Rivian: Windturbine liefert Strom für erste Ladung der Fahrzeuge

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Rivian

Iris Martinz
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Emissionsfreie E-Autos, aber kohlestrombefeuerte Produktionsanlagen? Das ist für viele E-Autohersteller glücklicherweise ein No-Go. Und so investieren sie kräftig in die Senkung der Emissionen an den Produktionsstandorten. So wie Rivian: der amerikanische E-Autobauer plant am Produktionsstandort Normal, Illinois, eine Windturbine, die den ersten Ladevorgang der neu gebauten R1 mit erneuerbarer Energie versorgen soll. Eine 783 Kilowatt große Photovoltaik-Anlage wurde bereits Anfang des Jahres in Betrieb genommen.

Beide Projekte unterstützen Rivians Langzeitstrategie, den klimarelevanten Fußabdruck der Produktion deutlich zu senken. Bis 2040 möchte das Unternehmen überhaupt emissionsfrei sein, 10 Jahre früher als im Pariser Abkommen vorgesehen. Die Windturbine soll eine Leistung von mindestens 2,8 Megawatt aufweisen und jährlich etwa 10 Millionen Kilowattstunden produzieren. Genug, um 890 Haushalte das ganze Jahr mit Strom zu versorgen.

Über die geplante 25-jährige Nutzungsdauer werden so 177.000 Tonnen CO2-Äquivalent eingespart. So viel stoßen etwa 34.000 Verbrennerfahrzeuge jährlich aus. „Für uns ist die Arbeit nicht getan, wenn die Autos die Produktionlinie verlassen„, erklärt Andrew Peterman, Rivians Direktor für Erneuerbare Energie, „die Windturbine ist nur ein erster Schritt auf einem langen Weg, mit dem Ziel, die gesamte Rivian-Produktion emissionsfrei zu machen.

Gebaut wird die Windturbine von Apex Clean Energy, einem Unternehmen aus Virginia, das unter anderem bereits Windparks in der Größenordnung von 700 Megawatt in Illinois betreibt. Das Ansuchen um Baugenehmigung wurde bereits an die Stadt Normal geschickt und soll noch in diesem Sommer behandelt werden. Mit einer Gesamthöhe von etwa 150 Metern wird sie am Produktionscampus – vorgesehen ist ein Standort innerhalb der Teststrecke – eine neue Landmark setzen. Überschüssiger Strom wird in das umliegende Netz eingespeist.

Das kann der Staat Illinois gut gebrauchen, bisher wurden nur etwa 11 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen erzeugt. Der Rest stammt aus Kohle- und Gaskraftwerken. Weiße, nicht reflektierende Schaufeln sollen außerdem die umliegende Fauna schützen. Mehr als 42 Dezibel Lärm sollte die Turbine übrigens nicht erzeugen – das entspricht dem Geräusch eines summenden Kühlschranks.

Quelle: Rivian – Pressemitteilung vom 17. Juni 2022

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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