Nachhaltigkeit bei Porsche keine „Modeerscheinung“

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Iris Martinz
Iris Martinz
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Wieder ein schwerer Schlag für die Reichen Russlands: Porsche zieht sich aus Russland komplett zurück – zumindest solange, wie in der Ukraine die Waffen sprechen. Den Zulieferern in der Ukraine hält man hingegen die Stange. Das erklärte Porsche-Chef Oliver Blume in einem Interview mit Capital.

Die Lieferketten, die am Anfang des Krieges gehörig durcheinandergewürfel wurden, hätten sich mittlerweile stabilisiert. Um flexibel zu bleiben, wurden natürlich auch alternative Zulieferquellen erschlossen. Zu den Partnern in der Ukraine stehe man aber, das sieht Blume als Verpflichtung. Solange der Krieg in der Ukraine tobt, werde man jedenfalls keine Fahrzeuge mehr nach Russland liefern. Damit reiht sich Porsche in eine lange Reihe von Unternehmen ein, die das Russland-Geschäft zumindest vorläufig auf Eis legen. Wenn der Krieg endet, werde neu bewertet, ob in Zukunft noch Porsche-Autos nach Russland exportiert werden.

Preissteigerungen wie bei Tesla werde es bei Porsche vorerst nicht geben. Man schaue sich aber natürlich genau an, ob die Weitergabe von gestiegenen Preisen für Rohstoffe und Materialien eingepreist werden sollten. Die Energiestrategie von Wirtschaftsminister Habeck unterstützt Blume. Die gesamte Industrie müsse sich schnell unabhängig vom russischen Gas machen. Die Porsche-Standorte Zuffenhausen, Leipzig und Weissach würden bereits bilanziell CO2-neutral mit erneuerbarem Strom arbeiten. Wo noch Gas verwendet wird, komme dieses vor allem aus Skandinavien und werde mit Zertifikaten kompensiert. Bis zum Jahr 2030 will Porsche zusätzlich mehr als 80 Prozent seiner Fahrzeuge nur mehr mit vollelektrischem Antrieb ausliefern und über die gesamte Wertschöpfungskette bilanziell CO2-neutral sein. An den Nachhaltigkeitzielen halte man auch in Zeiten des Krieges fest, ist die Nachhaltigkeit doch in der Unternehmensstrategie als wesentliche Säule verankert und keine „Modeerscheinung„.

Blume wäre von Anfang an überzeugt gewesen, dass der erste vollelektrische Porsche Taycan Erfolg haben werde. 2021 wurden bereits doppelt so viele Taycan verkauft wie 2020, und da lag man mit 20.000 Autos schon auf einem hohen Niveau. Der Taycan verkörpere alle Eigenschaften, für die Porsche steht: Design, hohe Qualität und Performance. Auch in der Elektromobilität gäbe es viele Möglichkeiten, sich zu unterscheiden, etwa bei Beschleunigung, Dynamik, Kurvenverhalten und der Reproduzierbarkeit der Leistung. Der Taycan trete auch beim zehnten oder zwanzigsten Sprint noch genauso sportlich an wie beim ersten. Die Ikone 911 solle jedoch noch so lange mit Verbrennungsmotor fahren, wie die Kunden das wünschen und die politischen Vorgaben es zulassen. Dafür wird er sehr sportlich hybridisiert und man würde ergänzend in synthetische Kraftstoffe investieren.

Zum deutschen Standort steht Blume mit absoluter Überzeugung. Während man mit der Produktion des Taycan in Zuffenhausen zeige, dass solche Investitionen in Hochlohnländern wie Baden-Württemberg möglich sind, werde der kommende elektrische Macan in Leipzig produziert, nach einer Investition von rund 600 Millionen Euro. Die Automobilindustrie bleibe auch nach der Transformation eine deutsche Schlüsselindustrie, davon ist Blume überzeugt.

Quelle: n-tv.de – „Im Krieg wird nicht nach Russland geliefert“

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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