Polestar-Frachter fahren nun auch mit nachhaltigen Kraftstoffen

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Polestar

Daniel Krenzer
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Der Autohersteller Polestar unternimmt laut einer Pressemitteilung die nächsten Schritte zur Verringerung der Emissionen in seiner Lieferkette, indem er erneuerbare Kraftstoffe auf seinen Seefrachtrouten einsetzt, die rund 75 Prozent der gesamten Transportemissionen von Polestar ausmachten.

Polestar betreibe nun auch sein Vehicle Processing Centre (VPC) in Belgien mit 100 Prozent erneuerbarem Strom, heißt es zudem. Das VPC dient als Endbearbeitungs- und Vorbereitungsstelle für Fahrzeuge vor der Auslieferung an europäische Kunden, einschließlich der Aufladung mit erneuerbarem Strom.

„Da die Produktion des Polestar 3 und des Polestar 4 jetzt hochgefahren wird, werden anfangs etwa 65 Prozent der ausgehenden Seefracht der produzierten Fahrzeuge von Asien zum VPC von Polestar in Zeebrugge, Belgien, mit erneuerbaren Brennstoffen betrieben“, führt der Autobauer aus, hinter dem sich mehrheitlich der chinesische Autokonzern Geely verbirgt.

Polestar plane außerdem, in der zweiten Jahreshälfte erneuerbare Kraftstoffe in die Fracht aus Nordamerika zu integrieren, da die Produktion des Polestar 3 nach South Carolina ausgeweitet wird. Durch die Verwendung von B30-Biokraftstoff, der 30 Prozent Fettsäuremethylester (FAME) enthält, könnten die Emissionen auf diesen Schifffahrtsrouten im Vergleich zu herkömmlichen schwefelhaltigen Heizölen um etwa 20 bis 25 Prozent gesenkt werden.

Polestar verspricht: Kein Palmöl

Polestar habe Schritte zur Dekarbonisierung der interkontinentalen eingehenden Seefracht für Produktionsmaterial und Ersatzteilvertrieb unternommen, die nun mit 100 Prozent FAME-Kraftstoff betrieben werde, wodurch die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen um 84 Prozent gesenkt werden soll. Der FAME-Kraftstoff basiere auf erneuerbaren Quellen, einschließlich Altspeiseöl. „Es werden keine Rohstoffe verwendet, die mit Palmöl oder der Palmölproduktion in Verbindung stehen“, verspricht Polestar. Eine in diesem Zusammenhang wichtige Aussage, denn bei solchen Kraftstoffen – wie auch beim seit Kurzem in Deutschland erhältlichen Biokraftstoff HVO – kommt es immer wieder zu Vorwürfen, dass illegal verwendetes Palmöl in China zu Altspeiseöl umetikettiert werde.

Jonas Engström, Head of Operations bei Polestar, sagt: „Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Polestars Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden. Um wirklich klimaneutral zu werden, müssen wir alle Treibhausgasemissionen in unseren Betrieben und in allen Phasen des Lebenszyklus unserer Fahrzeuge, einschließlich der Emissionen in der Lieferkette, eliminieren. Da wir mit der Ausweitung unserer Modellpalette und unserer Produktionsfläche in eine beschleunigte Wachstumsphase eintreten, wird der Bedarf an nachhaltigen Logistiklösungen besonders deutlich.“

Polestar hatte kürzlich seinen Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2023 veröffentlicht. Die Treibhausgasemissionen pro verkauftem Fahrzeug wurden im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 um 9 Prozent gesenkt, was zeigt, dass es möglich ist, Wachstum von steigenden Emissionen zu entkoppeln.

Quelle: Polestar – Pressemitteilung vom 5. Juni 2024

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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