. Dank des verbauten Energy Backup Systems lasse sich der RTX bei Bedarf aber auch ohne Einschränkungen mit Diesel weiter betreiben. Mit seinem Allradantrieb und der Allradlenkung gewährleiste das Rettungsfahrzeug optimale Traktion und hohe Wendigkeit, besonders in schwierigem Gelände oder bei schlechten Wetterbedingungen, wie sie in der Talebene von Santiago de Chile zu finden sind.

Der 2000 Liter fassende Wassertank stelle eine ausreichende Wasserversorgung für viele verschiedene Einsatzszenarien sicher. Die Kabine des RTX bietet Platz für eine Besatzung von 9 Personen, was im Vergleich zum Standardmodell eine erhöhte Kapazität darstellt. Das Fahrzeug wurde mit voller Ausrüstung an die freiwillige Feuerwehr in Santiago de Chile ausgeliefert. Ein wesentlicher Teil der Finanzierung wurde von privaten Unternehmen, wie SQM Lithium und Copec übernommen, die damit die Anschaffung des RTX ermöglichten. Bereits im Februar absolvierte die Feuerwehr eine vierwöchige Schulung – inzwischen ist das Fahrzeug offiziell im Einsatz.

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Rosenbauer

Die Feuerwehr von Santiago wurde im Dezember 1863 nach dem großen Brand der „Iglesia de la Compañía“ gegründet, bei dem etwa 2000 Menschen ums Leben kamen. Sie ist eine freiwillige Feuerwehr, deren Mitglieder nicht bezahlt werden. Heute umfasst sie 22 Einheiten mit etwa 2000 freiwilligen Feuerwehrleuten und eine Flotte von 51 Löschfahrzeugen mit unterschiedlichen Spezialisierungen und Eigenschaften. Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich über neun Gemeinden der Provinz Santiago, in denen rund zwei Millionen Menschen leben.

Die Fünfte Feuerwehrkompanie von Santiago, bekannt als „Arturo Prat“, wurde 1873 gegründet und ist im historischen Stadtviertel der chilenischen Hauptstadt beheimatet. Ihre grüne Uniform und ihre grünen Fahrzeuge sind Ausdruck ihrer Identität und lassen ihre Freiwilligen sofort erkennen.

Quelle: Rosenbauer – Pressemitteilung vom 23.04.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Jochen Meyn:

Was kostet so ein Fahrzeug?

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