Renault frischt den Elektro-Scenic auf

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Michael Neißendorfer
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Update für das vollelektrische Familienauto: Renault hat den Scenic E-Tech Electric im neuen Modelljahr aufgewertet. Neuerungen wie das One-Pedal-Fahren, V2L und Plug & Charge steigern Komfort und Alltagstauglichkeit, hinzu kommen eine neue Fahrererkennung und weitere praktische Funktionen. Der neue Scenic E-Tech Electric ist ab sofort zu Preisen ab 40.400 Euro bestellbar.

Die Versionen des Scenic E-Tech Electric mit Bremsenergierückgewinnung und Lenkradschaltwippen verfügen künftig über das One-Pedal-Fahren. Damit lässt sich das Elektroauto nahezu ausschließlich mit dem Fahrpedal beschleunigen und verzögern. Wenn die Fahrerin oder der Fahrer das Fahrpedal – etwa beim Annähern an eine Ampel – loslässt, wird das Auto verzögert, ohne dass das Bremspedal betätigt werden muss.

Die von Renaults E-Auto-Sparte Ampere entwickelte Technologie bietet mehrere Vorteile: Neben einer geringeren Abnutzung der Bremsbeläge profitieren Kundinnen und Kunden von einem sanfteren Fahrgefühl insbesondere im Stadtverkehr und mehr Reichweite durch eine optimierte Energierückgewinnung mit einer fünften Rekuperationsstufe.

Die One-Pedal-Funktion lässt sich auch bei Bestandsfahrzeugen nachrüsten, sofern diese mit den Schaltwippen zur Steuerung der Rekuperation ausgestattet sind per kostenlosem Update beim Renault Partner oder over the air.

Bidirektionales 11-kW-Ladegerät serienmäßig

Jeder Scenic E-Tech Electric ist künftig serienmäßig mit einem bidirektionalen 11-kW-Wechselstrom-Ladegerät ausgerüstet. Ein neuer bidirektionaler 22-kW-Charger ist ab Sommer 2025 optional erhältlich. Mit einem V2L-Adapter kann der Scenic E-Tech Electric zum Beispiel eine Kaffeemaschine oder einen Elektrogrill mit Strom versorgen oder einen Elektroroller aufladen.

Die Fahrzeugbatterie liefert für solche Zwecke so viel Strom wie eine 220-Volt-Steckdose (Herstellerangabe) mit einer maximalen Leistung von 3,7 kW. Über das OpenR link System oder die My Renault-App kann ein Mindestladestand der Batterie definiert werden, damit für die nächste Fahrt noch genügend Reichweite zur Verfügung steht.

Leichter laden mit Plug & Charge

Die neue Plug & Charge-Funktion beschleunigt das Aufladen: An kompatiblen Schnellladesäulen startet der Ladevorgang automatisch, sobald E-Auto und Ladesäule verbunden sind. Eine zusätzliche Autorisierung via App oder Ladekarte ist nicht erforderlich, die Abrechnung erfolgt bequem über die verknüpfte My Renault-App.

Die Funktion ist künftig Teil des Mobilize Charge Pass, der per Laderoaming Zugang zu mehr als 800.000 öffentlichen Ladestationen in 25 europäischen Ländern bietet. Kundinnen und Kunden im monatlichen Abonnement können von Vorzugspreisen profitieren.

Esprit Alpine und Iconic mit erweiterter Ausstattung

In der Version Esprit Alpine sind die Vordersitze jetzt serienmäßig sechsfach elektrisch verstellbar (in Länge, Höhe und Neigung), zusätzlich zur bereits vorhandenen elektrischen Lendenwirbelverstellung und Sitzheizung. Der Fahrersitz verfügt außerdem über eine Massagefunktion.

Die Version Iconic bietet nun zwei Innenausstattungen mit neuen Textilbezügen, die zum Teil aus biologischem TEP bestehen. Standardmäßig sind sie in Titanschwarz gehalten und mit Dekoreinlagen aus Alcantara an den Türen und am Armaturenbrett kombiniert, optional gibt es sie in Hellgrau, kombiniert mit Dekoreinlagen aus Lindenholz. Die Vordersitze und die Rückbank wurden neu gestaltet und sollen verbesserten Seitenhalt bieten. Der Beifahrersitz ist beheizbar und jetzt auch elektrisch verstellbar, der Fahrersitz bietet zusätzlich eine Massagefunktion.

Fahrererkennung für automatisierte Einstellungen und mehr Sicherheit

Einzug hält in den Scenic E-Tech Electric auch eine neue Fahrererkennung. Die Funktion ist Teil der Ausstattungslinien Esprit Alpine und Iconic und arbeitet mit einer in die linke A-Säule integrierten Kamera. Sie erkennt die Fahrerin oder den Fahrer beim Einsteigen und aktiviert die mit dem Benutzerprofil verbundenen Einstellungen, etwa für bevorzugte Radiosender und Medieninhalte, Sitz- und Außenspiegelpositionen sowie für die auf OpenR link heruntergeladenen Apps.

Das Fahrererkennungssystem wird bei jedem Fahrzeugstart aktiviert. Vor der ersten Nutzung wird über den Bildschirm des Multimediasystems ein Benutzerprofil erstellt und per Bordkamera ein Scan des Gesichts vorgenommen. Die Daten werden nicht an externe Server übertragen, sondern nur lokal im Fahrzeug gespeichert.

Renault-Scenic-Cockpit
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Die Kamera des Fahrererkennungssystems spielt auch eine wichtige Rolle für die Sicherheit. In Verbindung mit der App Take a Break, die von Ampere entwickelt wurde und im OpenR link Multimediasystem installiert werden kann, lassen sich Anzeichen für Müdigkeit feststellen, etwa ein Gähnen, häufiges Blinzeln, schwere Augenlider oder ungewöhnliche Kopfbewegungen. In einem solchen Fall warnt die App die Fahrerin oder den Fahrer und schlägt das Einlegen einer Pause vor.

Kontinuierlich verbesserte Konnektivität

Das von Ampere konzipierte und entwickelte Multimediasystem OpenR link bietet die wichtigsten Google Dienste und Apps wie den Karten- und Navigationsdienst Google Maps mit integrierter E-Auto-Routenplanung. Die regelmäßig aktualisierten Google Services umfassen aktuell:

  • eine Funktion, die es erlaubt, die Route im Voraus auf dem Smartphone zu planen und an das Fahrzeug zu senden
  • die Möglichkeit, die Route unterwegs anzupassen und beispielsweise Zwischenstopps hinzuzufügen oder zu ändern
  • das Hervorheben des Zielgebäudes auf Google Maps, um die Orientierung am Zielort nach dem Aussteigen aus dem Fahrzeug zu erleichtern
  • das Hervorheben der Route mit dem niedrigsten Energieverbrauch
  • ein verbessertes E-Mobilitäts-Erlebnis durch Peer-to-Peer-Hilfe: Nutzerinnen und Nutzer können Nachrichten und Fotos posten, um beispielsweise anderen bei der Suche nach einer Ladestation zu helfen
  • die Möglichkeit, Vorfälle auf der Straße zu melden und mit der Gemeinschaft der anderen Nutzerinnen und Nutzer zu teilen (Staus, Gefahrenstellen, Straßensperrungen usw.)

Verschiedene Funktionen sollen während der Ladepausen für Unterhaltung oder Entspannung sorgen. Beim elektrisch einstellbaren Fahrersitz lässt sich beispielsweise der Relax-Modus samt anpassbarer Massagefunktion aktivieren. Über das integrierte Google Play sind zudem mehr als 50 Apps verfügbar, die ein breites Spektrum an Unterhaltungs- und anderen Diensten abdecken, darunter etwa Hörbücher und Videoinhalte. Die App-Bibliothek wird kontinuierlich erweitert.

Zubehör für Komfort und Alltagstauglichkeit

Eine umfassende Auswahl an Zubehörteilen soll Komfort und Praktikabilität erhöhen. Dazu gehören ein anpassbarer Organizer für die Mittelkonsole, eine Mittelarmlehne für die Rücksitzbank, die sich auch als Rucksack verwenden lässt, ein Organizer mit verschiedenen Ablagefächern und Tablethalter, eine Schutzvorrichtung für Kindersitze auf der Rückbank, Fußmatten, Schneeketten, Alarmanlagen und vieles mehr.

Den Alltag mit einem Elektroauto erleichtern der bidirektionale V2L-Adapter, über den sich kleine Haushaltsgeräte mit Strom versorgen lassen, und der doppelte Kofferraumboden, der sich für das Verstauen von Kabeln und Geräten eignet.

Mit der Aero Cargo Box kann der Scenic mehr Gepäck transportieren. Sie lässt sich an der Anhängerkupplung befestigen und bietet 310 Liter Volumen – zusätzlich zu den 545 Litern, die im Kofferraum zur Verfügung stehen. Auch bei installierter Aero Cargo Box lässt sich die Heckklappe weiterhin öffnen. Und sie ist aerodynamisch: Die Reichweite soll bis zu 80 km mehr betragen als mit einer Dachbox.

Vier Ausstattungen und bis zu 616 Kilometer Reichweite

Der in der ElectriCity-Manufaktur in Douai gefertigte Renault Scenic E-Tech wird in Deutschland in den vier Ausstattungslinien Evolution, Techno, Esprit Alpine und Iconic angeboten. Für den Antrieb stehen zwei Varianten zur Wahl: mit 125 kW (170 PS) und 60-kWh-Batterie sowie mit 160 kW (218 PS) und 87-kWh-Batterie. Die maximale Reichweite beträgt bis zu 616 Kilometer im WLTP-Zyklus.

Quelle: Renault – Pressemitteilung vom 10.04.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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