Produktionslücke bei Teslas Grünheide Fabrik?

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Tesla hat stolz verkündet, in seiner Grünheide-Fabrik wöchentlich 5.000 Autos in der Gigafactory Grünheide zu produzieren. Diese Zahl war nicht nur eine Botschaft an die Verbraucher, sondern auch eine klare Herausforderung an die deutsche Automobilkonkurrenz in Städten wie Wolfsburg, Stuttgart und München. Doch jüngste interne Dokumente und Berichte von Mitarbeitern werfen Fragen über die Genauigkeit dieser Zahlen auf.

Während Tesla öffentlich von 5.000 produzierten Fahrzeugen pro Woche spricht, zeigen interne Dokumente aus den Monaten Juli und August, dass das tatsächliche Produktionsziel bei 4.350 Fahrzeugen pro Woche liegt. Das bedeutet, dass Tesla jede Woche 650 Autos weniger produziert, als ursprünglich angegeben.

Es gibt Tage, an denen Tesla nicht einmal dieses reduzierte Ziel erreicht. Beispielsweise wurden am 25. Juli nur 692 Autos produziert, während am 28. Juli 806 Fahrzeuge vom Band liefen. Diese Zahlen sind weit entfernt von den ursprünglich angepeilten 5.000 Fahrzeugen pro Woche.

Mehrere Gründe könnten hinter dieser Diskrepanz stehen. Mitarbeiter berichten von einem erheblichen Personalmangel in der Fabrik. Es scheint, dass Tesla Schwierigkeiten hat, genügend qualifiziertes Personal zu finden, um die Schichten zu füllen. Dies hat zu einer erhöhten Arbeitsbelastung für die vorhandenen Mitarbeiter geführt, was wiederum zu einem höheren Krankenstand führt. Kürzlich hat Tesla sogar hunderte Zeitarbeiter entlassen. Die Sommerferienzeit hat ebenfalls dazu beigetragen, die Produktionszahlen zu beeinflussen, da viele Mitarbeiter Urlaub genommen haben.

Es gab jedoch eine Woche im März, in der Tesla tatsächlich 5.000 Fahrzeuge produziert hat. Mitarbeiter berichten, dass dies ein einmaliges Ereignis war, das durch spezielle Schichten ermöglicht wurde, die von der Werksleitung eingerichtet wurden. Seitdem wurde dieses Produktionsniveau nicht mehr erreicht. Trotz der offensichtlichen Fragen und Bedenken, die durch diese Diskrepanz aufgeworfen wurden, hat Tesla bisher nicht auf einen detaillierten Fragebogen reagiert, der ihnen bezüglich der Produktionszahlen in der Fabrik von Seiten BusinessInsider vorgelegt wurde.

Quelle: BusinessInsider – Viel weniger als behauptet: Interne Dokumente zeigen, wie viele Autos Tesla in Grünheide wirklich produziert

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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MMM:

40 Minuten ist toll, aber viele Berliner wohnen gar nicht am Hbf. Die müssen dann eher mit 1 Std. pro Weg rechnen.
Manche haben sicher genug Wurzeln, um in Berlin bleiben zu wollen, aber davon abgesehen gibt es kaum Gründe, dort zu wohnen, wenn man (langfristig) in Grünheide arbeitet. Dort zahlt man 1000 Euro im Monat für ein 30 m²-Loch im Hinterhof. Altbau, 20 Jahre Sanierungstau. Selbst gesehen. Indiskutabel, wenn man es anders haben kann. Den „Restbedarf“ von insgesamt 11.000 Leuten in Berlin zu finden, die Teile zusammenstecken können, das sollte eigentlich nicht das Problem sein.

Sven:

Letzte Woche bin ich von Berlin Hauptbahnhof mit dem Regionalexpress und dem Werks-Shuttle in 40 Minuten zu Tesla gefahren. Genauso lange bin ich zu meinem Arbeitgeber unterwegs. Und in Berlin könnte es vielleicht noch die eine oder andere Arbeitskraft geben.

Kokopelli:

Ja, tatsächlich hab ich da Fragen. Du oder dein Kumpel David oder hat am 30.05 die 40 % ins Spiel gebracht, bevor Alupo darauf eingestiegen ist…
Zitat:“Das und dreißig andere Tricks dieser Art wurden von Tesla reichlich in Anspruch genommen, ich erinnere an Zahlen wie 40% Marge am Model 3“

Ansonsten lag noch in keinem Quartal die Bruttomarge bei 40%, der Höchststand lag bei 32,5 % in 2022. Hier im Blog habe ich auch noch von keinem Foristen etwas von 40 % gelesen.
Wahrscheinlich gibt es aber auch im Teslalager Kommentatoren die manche Dinge schöner schreiben als sie sind. Das kennst du ja auch zur Genüge, ich erinnere an deine Aussage: VW hat sich die günstigen Zinssätze für die Investitionen schon gesichert. Der Wahrheitsgehalt ist dabei ebenso gering wie die 40 % Marge von Tesla…

Marc:

Such doch mal nach „Tesla 40% marge“. Da findest du so einige Beiträge, ich zitiere nur mal den von alupo noch vom 01.06. dieses Jahres:

Teslas 40%+ Margen waren bei der Giga Shanghai Realität und waren keinesfalls durch Kostenverschiebungen entstanden.

Fragen?

Marc:

Dann hat Tesla deine geniale Strategie nicht verstanden. Die setzen zum einen auf Arbeitskräfte aus dem Großraum Berlin und zum anderen auf Grenzgänger aus Polen. Quartiere bieten sie nicht an.

Silverbeard:

Das sind doch Behauptungen von dir und deinen Brudis hier in diesem Blog, die noch vor wenigen Monaten zu lesen waren. Ich habe das nie geglaubt.

Das ist gelogen, Es war immer von Margen zwischen 20 und 25% die Rede. Bzw. ähnlich hoch wie die von Porsche und Ferrari. Es ist aber allen ‚Fanboys‘ klar, das es inzwischen gewollt nur noch knapp 10% sind.
Allen, außer Dir!

Silverbeard:

Ich habe bisher noch keinen Berichte von massenhaften Arbeitsgerichtsprozessen von ehemaligen Teslamitarbeitern in Deutschland gehört. Ich habe den Eindruck, dass Tesla sich bei den Arbeitsbedingungen an die Werte der Produktionsländer anpaßt.
Sicher werden die Verdienste nicht die unfaßbaren Löhne von festangestellten VW Montagehelfern erreichen. Aber das ist ja auch ein Grund für die Probleme VWs…

Selbstverständlich müssen Menschen in eine Region ziehen, wenn dort 11.000 völlig neue Arbeitsplätze geschaffen werden. In den neuen Bundesländern arbeitet entweder jeder oder ist im Ruhestand. Die meisten Arbeitsfähigen sind in den Westen umgezogen nach der Wende. Wegen Arbeitslosigkeit und enttäuschend niedrigen Löhnen im Osten.

Also selbst wenn Tesla alle Arbeitskräfte in der Region abwirbt, müssen danach die jetzt offenen Stellen mit Arbeitskräften aus anderen Regionen oder Bundesländern gefüllt werden.

Silverbeard:

Ich dacht nur, weil Du irgendwas davon fantasierst, die Aktie würde wegen der Produktivität abschmieren (ist übrigens heute wieder bei 215€).

Zu Grünheide: Die Fabrik ist jetzt etwa 1 Jahr in Betrieb. Nachdem alle komplett neu gebaut wurde und alle Mitarbeiter neu eingestellt sind. Ich finde es in der Situation lächerlich sich an Produktionszahlen hochzuziehen. Diese Fabrik wird mindestens 20 Jahre in Betrieb sein und die geplanten Produktionszahlen auch erreichen. Tesla zumindest plant weiter mit dem Standort, bildet Azubis aus und hat bereits einen Bauantrag auf Verdoppelung der theoretisch möglichen Kapazität gestellt. Klingt für mich nicht nach Abgesang.

Zu den Absatzzahlen: Im ersten Halbjahr 2023 hat Tesla 889.015 Fahrzeuge ausgeliefert (ausgeliefert heißt bei Tesla an Kunden übergeben, nicht dem Händler auf den Hof gedrückt). Zufrieden mit meinen Angaben?

https://wp.elektroauto-news.net/news/tesla-umsatz-hoechststand-marge-gesunken
(Abschnitt ‚Tesla fährt die Produktion weiter hoch‘)

Kokopelli:

Exakt, du hast vollkommen Recht Marc. Kein Mensch wird gezwungen für Tesla zu arbeiten, sie können sich auch auf andere Stellen bewerben. The grass is always greener on the other side…

Kokopelli:

Alles klar, also kannst du wieder mal keine Quelle angeben.
Letztens hast du noch etwas von Soros erzählt, aber auch der hat nichts davon verlauten lassen.
Tesla hat noch nie eine Nettomarge von 40 % erreicht.
Ich habe in diesem Blog auch noch nie diesen Wert gelesen, ausser von dir.
Derzeit liegt die Nettomarge von Tesla bei rund 10 %.

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