Der Polestar 3, ein elektrisches SUV hat eine Strecke von über 900 Kilometern mit nur einer Akkuladung zurückgelegt. Dabei handelt es sich um die Variante mit Hinterradantrieb und großer Batterie. Das Auto absolvierte den Test ohne technische Veränderungen und brach damit den offiziellen Guinness-Weltrekord für die längste Reichweite eines elektrischen SUVs mit nur einer Ladung, wie der Hersteller mitteilt. Der Lucid Air konnte, in einer anderen Fahrzeugklasse, im Juli 1200 km mit einer Akkuladung fahren.
Die Fahrt dauerte knapp 23 Stunden. Drei erfahrene Effizienzfahrer lösten sich regelmäßig ab, um durchgehend aufmerksam zu bleiben. Die gesamte Strecke betrug 935,44 Kilometer. Damit übertraf das Modell die offizielle WLTP-Reichweite von 706 Kilometern deutlich – und hatte nach dieser Distanz sogar noch 20 Prozent Restkapazität im Akku. Selbst als die Anzeige Null Prozent erreichte, rollte das Auto weitere 13 Kilometer bis zur nächsten Lademöglichkeit. Es blieb nicht liegen, sondern traf rechtzeitig an der Station ein.
Der Verbrauch lag im Schnitt bei 12,1 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Die Bedingungen während der Fahrt waren nicht konstant: Regen und wechselhafte Temperaturen stellten das Auto zusätzlich auf die Probe. Trotzdem blieb der Energieverbrauch niedrig. Der Versuch fand auf öffentlichen Straßen statt und wurde durchgehend von offizieller Stelle überwacht. Eine Vertreterin der Guinness-Organisation begleitete die Aktion persönlich.
Alle relevanten Daten wie GPS-Standorte, Akkustände und Kilometerzähler wurden genau dokumentiert und unabhängig bestätigt. Das eingesetzte Auto entsprach vollständig der Serienausstattung. Es rollte auf 20-Zoll-Felgen und war mit Reifen von Michelin ausgerüstet, die speziell für Elektroautos entwickelt wurden. Die AA-Pannenhilfe stand während der gesamten Fahrt bereit, kam aber nicht zum Einsatz.
Reichweitenrekord als Spiegelbild der Effizienz
Polestar-CEO Michael Lohscheller sprach von einem besonderen Moment für das Unternehmen. Der neue Reichweitenrekord zeige, dass die Marke auch im Bereich Effizienz überzeugen könne. Sein Kollege Matt Galvin von Polestar UK betonte die Fortschritte, die Elektroautos in den letzten Jahren gemacht haben. Dass ein großes E-Auto heute solche Distanzen schafft, sei ein deutliches Signal an alle, die bislang an der Alltagstauglichkeit zweifeln.
Der Test war nicht auf maximale Geschwindigkeit ausgelegt, sondern konzentrierte sich auf eine möglichst effiziente Fahrweise. Die drei Fahrer wechselten sich alle drei Stunden ab. Dadurch blieb die Konzentration hoch, was auch der Sicherheit zugutekam. Die Route wurde sorgfältig ausgewählt, um unterschiedliche Bedingungen zu berücksichtigen. Dennoch waren keine Bergpässe oder extreme Steigungen enthalten, da solche Strecken den Energiebedarf deutlich erhöhen.
Der Polestar 3 ist erst vor Kurzem in der neuen Long-Range-Variante mit Hinterradantrieb vorgestellt worden. Im Unterschied zur Allradversion liegt der Fokus auf Effizienz statt Leistung. Die neue Ausführung richtet sich vor allem an Menschen, die lange Strecken zurücklegen möchten und dabei möglichst wenig Energie verbrauchen wollen.
Auch wenn solche Tests keine alltäglichen Bedingungen widerspiegeln, machen sie deutlich, was aktuell technisch möglich ist. Hersteller wie Polestar setzen damit ein Zeichen. Nicht mit Versprechungen, sondern mit nachprüfbaren Ergebnissen.
Quelle: Polestar – Pressemitteilung