Renault-CEO fordert Preissenkung für E-Autos in Europa

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Renault / François Provost muss den Autohersteller wieder profitabler machen

Laura Horst
Laura Horst
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François Provost löste zum 31. Juli Luca de Meo als CEO von Renault ab. Der neue Chef des französischen Autoriesen sprach bei seinem ersten Medienauftritt auf der IAA über seine Vision und Pläne für das Unternehmen. „Ich bin ein Mann der Kontinuität. Unsere zentrale Aufgabe ist es, den Renaulution-Plan voranzutreiben, eine starke Produktpalette in Europa aufzubauen und diese dann zu erneuern“, sagte Provost auf der Münchner Automobilausstellung.

Provost hat das Erbe seines Vorgängers Luca de Meo angetreten, der 2021 die Strategie Renaulution vorgestellt hatte. Ziel des Strategieplans ist eine Neuausrichtung des Geschäfts vom Volumen hin zum Wert, wodurch die Profitabilität des Unternehmens langfristig gesichert werden soll. Gleichzeitig will Renault bis 2050 den europaweiten CO2-Fußabdruck auf null senken.

In Hinblick auf die CO2-Ziele der EU äußerte Provost, man solle sich nicht auf 2035 konzentrieren, auch wenn dies eine „gute Schlagzeile“ ergebe. „Tatsache ist, dass die Preise für Elektroautos im Moment für die Menschen viel zu hoch sind – und deshalb produzieren wir mehr CO2 als nötig“, ergänzte er und sprach zudem von einer falschen Logik in der Industrie. Er forderte weniger Vorschriften, damit Autos erschwinglicher werden. „Der Weg in die Zukunft führt über Technologieneutralität, die Elektroautos voranbringt“, erklärte der Renault-CEO.

Während der neue Chef innerhalb der Renault-Gruppe an den Kosten arbeiten will, sieht er auch die Politik in der Verantwortung. Gemeinsam mit anderen Branchenvertretern wolle er sich an die europäischen Behörden wenden, „um ihnen die Dringlichkeit der Lage bewusst zu machen“. Die Aufgabe, den Elektroautomarkt anzukurbeln, könne nicht allein den Autoherstellern obliegen, zumal Probleme mit der Ladeinfrastruktur und den Strompreisen in ganz Europa hinzukämen.

Auch in Bezug auf die Preise von Elektroautos stehen die Gesetzgeber nach Ansicht von Provost in der Verantwortung. Statt die Hersteller zu zwingen, immer größere Mengen zu verkaufen, sollte man die Kosten für Elektroautos senken. „Wir werden dem Markt folgen, aber ohne etwas Verrücktes zu tun. Das ist auch der Grund, warum ich die Kostensenkung weiter vorantreibe“, kommentiert der Renault-Chef die steigenden Rabatte auf dem europäischen Automarkt.

Renault beschleunigt Entwicklungsphase

In Bezug auf die chinesische Konkurrenz mit ihrer Modelloffensive auf den europäischen Markt, verweist Provost auf Renaults Bemühungen, die Modellentwicklung zu beschleunigen und auf weniger als zwei Jahre zu verkürzen. Zudem habe das Unternehmen bewiesen, dass es zu sehr starken und emotionalen Designs fähig ist.

„Wir sind darin besser als unsere Konkurrenten – insbesondere die chinesischen. Wir arbeiten auch intensiv daran, unsere Kundenbindung zu verbessern: Wir respektieren unsere Händler und möchten unsere eigenen Werte in das Kundenerlebnis einbringen“, erklärte der Renault-Chef.

Quelle: Autocar – New Renault boss: Europe needs to focus on cutting EV prices

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