Porsche testet LMDh-Prototyp für Le Mans, Daytona und Sebring

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Der neue LMDh-Prototyp von Porsche wird ab der Saison 2023 bei den weltweit größten Langstreckenrennen unter anderem in Le Mans, Daytona und Sebring um Gesamtsiege kämpfen. Der Einsatz in der FIA WEC Langstrecken-Weltmeisterschaft und der nordamerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar Championship erfolgt unter dem Teamnamen Porsche Penske Motorsport. Jetzt ist das anspruchsvolle Testprogramm zur Vorbereitung auf die Rennpremiere im Januar 2023 angelaufen, wie Porsche mitteilt.

Diese wird bei den 24 Stunden von Daytona erfolgen, dem traditionellen Auftakt zur IMSA-Serie. Bei der Wahl des Verbrennungsmotors als Ergänzung zu den einheitlichen und per Reglement vorgegebenen Hybridelementen setzt Porsche auf ein großvolumiges V8-Triebwerk mit doppelter Turbolaufladung. Der leistungsstarke Motor ist für den Betrieb mit erneuerbaren Kraftstoffen ausgelegt. Sie ermöglichen eine signifikante Reduzierung der CO2-Emissionen. Die Systemleistung des Hybridantriebs beträgt im Rennen rund 500 kW (680 PS).

Wir hatten bei der Auswahl des Motors für unseren LMDh-Prototypen die Qual der Wahl, denn die Produktpalette bietet mehrere erfolgversprechende Basisaggregate“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Wir haben uns für den V8-Biturbo entschieden, der aus unserer Sicht die beste Kombination im Hinblick auf Leistungscharakteristik, Gewicht und Kosten bietet. Der Start in das aktive Testprogramm war ein wichtiger Schritt für das Projekt.

Porsche-Le-Mans-Prototyp-Hybrid-Heck
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Der Roll Out des LMDh-Rennwagens war auch erste Streckeneinsatz von Porsche Penske Motorsport. Die Mannschaft hat von Beginn an gut zusammengearbeitet. Das beweist die hohe Professionalität aller beteiligten Bereiche. Denn die notwendigen operativen Anforderungen an den sicheren Betrieb eines Hybridfahrzeugs sind sehr hoch“, ergänzt Urs Kuratle, Gesamtprojektleiter LMDh bei Porsche Motorsport. „In den nächsten Einsätzen können die erforderlichen Abläufe und Prozeduren weiter vertieft werden. Während dieser ersten Testtage in Weissach hat uns der V8-Biturbo in allen Belangen überzeugt. Wir sind sicher, uns genau für das richtige Aggregat entschieden zu haben.“

Motoren-Regelwerk lässt große Freiheiten

Das Motoren-Regelwerk für die LMDh-Fahrzeugklasse lässt in den Bereichen Hubraum, Bauform und Zylinderzahl große Freiheiten. Die Höchstdrehzahl beträgt 10.000 Umdrehungen pro Minute, das maximale Vorbeifahrgeräusch 110 Dezibel. Der Motor muss samt Luftzuführung und Abgastrakt sowie der Peripherie-Bauteile für die Kühlung ein Mindestgewicht von 180 Kilogramm auf die Waage bringen. Sofern verwendet, schließt dies auch den oder die Turbolader inklusive Ladeluftkühlung ein. Die Höchstleistung liegt laut Reglementvorgabe im Bereich zwischen 480 und 520 kW (653 bis 707 PS). Diese Bandbreite ermöglicht unter anderem Anpassungen im Rahmen der Balance of Performance (BoP), die für eine ausgeglichene Gesamt-Performance im Feld der LMDh-Rennwagen sorgen soll.

Auch der Drehmomentverlauf ist klar definiert. Im Rennbetrieb liegt die Spitzenleistung der Kombination von Verbrennungsmotor und Hybridantrieb bei 500 kW (680 PS) an den Antriebswellen. Die Einheitsbauteile für die Rekuperation, Speicherung und Abgabe der elektrischen Energie stammen von Williams Advanced Engineering (Batterie), Bosch (Motor-Generator-Einheit sowie Steuerungs-Elektronik) und Xtrac (Getriebe).

Die LMDh-Autos stellen ab 2023 eine neue Topklasse in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und der nordamerikanischen IMSA WeatherTech Sports-Car Championship. Beide Meisterschaften haben eine große Bedeutung für den Stuttgarter Sportwagenhersteller. Porsche hat die Einführung der neuen Hybrid-Prototypen-Klasse schon bei der gemeinsamen Verkündung durch die Veranstalter ACO/WEC und IMSA ausdrücklich begrüßt.

„Die neue LMDh-Kategorie ermöglicht uns, mit einem Hybridantrieb bei den Klassikern in Le Mans, Daytona und Sebring um Gesamtsiege zu kämpfen – und das zu vertretbaren Kosten. Das Projekt ist für Porsche höchst attraktiv. Der Langstrecken-Motorsport gehört zur DNA unserer Marke.“ – Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender Porsche

Seit mehr als 20 Jahren wird es erstmals wieder möglich sein, mit baugleichen Fahrzeugen bei den weltweiten Langstreckenrennen um Gesamtsiege zu kämpfen. Dabei setzt die neue LMDh-Kategorie auf hohe Kosteneffizienz. Die Autos basieren auf einem weiterentwickelten LMP2-Chassis. Das Hybridsystem inklusive der Steuerungselektronik ist einheitlich. Chassis von vier verschiedenen Herstellern stehen zur Wahl. Das Konzept für den Verbrenner-Antrieb und das Design der Karosserie können die Marken im Rahmen des Reglements frei wählen.

Quelle: Porsche – Pressemitteilung vom 27.01.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Helmuth Meixner:

Nur noch mit Kohle- und Atomstrom!

Helmuth Meixner:

Heute muss man BEV fahren die Kohlestrom und evtl. bald ÖKO-Atomstrom laden und die BEV sollten mindstens 200 KW Autobahnpower für 130 KM/k max. haben. Nur so kann man deutschen Klimaschutz nach EU-Norm erklären. Was noch fehlt sind 100.000 Ladepunkte und der Öko-Kohlenstoff-E-Molilstahl und die ERDÖL-Transporte für den ganzen Krempel. Nur wer all die Fakten ignorieren kann siegt als E-Klima-Turbo-Aktivist. Bis zum Hafen nach Sylt können Sie einen DIESEL-LKW chartern um Frischwaren für die Sylter in Sylt kaufen zu können. Oder von der Küste nach Sylt die E-Leihwagen mit DIESELSCHIFFEN bringen zu können. Dann aber sind nur noch Kohlstromverbrenner zugelassen.

David:

Exakt.

Wolfbrecht Gösebert:

„Man kann nicht allen Spaß zu Gunsten von Umweltschutz verbieten.“
<–>
Man kann nicht jeden derartig umwelt-schädlichen Schwachsinn zu Lasten des Klimas erlauben!

Tobi:

1A

brainDotExe:

Millionen von Fans würden es hassen und verhindern.

Man kann nicht allen Spaß zu Gunsten von Umweltschutz verbieten.

Aber ja, geh nur weiter die Grünen wählen, so lange zumindest CDU oder FDP ein Wörtchen mitzruden haben ist mir das recht.

Peter Bigge von Berlin:

Formel 1 -> einfach abschaffen … schon lange!
1+

Millionen von Tieren und Pflanzen würden es schätzen und unterstützen.

brainDotExe:

Um weiterhin Lärm, Giftgase, und – neben einer scheinbaren CO2-Neutralität – auch zusätzliche klimaschädliche Abgase (NOx + SOx) austoßen zu können!?

Ja, in geringen Mengen (Rennsport und Sportwagen) ist es unterm Strich zu vernachlässigen.

Formel 1 –> einfach abschaffen … schon lange!

Nein! Für keine andere Rennserie können sich so viele Leute begeistern.

brainDotExe:

Wie reden hier von Sportwagen, welche hauptsächlich auf der Rennstrecke bewegt werden. Da entstehen keine Verbrennungsgase wo sie keiner will, im Gegenteil sie entstehen da, wo die Fans sie wollen.

Die paar Sportwagen die in der Stadt bewegt werden sind im Promille Bereich und damit zu vernachlässigen.

Wolfbrecht Gösebert:

„Hier werden Techniken erprobt, um zukünftig CO2-neutral dennoch Verbrennungsmotoren einsetzen zu können.“

Um weiterhin Lärm, Giftgase, und – neben einer scheinbaren CO2-Neutralität – auch zusätzliche klimaschädliche Abgase (NOx + SOx) austoßen zu können!?

„Mittelfristig wird auch die Formel 1 davon profitieren.“

Formel 1 –> einfach abschaffen … schon lange!

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