Der neue Porsche Taycan hat sich dem Tesla Model S gestellt und mit Bravour abgeschnitten. In puncto Handling und Beschleunigung hat der Stromer von Porsche deutlich die Nase vorne. Doch der Vergleich erscheint bei genauerer Betrachtung auch nicht ganz fair. Doch dazu am Ende des Artikels mehr. Zuerst die Eindrücke aus dem Test von auto mobil – einer Sendung von Vox.
Porsche Taycan S beweist Sprinterqualitäten
Angetreten sind der Porsche Taycan Turbo S gegen ein Tesla Model S P100D. Obwohl das Model S in der verwendeten Variante P100D auf dem Papier die bessere Beschleunigung bietet, musste es sich bei dem Test von Vox mehrfach dem Taycan geschlagen geben. Der erste Versuch vermittelte den Anschein, als ob der Fahrer des Tesla ein wenig zu spät gestartet ist, der Taycan seinen Vorsprung Stück für Stück ausbaute. Beim zweiten Mal startete der Porsche etwas später holte den Tesla-Stromer vor dem Erreichen der Ziellinie aber noch ein. Weitere Versuche – welche nicht ausgestrahlt wurden – sollen noch deutlicher zu Gunsten des Taycan Turbo S ausgefallen sein.
Der Taycan Turbo s konnte mit einem Sprint von 2,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h glänzen; deckungsgleich mit den Daten aus den technischen Datenblätter. Das Model S brachte es für den gleichen Spurt auf 3,2 Sekunden und lag damit deutlich über den 2,6 Sekunden des eigenen Datenblatts. Aufführen muss man die Tatsache, dass der Test auf nasser Straße stattfand. Des Weiteren war/ist nicht ersichtlich welchen Akkustand die beiden E-Autos hatten. Denn bekanntermaßen kann das Model S seine Springfähigkeiten nur bei vollem Akku unter Beweis stellen.
Porsche auch in puncto Handling besser als Tesla
Handling der beiden E-Fahrzeuge stand ebenfalls noch zur Überprüfung im Raum. Hier galt es unter Beweis zu stellen, wie sich Model S und Taycan Turbo S auf nasser Fahrbahn anstellen. Dem Model S von Tesla gelang es bereits bei Tempo 90 nicht mehr, ein schnelles Ausweichmanöver mit anschließendem Zurücklenken in die Spur wie geplant zu Ende zu führen. Unkontrollierbar ist das E-Fahrzeug auf keinen Fall, lässt sich allerdings nicht mehr zielgerichtet lenken und fährt an den Pylonen vorbei. Der Taycan seinerseits kann dieses Manöver bis 97 km/h korrekt ausführen.
Auf Grundlage dieser Tests und der Einschätzung der Tester der Sendung auto mobil ist der Porsche Taycan der klare Gewinner, vor allem für sportlich orientierte Kunden. Zum Nachteil wird diesem lediglich die „doch nicht so exorbitante“ Ladegeschwindigkeit sowie die Reichweite gelegt. Doch diese Aussage kann man nicht so ganz einfach stehen lassen.
Ein Vergleich auf Augenhöhe steht aus
Denn zwischen den beiden E-Autos steht mehr als ein paar km mehr Reichweite oder Sprintqualität. Es handelt sich zunächst einmal um zwei vollkommen unterschiedliche Fahrzeuge: Porsche Taycan Turbo S – Sportwagen sowie das Tesla Model S P100D – Kombilimousine. Derzeit wird das Model S, welches durchaus in die Jahre gekommen ist, mit um die 95.000 Euro Listenpreis angegeben, sein Konkurrent fährt mit einem Listenpreis von 185.456 Euro auf. Also fast dem doppelten Preis. Zudem hat man einige Jahre weniger auf dem Buckel.
Daher stellt sich die Frage, wäre der Vergleich auch so ausgefallen, wenn man die Fahrzeuge unter optimalen Bedingungen gegeneinander hätte antreten lassen. Eine neuere Version des Model S eingesetzt oder eben doch auf den Porsche Taycan 4S gewartet hätte. Alles in allem ein unterhaltsamer Vergleich, aber keineswegs aussagefähig.
Quelle: VOX – auto mobil