Seit Ende Februar halten Umweltaktivisten ein Waldstück in Grünheide besetzt, um gegen den geplanten Ausbau der Tesla-Fabrik zu protestieren. Das Ziel der Gruppe ist eindeutig: Sie wollen verhindern, dass Tesla das Gelände erweitert. Die Aktivisten haben sich dazu entschlossen, auch im Winter vor Ort zu bleiben, um den Wald zu schützen. „Der Wald ist noch nicht gerettet“, erklärte eine Sprecherin der Initiative Tesla stoppen und betonte damit die Entschlossenheit der Gruppe. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Gerüchte über eine mögliche Räumung, die Lage hatte sich jedoch zunächst beruhigt.
Nun hat die Polizei das Protestcamp aufgelöst. Die Begründung laute, dass die Aktivisten wiederholt gegen Auflagen verstoßen und sich strafbar gemacht hätten, wie das Manager Magazin berichtet. Zudem sei kein Kontakt zur Versammlungsleitung herstellbar gewesen, was zu einer Eskalation der Situation beigetragen habe. Die Polizei verwies darauf, dass die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet seien.
Seit Montag ist sie mit einem größeren Einsatz vor Ort und begann damit, die Besetzung zu beenden. Ursprünglich sollte das Lager vorübergehend geräumt werden, um eine Kampfmitteluntersuchung zu ermöglichen. Die Aktivisten weigerten sich jedoch, den Bereich zu verlassen und verschanzten sich in Baumhäusern. Einige kletterten in große Höhen, um sich der Räumung zu entziehen. Höhenretter der Polizei holten daraufhin sechs Personen aus den Bäumen.
Tesla plant in Grünheide eine Erweiterung seines bestehenden Werksgeländes, unter anderem durch den Bau eines Güterbahnhofs und zusätzlicher Lagerflächen. Hierfür möchte das Unternehmen ein weiteres Waldstück vom Land Brandenburg erwerben. Laut dem Umwelt- und Forstministerium in Potsdam laufen bereits Gespräche dazu. Das Gelände steht zudem seit Längerem unter Beobachtung, da ein Verdacht auf alte Kampfmittel besteht, der vor Beginn der Bauarbeiten geklärt werden soll.
Tesla selbst hält sich zu den Protesten zurück und gibt keine Stellungnahme ab. Bisher scheint es keinen direkten Kontakt zwischen dem Unternehmen und den Aktivisten zu geben. Trotz der Widerstände verfolgt Tesla seine Pläne zum Ausbau des Standorts weiter, wobei das Unternehmen die Marktentwicklung genau beobachtet. Der Werksleiter André Thierig äußerte sich kritisch zu den Protesten: „Wir bauen hier Elektroautos, keine Ölraffinerien.“ Die Äußerung zeigt Teslas Bestreben, die Bedeutung seines Engagements für nachhaltige Mobilität zu unterstreichen, auch wenn dies in Teilen der Bevölkerung umstritten bleibt.
Quelle: Manager Magazin – Polizei löst Tesla-Protestcamp auf