Renault zeigt Elektroauto für Feuerwehreinsätze

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Ein knallrotes Elektroauto mit gelben Streifen, leuchtenden Aufklebern und einem Blaulicht auf dem Dach – was auf den ersten Blick wie ein Spielzeug wirkt, ist tatsächlich ein ernst gemeintes Konzept für den Rettungseinsatz. Renault hat auf Basis des Renault 4 eine Studie entwickelt, die zeigt, wie ein kleines, wendiges Einsatzfahrzeug der Zukunft aussehen könnte. Die Idee dahinter: Ein kompaktes Allrad-Elektroauto, das sich selbst durch schwieriges Gelände kämpfen kann und dabei speziell auf die Anforderungen von Feuerwehr, Rettungsdienst oder Katastrophenschutz zugeschnitten ist.

Der Name des Konzepts lautet Vision4Rescue. Renault präsentiert es als komplett einsatzbereites Modell, das deutlich mehr als eine optische Spielerei sein soll. Statt sich auf reine Symbolik zu beschränken, wurde das Auto funktional ausgestattet. Ein zweiter Elektromotor an der Hinterachse sorgt für permanente Kraft auf allen vier Rädern – damit ist auch unwegsames Terrain erreichbar. Technische Details hält Renault zwar zurück, doch die Serienversion des Renault 4 E-Tech Electric liefert erste Anhaltspunkte: Dort leistet der Motor 110 kW, gespeist von einer 52-kWh-Batterie. Die Reichweite liegt im WLTP-Zyklus bei rund 409 Kilometern.

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Auch äußerlich ist der Vision4Rescue auf seinen Einsatzzweck abgestimmt. Ein Dachträger mit integrierter Ladeeinheit beherbergt eine Drohne, die für Lagebilder aus der Luft genutzt werden kann. Die Felgen bestehen aus Stahl, was sie robuster gegenüber mechanischer Beanspruchung macht. Die Lackierung in Rot mit auffälligen gelben und grünen Applikationen erinnert klar an gängige Designs von Einsatzfahrzeugen. Eine LED-Leuchte auf dem Dach signalisiert die Dringlichkeit der Mission.

Der Innenraum orientiert sich ebenfalls an praktischen Anforderungen. Auf der Beifahrerseite befindet sich ein massiver Metallbügel, der zum Festhalten während der Fahrt dient und gleichzeitig Walkie-Talkies aufnimmt. Die Sitze wurden aus Material gefertigt, das ursprünglich in Schutzanzügen verwendet wurde. Es ist nicht nur schwer entflammbar, sondern wurde teilweise recycelt – ein Hinweis auf die zunehmende Bedeutung nachhaltiger Materialien im Automobilbau.

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Das Heck des kleinen Autos wurde in zwei Ebenen aufgeteilt. Der obere Teil enthält einen ausziehbaren Arbeitsplatz mit zwei Monitoren, die für Lagebesprechungen oder Koordinationsaufgaben genutzt werden können. Der untere Bereich hält Stauraum für Ausrüstung bereit – griffbereit und systematisch sortiert.

Renault hat in der Vergangenheit bereits andere kreative Ideen für Behördenfahrzeuge gezeigt. So wurde die sportliche Alpine A110 bereits als Polizeiauto inszeniert. Der Vision4Rescue reiht sich nun als Ergänzung in diese Linie ein – diesmal jedoch mit stärkerem Fokus auf reale Einsatzmöglichkeiten. Es scheint fast, als wolle Renault künftig breiter im Bereich öffentlicher Dienste auftreten. Fehlt nur noch ein umgebauter Renault Master für den Krankentransport oder ein Dacia Duster für die Bergrettung, und das Markenportfolio wäre in dieser Hinsicht vollständig, wie InsideEVs passend resümiert.

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Quelle: InsideEVs – Dieser Dualmotor-Renault 4 mit Allrad ist ein Mini-Feuerwehrauto

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Herwig:

Der Drohnenhangar in der Dachbox ist eine pfiffige Idee!

Stefan:

Ein eDuster ist überfällig. Der aktuelle Duster gefällt mir extrem gut…..wenn da nicht der Kolben Motor wäre…….

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