Polens Staats-E-Auto Izera vor dem Aus?

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Izera

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Die Produktion des ersten polnischen E-Autos Izera soll eigentlich in zweieinhalb Jahren beginnen. Bereits vor Jahren, als das Projekt geplant wurde, wurde die ursprüngliche Eigentümerstruktur von ElectroMobility Poland (EMP) als ein Hindernis gesehen. Es handelte sich um staatliche Energiekonzerne, für die der Automobilbau oder allgemeine der Automobilsektor bei Weitem nicht das Kerngeschäft ist. Erst seit der Übernahme durch das Finanzministerium beginnt das E-Auto Izera Fahrt aufzunehmen.

Die Vertreter von EMP, die für das polnische Elektroauto-Projekt Izera verantwortlich sind, räumen jedoch ein, dass sich die internationale Situation auf die geschäftlichen und betrieblichen Entscheidungen negativ auswirken könnte.

„Die aktuelle Situation wirkt sich natürlich auf die geschäftlichen und operativen Bereiche im Zusammenhang mit dem Izera-Projekt aus. Die Kriegshandlungen auf europäischem Boden lagen nicht im Rahmen der definierten Projektrisiken. Dies gilt nicht nur für das EMP-Projekt. Wir stehen in ständigem Kontakt und nach Gesprächen mit den wichtigsten Partnern des Unternehmens, einschließlich des Plattformanbieters. Wir analysieren laufend die Situation und erwägen verschiedene Projektoptionen sowohl aus kurzfristiger als auch aus langfristiger Sicht. Je nachdem, wie sich die Situation entwickelt, wird das Unternehmen geeignete Maßnahmen ergreifen, über die es die Öffentlichkeit informieren wird“, sagte Paweł Tomaszek, Direktor für Kommunikation und Geschäftsentwicklung bei EMP im Gespräch mit dem polnischen Wochenmagazin Wprost.

Das Problem besteht darin, dass der Izera auf einer Plattform des chinesischen Geely-Konzerns fahren wird. Der chinesische Hersteller wurde auf einer Liste von Unternehmen aufgenommen. In einem Kommuniqué schrieb die ukrainische Nationale Agentur für Korruptionsprävention (NAZK), dass das Unternehmen weiterhin in Russland aktiv ist, obwohl die meisten Autohersteller aus Europa, Japan und Südkorea sich zurückgezogen haben. Nach Angaben ukrainischer Beamter „hat sich der Umsatz von Geely in Russland in den ersten drei Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt“.

Die Entscheidung der ukrainischen Behörde macht es nicht nur den Polen schwer, sondern auch anderen europäischen Unternehmen, die seit Jahren mit den Chinesen zusammenarbeiten. Geely ist einer der Haupteigentümer von Volvo, Miteigentümer von Smart und hat auch eine Beteiligung an Mercedes. Es sollte keinen Boykott unserer Heimatmarke geben, hieß es bereits aus Schweden. EMP will auch weiter mit Geely zusammenarbeiten. Die polnischen Experten meinen übereinstimmend, dass die Entscheidung für Geely optimal war.

Geely hat im internationalen Markt viele Jahre Erfahrung. Es gibt Verbindungen und Zusammenarbeit mit Herstellern aus den USA und Asien. Das ist alles wichtig und vielversprechend für den späteren Erfolg des Izera. Schwierigkeiten macht dem Izera-Projekt weiterhin die Finanzierung. „Das Budget, das es uns erlauben würde, an die erfolgreiche Durchführung dieses Projekts zu denken, beträgt ein Vielfaches davon, was wir haben – also mindestens 4 bis 5 Milliarden PLN, umgerechnet 1 bis 1,25 Milliarden Euro. Die Sicherstellung einer stabilen Finanzierung ist absolut unerlässlich, wenn das Projekt wie geplant weitergeführt werden soll“, sagte Maciej Mazur vom polnischen Verband für alternative Kraftstoffe in einem Interview mit dem polnischen Energiefachportal BiznesAlert.pl.

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Hatl:

TOGG ist aber kein Staatsunternehmen.
Es ist ein Zusammenschluss von mehreren Privatunternehmen. Der Staat unterstützt die Firma in dem er garantiert, dass er pro Jahr 40000 Autos pro Jahr abnimmt.

raidenE:

ja eben, SAIC (MG) ist so ein Staatsauto

Stefan:

Wenn Polen schlau gewesen wäre, hätten sie den Sono Sion übernommen. Der war genau richtig für polnische Menschen und deren Nachbarn. Dsr wäre, bis auf den Akku, auch China frei gewesen. Und er hätte sehr gzte Export Chancen gehabt. Schade….

Robert:

wenn man eben alles politisiert wird es bald gar keinen Handel mehr zwischen Ost & West stattfinden ob das besser ist, wage ich zu bezweifeln

Wolfbrecht Gösebert:

„Staatsautos haben keine Zukunft, …“

Es scheint aber, als ob das für China [bislang] so nicht gilt.

Djebasch:

Also jetzt statt eine eigene Plattform zu entwickeln eine Fremde zu verwenden soll bereits1 Milliarde Euro Kosten…
Wie hat das Tesla damals gemacht für 450 Millionen die erste Komplett eigene Plattform zu entwickeln…

Marc:

Wie auch immer die Erklärungen sind. Staatsautos haben keine Zukunft, das gilt auch für den TOGG.

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