Renault Trucks: Ab 2023 ein Elektromodell in jedem Marktsegment

Cover Image for Renault Trucks: Ab 2023 ein Elektromodell in jedem Marktsegment
Copyright ©

Renault Trucks

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Renault Trucks investiert weiter in die Elektromobilität. Ab 2023 will der französische Nutzfahrzeughersteller in jedem Marktsegment – Verteilerverkehr, Baugewerbe und Fernverkehr – eine vollelektrische Baureihe im Programm haben. Um diese Entwicklungen zu unterstützen und ein vollständiges und wettbewerbsfähiges Angebot auf den Markt bringen zu können, schafft das Unternehmen eine Einheit, die auf Elektromobilität spezialisiert ist. Damit will Renault Trucks sein Engagement für ein Transportwesen ohne fossile Energien bekräftigen.

Um zum Erreichen der Ziele des Übereinkommens von Paris beizutragen, die Klimaerwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau auf unter 1,5 Grad Celsius zu beschränken, engagiert sich Renault Trucks für eine Veränderung des Lkw-Markts. Diese werde geprägt sein durch die Reduzierung des Anteils an Verbrennungsmotoren und der schrittweisen Elektrifizierung und soll innerhalb von 30 Jahren zu einer CO2-neutralen Fahrzeugflotte führen. Da Lkw eine Lebensdauer von mindestens zehn Jahren haben, sollen alle Lkw, die der Hersteller 2040 auf den Markt bringt, ohne fossile Brennstoffe betrieben werden. Dieser Wandel zu einem dekarbonisierten Transport soll von mit Strom betriebenen Nutzfahrzeugen dominiert werden.

Ein Z.E.-Sattelschlepper und eine Baustellenversion ab 2023

Im März 2020 hat Renault Trucks in seinem Werk in Blainville-sur-Orne mit der Serienproduktion seiner zweiten Generation an Elektrofahrzeugen begonnen. Mit Fahrzeugen von 3,1 bis 26 Tonnen verfüge der französische Lkw-Hersteller aktuell bereits über eine breite Palette vollelektrischer Nutzfahrzeuge. Mit den Modellen Renault Trucks D Z.E., D Wide Z.E. und Renault Trucks Master Z.E bietet sie Lösungen für die Anforderungen des Stadt-, Liefer- und Verteilerverkehrs und für die Müllabholung.

Renault Trucks möchte nun die Elektrifizierung seiner Fahrzeuge auf alle Einsatzbereiche ausweiten. Der Hersteller bereitet sich zum Beispiel darauf vor, ab 2023 einen Z.E.-Sattelschlepper auf den Markt zu bringen, um den Anforderungen des regionalen und überregionalen Verkehrs gerecht zu werden. Gleichzeitig soll es ein vollelektrisches Baustellenangebot geben, das an den Einsatz im städtischen Umfeld angepasst ist.

Ab 2025 will Renault Trucks in der Lage sein, Fahrzeuge für den Fernverkehr anzubieten, die mit einer Brennstoffzelle ausgestattet sind und mit Wasserstoff angetrieben werden.

„Die Elektromobilität ist der Grundpfeiler unserer Strategie und wir wollen die ersten in diesem Bereich sein. Wir streben für 2025 einen Anteil von zehn Prozent an Elektrofahrzeugen unseres kompletten Volumens an und 35 Prozent im Jahr 2030. 2040 werden all unsere Fahrzeugreihen zu 100 Prozent ohne fossile Brennstoffe angetrieben werden.“ – Bruno Blin, Präsident von Renault Trucks

Um diese selbst gesteckten Ziele zu erreichen, setzt Renault Trucks auf spezialisierte Organisationen, sei es in der Forschung und Entwicklung (F&E) oder in der Vertriebs- und After-Sales-Organisation. Was die F&E betrifft, will Renault Trucks die wichtigsten technologischen Herausforderungen dieser Revolution durch strategische Partnerschaften bewältigen, aber auch durch die Nutzung von Synergien innerhalb der Volvo-Gruppe, zu der das Unternehmen gehört. So könne das Volumen erhöht und die Kosten gesenkz werden.

Um den Transportunternehmen die besten Lösungen im Bereich Elektromobilität bieten zu können, kann Renault Trucks von der Arbeit der neuen Entwicklungseinheit der Volvo-Gruppe profitieren, die sich mit mittelschweren Lkw beschäftigt – einem zentralen Segment für die schrittweise Einführung der Elektromobilität für Lkw. Renault Trucks könne außerdem von weiteren Partnerschaften profitieren, die durch Volvo Energy entwickelt wurden, der neuen Einheit der Gruppe für Beschaffung, Second Life und Recycling der Batterien sowie Ladelösungen. Bei der Entwicklung von Batteriepaketen profitiert Renault Trucks zudem von der strategischen Partnerschaft der Volvo-Gruppe mit dem Batteriehersteller Samsung SDI.

Um diesen nachhaltigen Wandel zu begleiten, nutzt Renault Trucks unter anderem auch sein neues, gut 33 Millionen Euro teures F&E-Zentrum in Lyon – die X-Tech Arena – deren Bau Anfang 2023 fertiggestellt werden soll.

Ein Elektro-Angebot mit hohem Mehrwert die Kunden

Für die Vermarktung seiner Z.E-Baureihe und die Begleitung seiner Kunden hat der Hersteller eine neue Einheit für Elektromobilitätsprojekte gebildet, um in Sachen Elektrifizierung gleichermaßen zur betrieblichen Effizienz und zur Zufriedenheit der Kunden beizutragen. Dieses Team habe sich umfassendes Fachwissen angeeignet und arbeite an der Entwicklung von Partnerschaften mit allen Beteiligten (Transportunternehmen, Verteilerverkehr, Behörden, Energielieferanten usw.), um intelligente, wettbewerbsfähige Elektro-Angebote mit Mehrwert für Transportunternehmen anzubieten.

Was die Dienstleistungen betrifft, hat Renault Trucks einer eigenen Aussage zufolge darauf geachtet, diese so in das Fahrzeugangebot zu integrieren, um den Kunden, die auf der Suche nach der für ihre Anwendung am besten geeigneten Lösung sind, das Leben leichter zu machen. Dementsprechend bietet Renault über das Fahrzeug hinaus ein Komplettpaket an, das Batterien, Lösungen für die Installation von Ladeinfrastruktur bei seinen Kunden, die Optimierung der eingesetzten Energie, Reparatur und Instandhaltung sowie Finanzierung und Versicherung beinhaltet.

Auf diese Weise möchte das Unternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, das Leben seiner Kunden zu erleichtern, ein Hersteller sein, der Sicherheit verspricht. In dieser Zeit großer Veränderungen und Unsicherheiten ist es sicher genau das, was Transportunternehmen am meisten brauchen.

Quelle: Renault – Pressemitteilung vom 23.03.2021

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Kommentare (Wird geladen...)

Ähnliche Artikel

Cover Image for Exklusiv: Tiefe Einblicke in Vulcan Energys Lithiumprojekt

Exklusiv: Tiefe Einblicke in Vulcan Energys Lithiumprojekt

Sebastian Henßler  —  

Vulcan Energy will zeigen, dass nachhaltige Lithiumförderung möglich ist – mit transparenter Methodik, EU-Zertifizierungen und regionaler Akzeptanz.

Cover Image for Wie die Formel E weibliches Talent fördert

Wie die Formel E weibliches Talent fördert

Sebastian Henßler  —  

Beim Frauentest der Formel E in Valencia zeigten 14 Pilotinnen ihr Können – und wo die Rennserie technisch ansetzen muss, um künftig noch inklusiver zu werden.

Cover Image for Nio-Wechselstationen stabilisieren nun Schwedens Stromnetz mit

Nio-Wechselstationen stabilisieren nun Schwedens Stromnetz mit

Daniel Krenzer  —  

Nicht nur Elektroautos können durch bidirektionales Laden das Netz stabilisieren, eine Horde Akkus in einer Wechselstation kann das erst recht.

Cover Image for BYD baut das größte Autowerk der Welt in Zhengzhou

BYD baut das größte Autowerk der Welt in Zhengzhou

Stefan Grundhoff  —  

Wir haben die Fertigung in Zhengzhou hautnah erlebt: BYD denkt groß, baut effizient und will mit neuen Werken auch in Europa endgültig zur Nummer eins werden.

Cover Image for Volvo EX60: E-Auto zum Preis eines Plug-in-Hybriden

Volvo EX60: E-Auto zum Preis eines Plug-in-Hybriden

Sebastian Henßler  —  

Volvo plant mit dem EX60 ein E-Auto zum Preis eines Plug-in-Hybrids – mit längerer Reichweite, effizienterer Technik und besseren Margen für den Hersteller.

Cover Image for Ariadne-Analyse fordert strengere Klimabewertung von Plug-in-Hybriden

Ariadne-Analyse fordert strengere Klimabewertung von Plug-in-Hybriden

Michael Neißendorfer  —  

Eine aktuelle Ariadne-Analyse macht Vorschläge für einen neuen regulatorischen Rahmen für eine mögliche Anpassung der EU-Flottengrenzwerte für Plug-in-Hybride.