Renault will Preisschlacht bei E-Autos nicht mitmachen

Renault will Preisschlacht bei E-Autos nicht mitmachen
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Daniel Krenzer
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Renault-Chef Luca de Meo zweifelt die Sinnhaftigkeit der Preissenkungen bei E-Autos der Konkurrenz an. Der französische Autobauer werde bei den Margen keine Kompromisse eingehen, versicherte er. Das berichtet cnbc.com. Das Portal zitiert de Meo: „Wir haben gesehen, dass die Wettbewerber die Preise nach oben und unten verschieben, usw., usw. – das ist ihre Entscheidung. Aber ich glaube nicht, dass das auf lange Sicht eine sehr gesunde Praxis ist.“

Zuvor hatten erst Tesla und dann Ford (allerdings nicht in Europa) die Preise für Elektroautos mitunter deutlich gesenkt. „Elektroautos sind in Europa noch auf dem Vormarsch, und wir brauchen daher ein gesundes Geschäft„, führt de Meo aus. Das Letzte, was er tun werde, sei es, Kompromisse bei den Margen von Elektroautos einzugehen und damit die eigene Strategie über den Haufen zu werfen. Außerdem fördere eine solche Instabilität der Preise bei den Kunden eher ein Misstrauen gegenüber der Elektromobilität. „Solche Schwankungen sind für den Kunden wertvernichtend“, stellt er unter anderem mit Blick auf den Restwert der Fahrzeuge fest, die noch zu alten, höheren Preisen verkauft worden waren.

Zuletzt hatte Renault berichtet, dass sich die operative Marge des Konzerns von 2,8 Prozent im Vorjahr auf 5,6 Prozent im Jahr 2022 verdoppelt hat, während der Nettogewinn auf einen Verlust von 700 Millionen Euro gestiegen ist. Hintergrund ist eine Wertminderung in Höhe von 2,3 Milliarden Euro im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus Geschäften auf dem russischen Markt.

Luca de Meo sagte zudem, dass er weiterhin mit Lieferschwierigkeiten rechne, vor allem aufgrund der in der Pandemie entstandenen Halbleiterknappheit. „Wir denken, dass es bei den Halbleitern noch ein paar Jahre lang eine große Herausforderung bleiben wird, vor allem bei der Art von Halbleitern, die wir in der Automobilindustrie verwenden, zitiert cnbc.com den Renault-Chef. Vor allem deshalb erziele der Automobilhersteller auch in diesem Jahr voraussichtlich noch geringere Verkaufszahlen als eigentlich angestrebt. Im vergangenen Jahr seien etwa 300.000 Autos weniger vom Band gegangen als eigentlich angestrebt. „Ich denke, wir sind ein bisschen besser vorbereitet. Wir wissen, wie wir die Teile finden und wie wir die Produktion organisieren müssen, um sie aufrechtzuerhalten. Aber wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass dies kein normales Jahr sein wird„, sagte De Meo.

Quelle: cnbc.com – „Renault CEO questions wisdom of electric vehicle price cuts“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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